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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ihnen dann die Sonne in die Augen scheint« — Aranors düsterer Blick wanderte über die Gesichter seiner Kommandeure - »und dies ihren Vorteil ausgleicht, daß sie von oben herab angreifen können.«
Es war dunkel, und sie standen an einem kleinen Klapptisch, eine Zeichnung vom Tal vor sich, die von einer Laterne erhellt wurde. Während des Tages waren Kundschafter über das Schlachtfeld geritten, und jeder Winkel des Tales war auf der Karte eingezeichnet, jede Besonderheit vermerkt — alle Erhebungen und Senken; Wäldchen, Flüsse bis hinunter zum kleinsten Rinnsal; große Steine; Plätze auf den Geländestreifen, wo Bogenschützen Stellung beziehen konnten; Stellen, wo Pferde langsam gehen mußten, und andere, wo sie über das Gelände stürmen konnten; und andere wichtige Einzelheiten für die Schlacht - alles genau aufgezeichnet von den Kundschaftern der Vanadurin.
Und nun studierten der König und seine Heerführer sorgfältig die Zeichnung, stellten fest, wo man Vorteile erringen oder einbüßen konnte, je nachdem wie der Feind sich verhielt. Bis tief in die Nacht planten sie, wobei Strategien und Taktiken entwickelt und verworfen wurden, indem sie versuchten, jeden Schritt von Freund und Feind vorauszuplanen; und um sie herum warteten Männer im Lager. Rauch kräuselte sich von ihren kleinen Lagerfeuern in den Himmel, winzige Lichtpunkte in der Dunkelheit. In mit Seilen abgesperrten Gattern standen ruhig die Pferde, kauten Futter, stampften ab und zu auf und wieherten den fahlen Mond am Himmel an. Und an den Lagergrenzen hielten Posten Wache, tasteten aufmerksame Blicke sich von Silberbaum zu Silberbaum. Und am Ende waren nur noch diese Posten wach, denn alle anderen hatten der Müdigkeit Tribut gezollt und schliefen, wobei viele sich ruhelos herumwarfen, wenn düstere Träume vom bevorstehenden Kampf sie heimsuchten.
 
In der Zwergenfeste von Kachar war es nicht viel anders.
Als die Dämmerung aufzog, öffneten sich auf den westlichen Berghängen die großen Tore von Kachar weit, und Zwergenkrieger drängten in einem schier endlosen Strom heraus. Sie marschierten hinunter in die Senke vor den Toren, verteilten sich im nördlichen Teil des Tals, wobei der Rhythmus ihrer Schritte die Erde beben ließ. Schwarz waren ihre Kettenpanzer, und ihre Hämmer und Äxte blinkten, und das Licht brach sich blitzend auf ihren Schnallen. Ganz vorne gingen Armbrustschützen, die Waffen schußbereit in ihren Händen, Bolzen in harten Lederköchern griffbereit. Und bei der Vorhut war auch DelfHerr Baran, dessen Platz von einer schwarzen Standarte mit gekreuzten Silberäxten angezeigt wurde.
Auf dem Hang am Ende des Tals saß Aranor auf Flammenfell und verfolgte das Geschehen. Zu seiner Rechten saß Reynor, die Kriegsfahne an der Standarte. Rechts und links von ihnen hatten die Heerführer der Harlingar sich aufgereiht. Und dahinter, in langen Reihen, kamen die Vanadurin, das Heer von Jord, mit einem Meer von Fähnchen und Wimpeln, die laut im Winde knatterten.
»Herr«, sagte Vaeran, »sie bilden ein Geviert, die Reserven in seiner Mitte. Zweitausend, schätze ich, beträgt die Zahl. Ihre östliche Flanke reicht bis zum Rand der Halde; es wird schwierig, wenn nicht unmöglich, sie von dieser Seite zu umgehen.« Vaerans Bemerkung bezog sich auf die Überreste eines früheren Erdrutsches, der sich über die steilen Berghänge ins Tal ergossen und einen Erdwall hinterlassen hatte, der zu Pferde kaum zu überwinden war. Und die Zwerge nutzten nun die Trümmermassen, um ihre Flanke an der Sonnenseite zu schützen, wodurch sie Aranors Strategie vereitelten, sie aus dem grellen Licht heraus anzugreifen.
»Dann, Herr«, dröhnte Einrich, »schlage ich vor, auf direktem Weg den Kampf zu suchen.«
»Da ist noch etwas anderes, Aranor«, durchschnitt Gannors feste Stimme die Morgenluft. »Sie bauen sich dort auf, wo das Tal noch eng ist. Doch seht, die linke Flanke; sie ist ein wenig offen. Ich denke, mit nur gelinder Hilfe unserer Glücksgöttin könnten wir es schaffen, eine Brigade dort vorbei und hinter sie zu bringen.«
»Dann wären wir es, die mit der Sonne in den Augen angriffen«, stellte Ricard fest. »Dennoch erscheint mir dies ein vernünftiger Plan zu sein, denn so könnten wir ihr Schlachtgeviert aufbrechen. Laßt meine Brigade diese Aufgabe übernehmen.«
»So sei es«, befahl König Aranor. »Ricard geht nach links und schwenkt dann, um sie in der Flanke zu packen. Einrich in der Mitte mit einem direkten Sturmangriff.

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