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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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alle habt Ardus Worte gehört. Die Armee ist in Kachar gefangen, in der Feste unserer Feinde, und vielleicht ist auch König Aranor dort gefangen, eingeschlossen von einem Drachen, der meinem Vater Rache geschworen hat. Und vielleicht kehrt Kalgalath der Schwarze jeden Tag nach Kachar zurück — weshalb, können wir nicht sagen; vielleicht, um sicherzugehen, daß seine Opfer nicht entkommen.
Darin liegt die Wurzel des Problems: Wir müssen einen Weg finden, einen Feind zu vernichten, dessen Macht und Schlauheit und Bosheit jedes Wissen, jedes Begreifen übersteigt; einen Feind, der allein, mit der geringsten Anstrengung, diese Burg zerstörte, eine große Viehherde über die Ebenen zerstreute und ihre Treiber erschlug, unsere Verwundeten tötete und eine ganze Armee in den Untergang trieb: Kalgalath der Schwarze.
Doch wir müssen nicht nur dieses Ungeheuer schlagen, wir müssen auch einen Weg finden, unsere Landsleute aus den Händen unserer Feinde zu befreien. Mich dünkt daher: Wenn wir ein Mittel finden, Kalgalath den Schwarzen zu vernichten, dann werden wir sicherlich auch einen Weg finden, die Armee aus der Feste unserer Feinde zu retten.
Ich habe euch alle zusammengerufen, damit ihr euer ganzes Wissen aufbietet, um eine Lösung des Problems zu finden. Ich bitte um eure Hilfe, und zwar jetzt, denn ich fürchte, daß wir nicht viel Zeit haben.
Möge also jeder, der irgend etwas weiß, sei es Gerücht oder Tatsache oder nichts als ein Märchen, frei heraus sprechen, denn selbst in den ältesten Mären mag ein Kern von Wahrheit verborgen sein. Und keiner hier möge sich über den Sprecher lustig machen, denn was dem Ohr des einen als närrisch erscheinen mag, mag doch bei einem anderen lang vergessene Gedanken und Erinnerungen ans Tageslicht bringen, von denen uns die eine oder andere einer Lösung näherbringen könnte. Darum, greift tief in eure Erinnerungen zurück, selbst bis in die Kindheit, und laßt uns von Drachen sprechen.« Elyn setzte sich nieder und wartete.
Lang zog sich das Schweigen im Raum hin; ein jeder dachte über das Gesagte nach und wartete darauf, daß einanderer etwas sagte. Doch keiner getraute sich; dann aber ergriff Mala das Wort:
»Kommt, kommt. Wenn irgend jemand etwas zu sagen hat, so soll er reden. Gut denn, ich beginne: Es heißt, daß Drachen tausend Jahre schlafen und dann zweitausend Jahre lang umherstreifen - so jedenfalls singt man.«
Als er Malas Worte hörte, erhob sich Morgar, der amtierende Hauptmann der Schloßwache. »Prinzessin, meine verstorbene Mutter erzählte uns immer, daß Drachen die Macht in ihren Augen hätten, einem Wesen den Willen zu rauben, und daß ihre Stimme selbst die klügsten Männer und Frauen betören könne. Ich weiß nicht, inwiefern das helfen sollte, aber ich hab's gesagt.«
Weise nickend, schien Meisterin Beryl, die Obernäherin, mit Morgar übereinzustimmen, und als sie sah, daß der Blick der Prinzessin auf ihr ruhte, fügte sie hinzu: »Ja, das hab' ich auch gehört. Und es heißt, daß niemand sich in ihrem Reich bewegen könne, ohne daß sie es merken. Aber wie sie das machen, das weiß keiner.«
»Was ist mit ihrer Magie?« fragte Ratsherr Burke. »Ich habe gehört, daß sie einen Zauber auf sich legen und in Menschengestalt einherwandeln können.«
»Ach«, wehrte der weißhaarige Meisterherold Marna ab, »sie mögen vielleicht aussehen wie ein Mensch, doch ich habe die Barden singen hören, daß keines Menschenkriegers Hand je einen Drachen erschlagen werde.« Marna hielt die Hand hoch, um Einwänden zuvorzukommen. »Nein, versteht mich nicht falsch, natürlich weiß ich, daß der Prinz Glaum ins Sonnenlicht und damit in den Tod lockte, aber wenn man es recht bedenkt, so war es Adons Bann, der den Drachen letztlich tötete. So haben die Barden vielleicht recht, vielleicht auch nicht; ich erwähne es nur, weil es bislang niemand vorgebracht hat und wir hier von Drachen sprechen. Jedenfalls, wenn die Barden recht haben, dann sollte jeder Plan, den wir heute hier fassen, dies in Rechnung ziehen.«
Als der alte Marna sich wieder setzte, herrschte einige Zeit gespanntes Gemurmel, ehe jemand anders aufstand und etwas sagte. Doch schließlich stand einer auf, und ein anderer Drachenmythos wurde aufgebracht, und am Ende schien jedwede Tatsache, Phantasterei und Legende, die je über Drachen geäußert worden war, ihren Weg vor den Rat zu finden. Drachengold, Drachenhöhlen, ihre Augen und Panzer, ihre Kraft und Schläue, Feuer und Gift, alles kam

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