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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und vieles muß getan werden, um sie zu versorgen.« Aranor hielt inne, schaute zu Elyn und erwartete ein Zeichen von ihr.
Nach langen Sekunden trafen ihre Blicke die ihres Erzeugers, Schmerz in ihren Augen, und sie nickte nur einmal und beugte sich voll Bitterkeit der Tatsache, daß das Reich sie als Verwalter brauchte in den schlimmen Tagen, die da kamen. Nach diesem Zeichen trat Aranor zu ihr und schloß sie in die Arme. Doch diesmal nahm auch die Umarmung des Vaters nicht die Bitterkeit von ihr, die sie empfand, da sie diese schwere Pflicht auf sich nahm, denn es war Rache, die ihr Herz begehrte, und nicht die Sorge um das Königreich.
Hrosmarschall Gannor entrollte die Karte, welche die Gegend von Jord im Umkreis des Kaagor-Passes darstellte. Elyn konnte nicht umhin zu sehen, daß jenseits der Grimmwallberge, dort, wo das Reich von Kachar lag, die Karte völlig leer war, und sie wunderte sich über dieses Omen.
 
Während der nächsten beiden Wochen eilten schnelle Boten mit roten Fahnen durch das Land, und jeden Tag wuchs die Heerschar in Aranors Burg. Einzeln und zu zweit erschienen Reiter, gerüstet zum Krieg, im Lager vor den Mauern. Manchmal tauchten ganze Kriegszüge von zwanzig, dreißig Mannen auf. Und allmählich füllten sich die Reihen.
Am dritten Tag standen sechs Wagen im Burghof unter grau verhangenem Himmel. Und Diener eilten zwischen Burg und Wagen hin und her, um letztere mit Vorräten für eine lange Reise zu beladen. In ihren Gemächern sah Arianne sich zum letztenmal um und seufzte, denn an diesem Tag sollten sie und Bram sowie drei Hofdamen — Kyla, Elise und Darcy — mit schwerbewaffneter Eskorte aufbrechen zum Hofe ihres Vaters in Riamon. Da sie nichts erblicken konnte was sie in diesem nunmehr öden Quartier zurückgehalten hätte, nahm Arianne Bram auf die Arme und ging zur Tür. Doch als begriffe er, daß sie so bald nicht wieder diesen Raum beträten, streckte der kleine Prinz seine Hände aus und verlangte etwas, indem er Worte seiner eigenen Sprache benutzte, einer Sprache, die nur er allein verstand. Arianne flüsterte mit ihm, aber Bram ließ sich nicht beruhigen und wehrte sich, daß man ihn endlich losließ. Nachdem sie den Kleinen wieder abgesetzt hatte, krabbelte er über den Boden und verschwand unter dem Bett, um gleich darauf frohlockend mit seinem Lieblingsspielzeug wieder aufzutauchen: dem kleinen silbernen Horn.
»Ach, Brammie, ich hätte es mir eigentlich denken können, daß wir das nicht zurücklassen dürfen«, sagte Arianne lächelnd. Sie lächelte sicherlich zum erstenmal, seit ...
Erneut hob Arianne das Kind vom Boden auf, und diesmal ließ der Junge sich zufrieden nach draußen tragen.
Als Arianne die lange gerade Treppe hinunterging, sah sie unter sich die geräumige Eingangshalle. Am Fuß der Treppe warteten Aranor und Elyn. Dort stand auch Mala. Und von links kamen gerade Elise und Darcy herein, beide weinend. Hinter ihnen folgte Kyla, die starr vor Angst wirkte, jedoch gleichzeitig schaute, als warte ein großes Abenteuer auf sie, ein Abenteuer, das sie unwiderstehlich anlockte.
Und als die drei Hofdamen zur Treppe kamen, sagte Mala schroff: »Seid still, ihr dummen Gänse. Wißt ihr denn nicht, daß der Hof, an den ihr zieht, diesen hier an Glanz weit überstrahlt?«
Elise und Darcy weinten noch lauter, und Kyla schmollte, doch auch ihr kamen nun Tränen.
Entrüstet wandte Mala sich von den dreien ab, aber Elyn trat zu jeder und umarmte sie nacheinander und flüsterte: »Sorgt gut für Bram, denn er ist Jords Zukunft. Kümmert euch auch um Prinzessin Arianne, denn in dieser schlimmen Zeit braucht sie euch dringend.« Bei diesen Worten gelang es Elise und Darcy, ihre Tränen zu unterdrücken, dagegen wurde Kylas Weinen um so heftiger.
Arianne kam zum Fuß der Treppe, und Bram streckte die Arme nach Aranor aus. Nachdem er das Kind der Mutter abgenommen hatte, wandte der König sich um und schritt zum Portal der Halle, gefolgt von den sechs Frauen. »Ihr werdet über den Jallor-Paß ziehen, der südwestlich von hier liegt, etwa hundertfünfzig Wegstunden entfernt. Dann geht's nach Süden und nach Osten zum Hofe deines Vaters, und das für achtzig oder neunzig weitere Wegstunden.«
»Mir will der Gedanke nicht gefallen, so fern von zu Hause zu sein«, flüsterte Elise.
»Aber siehst du es denn nicht?« meinte Darcy. »Das ist das Abenteuer, nach dem wir uns so sehr gesehnt als kleine Mädchen: eine Reise an einen prachtvollen Hof in einem fernen Land.«
Ein

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