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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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unseren Schwierigkeiten hier zu erzählen; denn er hat auch ohne uns genug im Sinn. Und bring uns Kunde davon, wie es um den Krieg steht.«
Ardu schwang sich in den Sattel, und mit einem verwegenen Grinsen preßte er dem Tier die Fersen in die Weichen und ritt los, zunächst im Trab, dem ersten der verschiedenen Schrittfolgen eines jordischen Langritts. Und als der Junge hinaus auf die Steppe trabte, sah Elyn ihm lange nach, und ihre Gedanken waren bei ihm auf seinem Ritt gen Kachar.
 
Im Verlauf der nächsten acht Tage ging es Elyn stetig besser; heiße Bäder mit Kräutern und Mineralsalzen trugen dazu bei, ihre Schmerzen zu lindern. Die purpurnen Blutergüsse verfärbten sich zu einem gelblichen Grün und begannen dann allmählich zu verblassen. Und während dieser Tage begannen Elyn und Mala sich um den Wiederaufbau der Feste zu kümmern. Die jungen Burschen machten im Verein mit den erfahrenen Alten gute Fortschritte, wenngleich die Prinzessin sich fragte, wie rasch das Werk vorangegangen wäre, wären statt dessen die starken und gesunden Männer hier gewesen, um die Arbeit zu tun. Und was die alten Steinmetzen betraf, so waren viele froh, sich noch einmal an ein derart großes Unterfangen wagen zu können, denn in den Jahren ihres Niedergangs hatten sie sich zumeist nur mit minderen Werken beschäftigt; die großen, wichtigen waren von denen unternommen worden, die stärker und gesünder waren. Und so ließ der Gedanke, das Hauptgebäude der Feste wiederaufzubauen, manches alte Auge neu erstrahlen.
Am fünften Tag kam ein Wagenzug mit schwerem Bauholz aus dem Reykswald zurück, und die alten Zimmerleute machten sich ans Werk, um ein großes Holztor zu errichten, das die Stelle des Portals in der Westmauer einnehmen sollte, welches Kalgalath zerstört hatte.
Am Abend des achten Tages kündigte ein Hornsignal das Kommen eines Meldereiters an. Ardu war von Kachar zurückgekehrt.
 
Elyn empfing den blondhaarigen Jüngling in jener Kammer, in der Mala und sie seit Beginn des Krieges das Problem gemeistert hatten, eine Armee im Feld mit Nachschub zu versorgen. Diese Kammer befand sich nicht im Hauptgebäude der Feste, daher war sie der Zerstörung entgangen. Jetzt war es der Ort, wo nahezu alle Staatsgeschäfte des Reiches getätigt wurden. Und hierhin wurde Ardu zum Bericht bestellt.
Als der Junge eintrat, sah Elyn sofort, daß sein Gesicht blaß und müde war; doch es war nicht nur die Erschöpfung eines langen Ritts, die sie sah. Etwas anderes lag in seinen Augen, das sie zunächst nicht ergründen konnte; doch als er näher kam, sah sie, daß es Verzweiflung war, die ihn peinigte.
Ardu trat vor die Prinzessin und grüßte sie mit der geschlossenen Faust über dem Herzen. »Herrin«, stieß er hervor, während er in sein Wams langte und seine Botentasche hervorzog, »ich habe Euren Auftrag nicht erfüllen können; denn Ralgalath der Schwarze ist über das Heer des Königs herabgekommen und hat es nach Kachar hineingetrieben.« Und der Junge brach in Tränen aus.
 
Am nächsten Tag rief Elyn eine Ratssitzung ein, wie es sie in dieser Form noch nie gegeben hatte. Sie rief nicht nur ihre Berater zusammen, sie bat auch, daß jeder, der etwas wisse, Geschichten kenne oder auch nur Gerüchte gehört habe über das Wesen der Drachen, ebenfalls daran teilnehmen möge, und wenn jemand auch nur die leiseste Kenntnis von Kalgalath dem Schwarzen habe, sei er besonders willkommen.
Etwa sechzig Personen kamen zu der Versammlung, welche in der Messe der Burgwache abgehalten wurde, da dies die einzige verbliebene Halle war, die eine solche Menschenmenge zu fassen vermochte. Die Tische waren in einem offenen Viereck aufgestellt worden. Elyn saß an der Kopftafel, Mala zu ihrer Rechten, Ardu auf ihrer Linken, die Ratsleute zu beiden Seiten. Alle anderen konnten sich niederlassen, wo sie wollten. Als alle Platz genommen hatten, bat Elyn Ardu, einen vollständigen Bericht zu geben, und der Junge, der inzwischen geruht hatte, stand auf und sprach mit klarer Stimme, daß alle es hören konnten:
»Vor neun Tagen ritt ich von Jordburg los mit einer Botschaft von Prinzessin Elyn für meinen Herrn Aranor. Ich sollte diesseits vom Kaagor-Paß die Pferde wechseln, wenn ich die Treiber erreichte, welche die Herden bei den Grimmwallbergen hüteten, das Vieh, das die Armee verpflegte.
Die Pferde liefen gut, und es gab genug Wasser, so kam ich schnell voran. Doch am dritten Tag stieß ich auf die Wrackteile eines Wagenzugs, verbrannt, alle

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