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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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darin auszubilden.
»Wir müssen deine Muskeln stärken«, überlegte Thork eines Abends, als sie zum Feuer zurückkehrten. »Einen Hammer zu schwingen verlangt Körperkraft ebenso wie Schnelligkeit, sonst wird das Gewicht deinen Arm rasch ermüden.«
Und gegen Abend kamen sie durch eine letzte, tiefe Bergschlucht voller Schneewehen — denn es war immer noch die kalte Jahreszeit — hinaus ins offene, schneebedeckte Land. Meilenweit erstreckten sich vor ihrem Auge Winterwald und offene Ebenen und sanft geschwungene Hügel, und erst weit dahinter begannen die ersten Ausläufer der Grimwallberge, und viele Meilen entfernter noch erhob sich der Drachenschlund.
Und hinter ihnen, hoch oben in der Felswand der Schlucht, tat sich leise knirschend das Gestein auf, und eine Felsspalte öffnete sich, als die beiden vorbeiritten. Und als sie vorüber waren, schloß sich der Fels wieder, und der Stein war fugenlos wie zuvor, und ein fernes Klopfen hallte durch das Geberg.
Und so vergingen die Tage. Die beiden zogen weiter, immer nach Westen, und Elyn übte sich tagtäglich im Gebrauch des Hammers und stählte die Kraft ihrer Arme.
Und jeden Abend, während Elyn die Ponys striegelte und ihnen dabei leise ins Ohr sang, schlug Thork das Lager auf und zündete das Feuer an und bereitete das Mahl. Und während er da saß und den Eintopf oder die Suppe rührte oder — wenn Elyn oder er irgendein kleines Wild mit der Schlinge oder dem Bogen zur Strecke gebracht hatte — Fleisch über den Flammen briet, lauschte er verzückt ihrem Lied, und das Feuer erleuchtete ihr Gesicht und ihre Augen und ihre anmutigen Bewegungen, wie sie unter den Tieren einherging und nach ihnen sah. Manchmal mußte er gar wegschauen, wenn sie zum Feuer kam, weil ihre Schönheit zu hell war für seine Augen. Und sie ihrerseits sah, staunend, wie behende er den Hammer schwang, um ihr etwas zu demonstrieren, bewunderte seine Kraft und Schnelligkeit; oder sie hörte ihm zu, wie er mit Eifer irgendeine Einzelheit erklärte, und sah seine Leidenschaft und Intelligenz und die Empfindsamkeit unter seiner rauhen Schale. Und abends saß sie am Feuer und schaute zu, wie er Holz mit einem Messer formte, sah seine starken, sicheren Finger kleine Tiere schnitzen, um die Zeit zu vertreiben, oder eine Flöte machen, die keiner von ihnen spielen konnte, obgleich die Töne klar und rein waren.
Und gelegentlich, wenn sie das Lager aufschlugen oder eine Mahlzeit einnahmen, berührten sie einander ungewollt, und schraken davon zurück.
Sie ist keine Châkian.
Er ist kein Mensch. Und langsam kamen sie weiter voran nach Westen, legten an manchen Tagen nur kleine Strecken zurück, denn es war Winter, und der Schnee war tief.
Drei Tage wurden sie von einem Schneesturm aufgehalten, den sie im Schutz eines Fichtenwäldchens abwarteten. Die Nächte wurden fast unerträglich, die Temperatur fiel extrem ab, und so schliefen sie voll angekleidet unter den selben Decken, die Arme umeinander geschlungen, um nicht zu erfrieren. Und das Blut rann heiß in ihren Adern, wenn auch die Vergangenheit durch die Zeit hindurch ihnen Einhalt gebot, denn Ehre und Tradition versperrten ihnen den Weg zueinander. Und als dann das Wetter sich besserte, als die Nächte nicht mehr so eisig waren, schliefen sie wieder getrennt.
Und es begab sich während dieser Zeit des Zusammenseins in der Nacht, unter denselben Decken, die Arme umeinander gelegt, als sie ganz leise miteinander sprachen, daß Thork plötzlich verstummte und den Kopf auf die Seite legte, wie um auf einen kaum erfaßbaren Laut zu lauschen. »Psst!« flüsterte er und legte sein Ohr auf den hartgefrorenen Grund und horchte eine Weile; dann bedeutete er Elyn, das gleiche zu tun.
Elyn dachte, er habe vielleicht eine sich nähernde Gefahr vernommen, und legte so ihr Ohr auf den Boden und lauschte. Doch es war nicht der Klang von Hufen, noch der Klang einer Verfolgung oder Jagd, den sie hörte, vielmehr ein leises, tiefes, rhythmisches Klopfen, wie von Hammerschlägen, wie Signale.
»Das klingt genauso wie damals, nachdem Andraks Feste fiel«, flüsterte sie. »Was ist es, Thork?«
»Die Châkka nennen es die Klänge der Utruni«, antwortete er, »wenngleich wir nicht wissen, ob die Laute wirklich von den Steinriesen stammen.
Höre auf den Rhythmus, das Muster. Für mich klingt es vertraut, wie Hammer-Signale, die durch das Gestein weitergeleitet werden, wenn ich sie auch nicht entziffern kann.«
Jetzt erinnerte sich Elyn an ihr Gespräch seinerzeit

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