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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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wenngleich niemals zuvor ein solch silbernes Licht erstrahlt war; aus allen Fensterschlitzen des Erdgeschosses war es herausgedrungen, als hätte dort und in den oberen Stockwerken etwas Helles und Tödliches gebrannt, ein gleißendes Licht, vor dem die Rutch-Horde sich angstvoll geduckt hatte.
»Zwei Möglichkeiten, Thork«, sagte Elyn. Sie trat vom Fenster zurück. »Entweder wir verstecken uns hier irgendwo, bis wir eine Möglichkeit finden, ungesehen den Turm zu verlassen und den Söller zu erreichen, von wo aus wir uns mit den Seilen herunterlassen können. Oder ich kann Andraks Mantel anlegen und versuchen, die Kreaturen lange genug zu täuschen, daß wir mit dem Wagen durch das offene Tor entkommen können, das vor uns liegt.«
»Gulgok!« Wieder die hohle, tote Stimme.
»Wir können uns nicht einfach verstecken«, gab Thork seine rasche Einschätzung der Lage. »Sie werden alles durchsuchen, jetzt, da Andrak tot ist. Und wir werden unseren Weg durch Hunderte von Andraks Kreaturen finden müssen, und sie werden auf der Hut sein. Und selbst wenn wir den Söller erreichen und uns abseilen können, haben wir, wie du selber festgestellt hast, immer noch sieben- oder achthundert Fuß hinabzuklettern, ehe wir den Talgrund erreichen, und dort wird uns zweifellos ein Empfangskomitee erwarten. Kruk! Wäre ich doch nur früher auf das Versteck des Kammerling gekommen ...«
»Gulgok! Gulgok!« Die gräßliche Stimme war lauter, als ob der Rufer in den Turm getreten sei.
»Kannst du einen Streitwagen lenken?« fragte Thork.
»Hèl, Thork, ich bin eine Kriegsmaid: Ich kann jeden Wagen lenken! Und jener Streitwagen ist unser Weg in die Freiheit.«
»Dann bin ich für den Streitwagen, Kriegsmaid«, grinste Thork.
»Gulgok! Gulgok!« Die tonlose, tote Stimme klang noch näher, und jetzt hörten sie Schritte auf der Treppe.
Thork legte einen Finger auf die Lippen, um Elyn zum Schweigen zu mahnen, nahm seine Axt und trat in die Schatten an einer Seite, wo sich die Luke öffnete, und bedeutete Elyn, sich auf die andere Seite zu stellen.
Und sie warteten. Der Wind draußen heulte leise, die Schritte kamen näher. Elyn packte ihr Breitschwert fester und lauschte auf ihr eigenes klopfendes Herz.
»Gulgok!« Eine Hand erschien in der Öffnung, und heraufgestiegen kam einer der Untoten, und Elyns Herz sank, denn es hieß, sie könnten nur erschlagen werden, wenn ...
Thorks Axt biß in den Nacken des Feindes, und der Kopf des Wesens flog davon, prallte gegen die Wand und rollte in die Kammer, während der enthauptete Leichnam rückwärts die Treppe hinabstürzte, schwarzes Blut verspritzend.
»Rasch, Prinzessin«, rief Thork, »wir müssen fort von hier. Sollten mehr Khõls kommen, dann werden sie uns überwältigen, denn es heißt, daß sie nur durch Kopfabschlagen getötet werden können, durch einen Holzpflock ins Herz oder durch Feuer.«
Elyn ließ ihren Rucksack zu Boden gleiten, trat zu Andraks Leiche und beugte sich hinab, um ihm den Mantel abzunehmen. Draußen heulte der Wind um die Kasematten, trieb kalte Wirbel in die Kammer. Als Elyn die Spange löste, fiel Andraks Kopf in sich zusammen, als habe das Silveron-Amulett ihn ausgebrannt, daß nichts als ein leerer loser Sack zurückblieb. Und ein Pesthauch verbreitete sich im Raum, daß Elyn angeekelt zurückwich. Und weil ihr der Gestank Übelkeit bereitete, hielt sie den Atem an und wandte das Gesicht ab, während ihre Finger den Umhang freizerrten.
Sie stand auf, holte tief Luft und warf sich den Mantel um. Doch das allein reichte noch nicht aus. »Die Peitsche, Thork«, sagte sie. »Wo ist die Peitsche? Ich kann sie in diesem Dämmerlicht nicht sehen, und ich werde sie brauchen.«
Thork kniete sich hin und suchte den Boden ab. Seine Zwergenaugen erspähten schnell die Peitsche unter einer Bank, und er nahm sie auf und reichte sie Elyn.
Elyn zog die Kapuze über ihr kupferfarbenes Haar, so daß ihr Gesicht nun ganz im Schatten lag. Sie nahm die Peitsche in die eine und ihr Gepäck in die andere Hand und sagte: »Gehen wir!«
Sie stiegen die Treppe hinunter, die glitschig war von dunklem Blut, und vorbei an dem enthaupteten Leichnam des Guul. Auf dem Weg durch das alchimistische Laboratorium nahm Thork einen Zünder auf und steckte ihn in eine Außentasche, dann nahm er mit seiner freien Hand einen von den Glasbrennern an sich, der mit zhar gefüllt war.
Und weiter eilten sie hinab und kamen in die Halle im Erdgeschoß. Elyn stellte ihre Packlast neben die offene Tür und

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