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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ersticktes Schluchzen war alles, was Kyla darauf erwiderte.
Helfer öffneten das Portal, und die Reisegruppe trat hinaus auf die Marmorterrasse und hinunter in den Burghof. Dort stand die Eskorte und wartete auf sie: fünfzig Mann zu Pferde, bis auf einen. Der rothaarige Aulf trat vor, der Hauptmann der Eskorte. »Herr«, sagte er mit klangvoller Stimme und salutierte vor dem König. Dann, indem er sich Arianne zuwandte: »Herrin.«
»Aulf«, sagte Aranor, »von diesem Augenblick an bin ich nicht mehr dein Herr. Dieser kleine Junge ist ab jetzt dein Herr und Meister. Und diesen Auftrag gebe ich dir: daß du und deine Mannen ihn und seine Mutter nach Riamon in Sicherheit bringen sollen. Bleibt bei ihm, und wenn es Zeit wird zurückzukehren, wenn Jord vom Krieg frei ist, dann bringt ihn nach Hause. Bewahrt ihn vor allem Schaden, denn es ist seine Bestimmung, dereinst über dieses Reich zu herrschen.
Da, nimm ihn auf den Arm und fühle sein Gewicht« — Aranor hielt Aulf den Jungen hin, der behutsam das Kind entgegennahm und vorsichtig die Arme um den Prinzen legte -, »denn er steht jetzt unter deinem Schutz.«
Bram kämpfte darum, hochgehalten zu werden, damit er etwas sehen konnte. Und der Hauptmann begriff, daß dies kein Säugling war in seinem Arm, und er hob das Kind hoch und setzte es sich auf die Schulter, was dem Jungen großen Spaß machte. Aulfs Augen glänzten, und er wandte sich um zu den aufgesessenen Harlingar. »Grüßt Prinz Bram!«
Und alle Harlingar riefen: »Hál, Prinz Bram!« Bram krähte begeistert, und Aulf sah strahlend zu Prinzessin Arianne, und zum zweitenmal an diesem Tag lächelte Arianne über die Freude auf Brams Gesicht.
»Komm, Tochter«, brummte Aranor zu Arianne, »der Tag wird älter, während wir hier stehen, und vor euch liegt noch eine lange Reise.« Aranor beugte sich herab und umarmte sie, und seine Stimme klang grimmig vor Rührung. »Wir werden deine Munterkeit am Hof vermissen. Sorge gut für Bram. Wir geben euch Bescheid, wenn alles sicher ist für eure Rückkehr.«
Arianne umarmte Aranor innig, denn sie liebte ihn mittlerweile fast wie ihren eigenen Erzeuger. »Gib auf dich acht, Vater«, flüsterte sie mit tränenüberströmtem Gesicht, und dann wandte sie sich um zu Elyn.
Sie umarmten einander und küßten sich zum Abschied, und alle, die sie sahen, staunten über ihre Schönheit. Wie Töchter Adons sahen sie aus: die eine mit kupferrotem Schopf, die andere mit weizenheller Haarflut; die eine groß mit weidenhafter Grazie in jeder Bewegung, die andere zierlich und zart wie eine Prinzessin aus dem Märchen.
»Ich werde dich sehr vermissen, meine Schwester«, flüsterte Arianne.
»Und ich dich, Arianne«, erwiderte Elyn. »Sorge gut für Bram, denn Jord braucht ihn.«
»Habe keine Angst, denn er ist alles, was mir von Elgor noch geblieben, und ich will nicht, daß das Andenken an ihn von dieser Welt verschwindet.«
Indem sie sich von Elyn löste, drehte Arianne sich um und ging zu dem Wagen, den Aranor ihr zeigte, und der König half ihr einzusteigen. Aulf reichte Bram zu ihr empor und schwang sich dann in seinen Sattel.
Drei galante Harlingar sprangen von ihren Pferden und geleiteten die drei Hofdamen in ihre Wagen: Elise bewegte sich ruhig und selbstsicher, Darcy ein wenig unentschlossen und Kyla etwas mißtrauisch.
Auf einen Wink des Königs stieß Aulf in sein Auerochsenhorn, und an der Burgmauer betätigten Männer die Winden, und mit lautem Gerassel wurde das Fallgitter hochgezogen. Andere nahmen den Balken vom Haupttor und zogen die Torflügel weit auf und gaben den Blick frei auf das weite Land dahinter. Die Kutscher zogen an den Zügeln und trieben die Gespanne an, und langsam rollten die Wagen los und trugen ihre wertvolle Fracht aus der Burg. Eisenbeschlagene Räder kündeten mit ihrem lauten Knirschen vom Aufbruch des Zuges, und die Kolonne Harlingar setzte sich ebenfalls in Marsch, und stahlklirrende Hufe klapperten über die Steine. Die Wagen rollten aus dem Burghof hinaus, und die Passagiere und die Zurückbleibenden sahen ein ander vielleicht zum letzten Male an. Arianne lächelte wehmütig; Elise und Darcy weinten, als bräche ihnen das Herz; doch Kylas Gesicht zeigte mit einemmal ein frohes Lachen. Und hinten stand auch Aranor, und grimmig war sein Blick; Elyns Haltung bewies Ruhe und Beherrschung; Malas Gesicht war so wie sonst in Mißbilligung verzogen. Nur Bram in seiner Mutter Arm wirkte völlig unberührt von allem.
Durch das Portal ratterte der Zug,

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