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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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zur Sprache. Und es schien Übereinstimmung darüber zu bestehen, daß jeder Drache eine Lücke in seiner Rüstung hatte, eine verwundbare Stelle, wo der genaue Stich einer Klinge oder ein wohlgezielter Pfeil ihn zu erlegen vermochten.
Während dieser Darlegung von Gerüchten und Geschichten saß Elyn nachdenklich da; manche glaubte sie, andere wieder nicht. Doch sie sagte nichts, da sie fürchtete, ein falsches Wort von ihr könnte den Redefluß zum Versiegen bringen.
Ganz am Ende stand Parn auf, ein alter Pferdeknecht, und Elyn gab ihm das Zeichen zu reden.
»Mit Verlaub, Prinzessin, aber da war noch was, wovon der Waffenmeister mal g'redet hat, vor einigen Jahr'n, als Ihr noch ein junges Mädel wart.«
»Meinst du Waffenmeister Ruric?« fragte Elyn, die nicht wußte, worauf der Stallknecht hinauswollte.
»Ja, Prinzessin«, erwiderte Parn. »Er hat Euch und dem jungen Elgor von Kalgalath dem Schwarzen erzählt. Und von einem Ding namens Kammerling. Er hat g'sagt, das sei des Drachen Schicksal. Das war's, was die Barden erzählen.«
Jetzt erinnerte sich auch Elyn. Sie hatten sich auf die Suche nach Ruric gemacht und ihn schließlich bei den Ställen gefunden, bei der Inspektion der Pferde, und sie hatten ihn gefragt, wie man einen Drachen töten könne. Parn hatte recht! Ruric hatte damals von dem Kammerling gesprochen, von Adons Hammer.
»Ich glaub', ich kann mich auch erinnern«, fuhr Parn fort, »daß der Waffenmeister g'sagt hat, Kalgalath der Schwarze lebt im Drachenschlund, einem großen erlosch'nen Feuerberg.« Parn trat unsicher von einem Fuß auf den anderen, dann schob er das Kinn vor und funkelte die um ihn herum Sitzenden an. »Ich hab' nicht g'lauscht. Ganz bestimmt nicht. Ich hab' halt zufällig in der Box nebenan g'arbeitet und gerad' eine Pause g'macht, um zu verschnaufen.«
Unter einem Wirrwarr von Stimmen setzte er sich wieder hin. Elyns Herz schlug schneller, als sie ihre Gedanken sammelte. Es stimmt. Ich erinnere mich. Ruric sagte, daß der Kammerling dazu bestimmt sei, den größten Drachen zu erschlagen. Und das muß Kalgalath der Schwarze sein. Und die Karten zeigen, daß der Drachenschlund in den Grimmwallbergen liegt, im Osten, in derselben Richtung, in die Kalgalath geflogen ist, als er den Schatz forttrug. Elyns Stimme schnitt durch das Stimmengewirr: »Weiß jemand, wo dieser Kammerling, Adons Hammer, sein könnte?«
Wieder senkte sich Schweigen über den Saal, das schließlich von Morgar gebrochen wurde: »Prinzessin, ich weiß nicht, ob dies irgend etwas mit dem Kammerling zu tun hat, doch als ich ein Kind war, sang mir meine Mutter beim Schlafengehen immer ein Lied vor, und es ging ungefähr so:
 
In den fernen Bergen droben
Liegt der Zauberer dunkles Reich,
Von den Schatten schwarz umwoben
Ruht ein Hammer silbergleich.
  Was es bedeutet, kann ich nicht sagen, doch der einzige Ort, von dem ich weiß, daß dort Zauberer wohnen, ist der Schwarze Berg.«
»Also, wenn es irgendwo ein dunkles Reich von Zauberern gibt«, meinte Beryl, »dann würde ich sagen, der Schwarze Berg wäre der richtige Ort dafür.« Ein zustimmendes Gemurmel erhob sich, als die Näherin weise in die Runde nickte, als ob von erwiesenen Tatsachen und nicht von bloßer Spekulation die Rede gewesen sei. Dennoch mußte auch Elyn zugeben, daß ein Funken Wahrheit nicht nur in Morgars Reim, sondern auch in Beryls Schlußfolgerung liegen mochte.
Marna stand auf. »Jetzt, wo ich daran erinnert werde, glaube auch ich mich zu entsinnen, daß die Barden singen, nur der Kammerling könne gegen den größten aller Drachen bestehen; aber sie erzählen auch, daß ein Fluch auf dem Hammer liege ... daß nur der ihn schwingen könne, der den verloren, den er am meisten geliebt.«
In das Schweigen, das auf Marnas Worte folgte, sprach Beryl hinein, mit leiser Stimme: »Wenn man mich fragt, so beträfe das Prinz Elgor, denn keiner wurde mehr geliebt von allen, und jetzt weilt er nicht mehr unter uns.« Und auf diese Bemerkung hin sah man manch zustimmendes Kopfnicken in der Runde.
Die Versammlung dauerte bis tief in die Nacht an, doch nichts, was noch vorgebracht wurde, warf irgendein neues Licht auf das bereits gesagte.
 
Am nächsten Tag und am übernächsten blieb Elyn in ihren Gemächern und kam nur heraus, um ihre Mahlzeiten einzunehmen, und überließ die Tagesgeschäfte Malas tüchtigen Händen.
Am dritten Tag bat Elyn Mala, mit ihr auf die Falkenjagd zu gehen, denn das, was sie mit ihr besprechen wollte, ließ sich am besten

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