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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Aranor Elyn in den Thronsaal und setzte sie auf den Sessel des Herrschers. »Hiermit, Tochter, lege ich das Reich in deine Hände. Keiner weiß, was das Schicksal für uns bereithält. Aber eines weiß ich: Ich werde für einige Zeit im Felde sein. Und du wirst die Regierungsgeschäfte des Königreiches führen. Zufall und Umstände machen oft einen anderen Kurs notwendig als den zunächst eingeschlagenen, verlangen unvorhergesehene Entscheidungen. Nur du und niemand sonst kann entscheiden, was getan werden muß. Aber höre auf mich! Hole dir den Rat derer, denen du vertraust, ehe du deine Entscheidung triffst. Vertraue ihrem Wissen, ihrer Klugheit, ihrem Talent, und lege die Verantwortung in die Hände, die sie am besten wahrnehmen können. Denn mal verfügen sie über größere Fähigkeiten, das zu erledigen, was getan werden muß; ein anderes Mal hängt es von dir ganz allein ab, was zu tun ist.
So oder so wird die letzte Entscheidung bei dir liegen: Überdenke, welche Möglichkeiten dir gegeben, und tu, was für das Reich das beste ist; denn dies ist die Aufgabe desjenigen, der auf diesem Thron sitzt.«
Aranor zog jetzt seine Tochter hoch und umarmte sie und küßte sie zum Abschied. Und sie umarmte ihn und bat ihn, Elgors Mördern einen solchen Schlag zu versetzen, daß sie es niemals vergäßen, und daß Aranor trotz allem heil zurückkommen möge.
Und sie gingen hinaus auf den Burghof, wo des Königs Eskorte aus Marschällen sie erwartete. Und Aranor schwang sich auf den großen Hengst Flammenfell und ritt mit seiner Begleitung durch das Tor zu seinem Heer. Und ein mächtiger Ruf erscholl: »Hál, Aranor! Hál, Aranor! Hál, Aranor!« Und unter lauten Signalen der Auerochsenhörner schlängelte sich, einem riesigen, geschuppten Drachen gleich, das mächtige Heer der Harlingar durch die Steppe, flankiert von Vorreitern und Kundschaftern, die man undeutlich in der Ferne erkennen konnte.
Und vom Turm aus mitsamt dem größten Teil des Stabes aus der Burg sah Elyn zu, wie Reiter und Wagen langsam von dannen zogen. Dann wurden die Rinderherden hinterhergetrieben, als Nachhut des Heeres, wie der Plan es vorsah.
Wenn ich ein kleines Mädchen wäre, dann empfände ich das als furchtbar aufregend. Doch alles, was ich fühle sind Besorgnis und Enttäuschung: Besorgnis, weil Männer in einen Krieg ziehen, aus dem viele nicht zurückkehren; Enttäuschung, weil ich nicht mit ihnen reiten kann. Lange schaute Elyn ihnen nach, doch schließlich wandte sie sich ab und kehrte in die Burg zurück. Und sie ging an jenen vorbei, die zurückgeblieben waren: zum größten Teil Frauen und alte Männer und kleine Jungen und Mädchen, zu alt oder zu jung oder zu unerfahren im Geschäft des Krieges. Verdammt! Sollte dieser Burg ein Unheil drohen, werden wir Mühe haben, es abzuwenden.
     

     

Kachar
     
    Spätfrühling, 3Æ1602 [Im Jahr der Legende]
 
Weitab im Südosten, unter den südlichen Hängen des Grimwallgebirges, in der Zwergenbinge von Kachar, saßen zwei Brüder und unterhielten sich über den Fund und einen Schatz, der einst in Schwarzstein gelegen hatte.
»Und diese Ridder, die haben euch den Schatz betrachten lassen?« Es war Thork, der diese Frage stellte.
»Ja«, brummte Baran, nun DelfHerr der Zwergenbinge. »Sie führten uns zu unseren gestohlenen Reichtümern, wie eine Räuberbande es tun würde, die so die Opfer ihrer Plünderungen verspottet.«
Die beiden saßen in Braks Werkstatt - sie nannten diesen Raum noch immer Braks Werkstatt, obgleich ihr Vater tot war - und bereiteten sich auf die bevorstehenden Schlachten vor.
»Und was ist mit dem Horn? Hast du es gesehen?« Thork polierte seinen neuen Drachenhautschild mit einem weichen Wolltuch, während das blaugrüne Licht der Zwergenlaternen sich funkelnd und irisierend auf den vielfach schillernden Schuppen brach.
»Nein«, grollte Baran. »Obwohl wir lange und eindringlich den Schatz betrachteten, das Horn entdeckten wir nicht. Das heißt jedoch nicht, daß es nicht da war. Es ist klein und könnte durchaus unter Bergen von Gold und Silber verborgen gewesen sein.«
»Vielleicht liegt es auf dem Grund des Meeres«, sinnierte Thork, »denn Tarken erzählte doch, daß die Menschen von Jord behaupten, der größte Teil des Schatzes liege bei den Madûks im großen Maelstrom.«
»Vielleicht, Thork. Vielleicht.« Baran wischte mit dem Öltuch über Scharniere seines schwarzen Kettenpanzers. »Und vielleicht wurde es vom ätzenden Geifer Glaums vernichtet, obgleich

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