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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Felsspalte, in die sie Thork hineingezogen hatten.
Und von weit, weit über dem Grimwall, hoch im Himmel droben, kam ein schwarzer Punkt, der wuchs: ein tödlich verwundeter Drache, der in die Tiefe stürzte.
»Shak flian!« rief der Utrun, der den bewußtlosen Thork hielt. Der Steinriese legte seine großen Hände um Thorks Kopf und Schultern und beugte sich über ihn, als wolle er ihn auch mit seinem Leib, mit Armen und Beinen bedecken.
Die anderen Steinriesen schienen mit dem Fels zu verschmelzen. Arme und Beine ausgestreckt, Finger und Zehen in den Basalt gekrallt, alle Muskeln gespannt, schienen sie diesen Teil des Berges allein mit Kraft und Willen zusammenhalten zu wollen, ein lebender Schildwall, um Thork zu schützen ... gegen was ...
Und herab kam der Drache, schneller und schneller, als stürze er sich selbst auf die Erde. Senkrecht herab schoß der Drache, gerade wie ein Pfeil vom Bogen eines Dämons.
Und durch das Gestein hindurch sahen die Utruni, wie der Drache in rasender Fahrt tiefer und tiefer stürzte, wie der Punkt am Himmel zu einem Fleck und dann zu einem gewaltigen Ungeheuer wurde, in dessen Stirn, eingebettet in seinem Schädel, das Licht des Zornhammers flammte. Direkt in den Schlund des Feuerberges stürzte er, wurde von ihm verschluckt, und Adons Hammer, getrieben von dem ungeheuren Gewicht eines vom Himmel geschleuderten Drachen, schlug ein in das Zentrum des Vulkans.
Niemals hatte die Erde einen solchen Schlag erfahren.
Der Berg explodierte.
 
Der Ausbruch knickte auf sechzig Meilen im Umkreis ganze Wälder nieder; Bäume flogen wie Stroh durch die Luft, alle vom Zentrum des Sturmes nach außen gewandt. Und es hieß, der Knall sei selbst in Ländern jenseits des Avagon-Meeres zu hören gewesen und vielleicht noch jenseits des Westlichen Ozeans. Und der ganze Kontinent erzitterte unter dem Schlag. Mehr als der halbe Berg wurde zu Staub zermahlen; eine unvorstellbar große Wolke von pulverisiertem Stein stieg in den Himmel auf, eine heiße, wirbelnde Masse aus Gas und Asche, Eis und Fels, eine Wolke so heiß, daß dort, wo sie die Erde berührte, das Harz in den gefällten Fichten brodelte und Tiere tot zu Boden fielen, mit verbrannten Lungen. Auf Meilen im Umkreis starb jedes Lebewesen am Boden. Hunderte von Wegstunden entfernt gingen noch Aschewolken nieder, erstickten Pflanzen, Tier, Mensch, Zwerg, löschten sie aus. Magma quoll aus dem Innern des Kraters hervor. Eis und Wasser in unterirdischen Flüssen verdampfte in der vulkanischen Hitze und spie heiße Wolken von Asche und Qualm. Hunderte und Tausende Fuß hoch in die Luft. Schlammlawinen gingen zu Tal, und Sturzbäche von geschmolzenem Schnee, eine Flutwelle, die alles in ihrem Weg losbrach und überschwemmte. Bergbäche wurden zu reißenden Strömen, rissen Felsblöcke und zersplitterte Bäume mit sich, bedeckten das Land mit Schlammfluten. Regen fiel vom Himmel, und die Tropfen waren dunkel, schwarz vor Asche.
Meile um Meile im weiten Umkreis des Berges ward das Land öde und leer.
Und Jahre später noch waren in ganz Mithgar die Winter kälter, die Sommer kürzer. Doch Sonnenuntergänge von nie erlebter Farbenpracht krönten die Abendzeiten, und es fiel mehr Regen auf die Welt als je zuvor.
Und noch Jahrzehnte danach konnten in den Nächten diejenigen, die durch diese Berge zogen, ein unheimliches blaues Feuer in dem verwüsteten Krater schimmern sehen - Kalgalaths Geisterfeuer wart es genannt.
Doch wie eine Verkrüppelte Hand erhob sich der mittlere Hang der Ostseite des Berges noch auf dem Grund, bis zu jener lotrechten Wand, die Thork hinuntergestürzt war, eine Wand, die die Macht der Steinriesen aufrecht erhalten hatte.
Drei Utruni waren bei dem Ausbruch ums Leben gekommen. Der Zwerg jedoch, der den Hammer geschwungen, war gerettet worden.
     

     

Echos der Macht
     
    Winterende, 3Æ1603 [Im Jahr der Legende]
 
In der eisigen Öde des fernen Nordens, wo der heulende Wind endlos über die Landschaft fegt, spürte tief unter der Erde im schwarzen Granit ein Schatten auf einem schwarzen Thron, wie eine Welle die Struktur der Welt, das Gewebe des Seins durchlief, und er wußte, daß eine magische Macht zum Leben erwacht war. Hell war sie aufgeflammt, hatte unverkennbar allen jenen gekündet, die ihr mystisches Handzeichen zu deuten wußten, daß die Kraft des Zornhammers entfesselt worden war. Lange, lange genug, hatte ihr Feuer gebrannt; dann plötzlich war es erloschen. Der Schatten auf dem Thron bedachte Möglichkeiten,

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