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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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kündeten, wenn der Schatten die silberne Scheibe des Mondes verschlingen, wenn die Erde erbeben, wenn der Kammerling unbewacht liegen würde. Und als Kalgalath der Schwarze von diesem Schlaf, aus diesem Traum erwachte, hatte der Drache seine Sinne ausgesandt und hatte versucht, der flüchtigen Spur dieses Traumes zu folgen; doch sie war schwach, verweht, vielleicht gar nicht da, und es gab nur das leiseste Anzeichen dafür, daß sie vielleicht - vielleicht - nordwärts führte in die eisigen Öden, wo nur Modru weilte. Doch Modru hätte keinen Grund, Kalgalath dem Schwarzen zu helfen, denn Kalgalath der Schwarze hatte sich geweigert, Modru zu helfen, damals im Großen Krieg. Und so war der mächtige Feuerdrache zu der Überzeugung gelangt, daß er einen Blick in die Zukunft geworfen hatte, daß ihm ein Wahrtraum, eine wahre Prophezeiung zuteil geworden war. Immerhin kamen Omen und Vorzeichen immer in Zeiten der Bedrängnis, und dies war gewiß eine Frage des Überlebens für ihn: den Kammerling der Obhut jener unaufmerksamen Riesen zu entreißen, den Hammer dort zu deponieren, wo jemand - jemand mit Macht — ihn schützen würde, der Grund hätte, einen Diebstahl zu fürchten. Und so glitt Kalgalath in der Nacht jener längst vergangenen Finsternis, als der Schatten den Mond verschlang, während das Land rumorte und zitterte, durch die verborgenen Höhlen, drang tief hinab in das Innere der Erde, tief in die leeren Hallen der Utruni, und dort nahm er den Kammerling und floh. Nach Osten. Nach Xian. Zu Andrak. Und er schloß einen Pakt mit dem Magier ...
Aber das war vor langer Zeit, und dies war hier und heute. Und in diesem Augenblick kamen sieben Utruni in sein Reich. Was sie suchten, wußte er nicht. Aber es konnte nicht der Kammerling sein, denn der befand sich seit langem in Xian. Und es konnte auch nicht Rache sein, denn sie wußten nicht, daß er den Kammerling genommen hatte; nur Andrak wußte dies, und er würde es niemandem sagen, sonst würde sein wahrer Name offenbar werden. Und es konnte auch nicht sein, daß sie kamen, den Hort zu stehlen, den Schatz des Feuerdrachen, denn welchen Nutzen hätten Utruni für Gold, für Silber, für Juwelen gehabt? Hatten sie nicht den Reichtum der Welt bei der Hand — gewaltige Lager von edlen Metallen, Nester von Edelsteinen — und brauchten nur zuzugreifen? Waren sie nicht die Meister der Erde?
Welch ein seltsam Ding: Utruni in seinem Reich. Ein Drache läßt sich ungern mit Utruni ein; denn es ist keineswegs sicher, wer in einem Kampf obsiegen würde, ja, ob ein Drache überhaupt einen solchen Kampf überleben könnte ...
oder auf der anderen Seite, der Riese. Denn obgleich Drachen eine unglaubliche Kraft besitzen und ihre Haut fester ist als der stärkste Stahl, so können doch Utruni Metall und härtesten Stein mit den bloßen Händen spalten und Felsmassen jenseits aller Vorstellungskraft bewegen, und sie leben in dem lebensfeindlichen Innern der Erde, und niemand weiß wie. Doch es ist unwahrscheinlich, daß ein solcher Kampf je stattfinden würde, denn Drachen weichen Begegnungen mit diesen Wesen aus, und Utruni, mit seltenen Ausnahmen, vermeiden Auseinandersetzungen überhaupt.
Eingedenk der sanften Natur dieser Riesen kam Kalgalath der Schwarze somit zu dem Schluß, daß sie von seiner Rolle beim Diebstahl des Kammerling nichts ahnten, und er wußte, daß sie keine Verwendung für irgendwelche Schätze hatten, und so schloß er, daß sie sich selbst hier, selbst jetzt, einfach nur durch das Land bewegten und es formten, wie es ihre Art war.
Und der Drache sank zurück in die Lavaglut, sank zurück in seine Träume.
Und er bemerkte nicht, daß sich zwei weitere Wesen über das Land bewegten und näher kamen, im Schatten der Riesen.
 
Drei Tage später erwachte Kalgalath der Schwarze erneut. Wütender Hunger trieb ihn hoch aus seinen bösen Träumen. Er sandte seine Sinne aus. Die Utruni waren immer noch in der Nähe. Ein weiteres Mal versuchte der Drache, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen und eine Erklärung dafür zu finden, weshalb Riesen durch dieses Land ziehen, sich nun am Fuß des Drachenschlunds aufhalten mochten. Aber sein Magen murrte, brach seine Konzentration; ein mordsmäßiger Hunger verlangte nach Nahrung. Und so kam er einmal mehr zu dem Schluß, daß die Utruni keine Drohung darstellten, schob sich durch die gewundenen Höhlengänge, durch dunkles Lavagestein und schwarzen Obsidian, hinauf zum Eingang und hinaus auf das Gesims. Und gerade

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