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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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empor. Es erinnerte sie an ein Reptilienhaus. Und Verwesung. Sofort wurde ihr schlecht. Dieses Mal wäre ihr auch ohne Schwangerschaft zum Erbrechen gewesen.
    An der Wand sah sie Vertiefungen, die als Leiter dienten. Sie leuchtete mit der Taschenlampe hinunter und sah, dass es nicht mehr als zwei Meter nach unten ging. Der Überraschungseffekt gefiel ihr besser, also sprang sie. Dass dies wegen ihrer Schwangerschaft und der Erschütterung vielleicht kein so guter Einfall gewesen war, fiel ihr zu spät ein. Beim Aufkommen federte Silena leicht in den Knien nach, richtete den Lichtstrahl und die Luger nach vorn. Trotz aller Anspannung registrierte sie erleichtert, dass es kein Ziehen in ihrem Unterleib gab.
    Der Raum besaß gemauerte Wände mit Symbolen und Mosaiken daran, der Boden war mit Rindenmulch ausgestreut, Äste und Stämme lagen darin verteilt, und am hinteren Ende glitzerte ein Wasserbecken. Sie schätzte seine Ausmaße auf fünf mal fünf Meter, schwach glimmende Lampen hingen an den Wänden. Das vielfache Zischen wusste sie unverzüglich einzuordnen. Schlangen!
    Silena leuchtete umher und riss ein Reptil nach dem anderen aus der Dunkelheit. Sie war keine Expertin, doch es handelte sich den verschiedenen Größen nach um Würge- und Giftschlangen, die hier unten versammelt waren. Ich wusste nicht, dass sie so groß werden! Sie sah auch die verrottenden Kadaver, die einmal Menschen gewesen waren und in denen sich die geschuppten Leiber wanden.
    Die ersten Schlangen krochen auf sie zu, züngelten und hatten den Kopf erhoben.
    Silena fand neben sich einen Hebel in der Wand und betätigte ihn, die Plattform mit ihr darauf fuhr in die Höhe, zurück in die sichere Hütte. Das muss ich Fayence erzählen. Für sie sah es nach einem Schlangenkult aus.
    Sie öffnete die Tür des Schuppens – und blieb stehen: Drei Männer schlichen sich durch den Garten auf die Tür zu, durch die Silena hinausgegangen war. Sie trugen Pistolen in den Händen. Silena hob die Luger.
    Einer von ihnen hatte die Bewegung bemerkt und sah zu ihr. »Achtung!« Er schwenkte die Waffe in ihre Richtung und feuerte.
    Dicht neben Silena schlug das Geschoss ein und riss ein Loch in die Wand des Schuppens. Sie drückte ab und machte sich keine Gedanken darüber, ob es möglicherweise Georgswächter des Officiums, die Geheimpolizei des Kaisers oder Drachenfreunde waren. Wer sie und ihr Kind töten wollte, musste sterben. Die Kugel traf den Mann mitten in die Brust, er fiel um und regte sich nicht mehr.
    Der Erste hetzte ins Haus und dachte nicht daran, seinem Begleiter beizustehen, der sich hinter einen steinernen Kübel warf und auf sie feuerte.
    Silena zog sich in den Schuppen zurück. Ich hoffe, dass Fayence gewarnt ist, dachte sie und hörte noch mehr Schüsse, die aus dem Gebäude zu ihr drangen. Der Mann, der geflüchtet war, konnte unmöglich bereits auf Fayence getroffen sein. Es befanden sich demnach noch mehr Gegner auf dem Grundstück.
    Die Kugeln durchschlugen die Bretter, aber da der Feind nicht wusste, wo sie stand, traf er nicht.
    Sie nutzte die Löcher. Durch eines sah sie hinaus, an ein anderes setzte sie den Lauf der Luger und wartete, bis der Mann sich hinter dem Kübel hervorwagte. Sobald er aufstand und geduckt ins Haus rennen wollte, schoss sie nach ihm.
    Das erste Projektil traf ihn ins Bein, das zweite in die Hüfte. Stöhnend fiel er um.
    Damit haben wir schon mal einen, den wir befragen können. Silena eilte aus dem Schuppen und schlug den Mann ohnmächtig, dann lief sie an ihm vorbei ins Haus, aus dem noch immer heftiger Schusswechsel erklang.
    Silena lud nach, arbeitete sich Raum für Raum vorsichtig voran und gelangte ins Treppenhaus. Zwei Männer lagen tot am Fuß der Stufen, zwei weitere kauerten auf den Stiegen und nahmen das obere Geschoss unter Beschuss. Eine Handgranate flog hinauf.
    Die Detonation fegte die Bilder von der Wand, Schrapnelle beschädigten die Statuetten und zerschlugen Vasen und Glas.
    Silena hatte den Kopf rechtzeitig zurückziehen können, die Splitter schössen an ihr vorbei und fuhren in den Rahmen. Das war knapp. Noch bevor sie nachschauen konnte, was mit Fayence geschehen war, explodierten zwei weitere Granaten, die Verwüstung in der Eingangshalle schritt voran. Metall klirrte, es krachte, und ein Schrei gellte. Eine Qualmwolke drang zu ihr in den Nebenraum.
    Silena duckte sich, rollte sich über die Schulter ab und kniete in der Halle, die Luger dahin gerichtet, wo sie die Feinde zum

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