Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
wog sie ab, fragte sich, ob dies bedeutete, daß sein Plan zur Erfüllung gekommen war, fragte sich, ob es nun endlich an der Zeit war, zu frohlocken.
»Diener!« zischte er, und die durch die Halle huschenden Rucks erstarrten vor Schrecken, duckten sich und unterbrachen ihr sinnloses Tun an der großen Tafel, hörten auf, Geschirr aufzutragen, das nie gebraucht wurde, hörten auf, es Augenblicke später wieder abzutragen. Und sie eilten vor den Thron und warfen sich mit dem Gesicht auf den Boden, erniedrigten sich vor der dunklen Wesenheit, die da saß.
Der Schatten floß vorbei an den fußfällig im Staube liegenden Gestalten und zum Kopf der Tafel, und das Dunkelvolk sprang auf und nahm hinter den Stühlen Aufstellung, wie um Gäste bei einem großen Fest zu bedienen.
Dunkelheit erfüllte die Halle, und eine wispernde Stimme zischte hervor, eine Stimme, die zu leeren Stühlen sprach, von vergangenen Taten prahlte.
»Vor Jahrhunderten war ich es, der einen Drachen in den Schlaf lullte«, zischte der Schatten. »Keinen gewöhnlichen Drachen, sondern Kalgalath den Schwarzen selbst.
Und ich flüsterte ihm zu von der Drohung des Kammerling. Narr, der er war, dachte er, der Hammer sei für ihn bestimmt. Und ich zählte auf seine Befürchtungen, sagte ihm, daß es die unaufmerksamen Utruni seien, die jene gefährlichste aller Waffen tief in ihren Hallen drunten im lebenden Gestein Mithgars bewachten. Und ich sprach von einer Zeit, die da kommen würde, wenn der helle Mond in Dunkelheit fiele, von einem Schatten verdeckt; einer Zeit, da die Erde zittern würde; einer Zeit, da die Hallen der Riesen gewißlich leer sein würden; einer Zeit, da die sorglosen Riesen den Hammer unbewacht lassen würden; einer Zeit, da ein Drache dort eindringen und das, was ihn bedrohte, an sich nehmen und es zu jemandem mit Macht bringen könnte, der es alsdann sorgsam bewachen würde.
Ich flüsterte ihm den Plan zu, der dies zuwege bringen würde, und sprach Andraks wahren Namen in des schlafenden Drachen Ohr.
Und Kalgalath der Schwarze, Kalgalath der Narr, er schluckte den Köder; denn er ahnte nicht, daß ich es war, der ihm dieses Hirngespinst eingegeben hatte.
Als die Mondfinsternis kam, geschah dies zu einer Zeit, da auch die Wandelsterne sich am Himmel begegneten. Und ich streckte meine Hand aus und ließ die Verwerfungen nachgeben, den Stein sich verschieben, die Erde beben.
Dann eilten die Riesen durch den Fels, um den Bruch zu heilen, die Spannung zu lindern, das Zittern zu besänftigen.
Da war die Halle verlassen, wie ich vorausgesehen hatte.
Und der Drache schlich hinab in die bebende Erde und stahl den Hammer von seinem sicheren Ort — sicher vor allen, vielleicht, außer dem vereinten Bemühen von Zauberern und Drachen, und auch dann nur während der Großen Konjunktion — und brachte ihn zur Feste Andraks, an einen Ort, wo er gestohlen werden konnte von den Starken, den Klugen oder den Glücklichen oder jenen, von denen die Prophezeiung sprach - eine Prophezeiung, die von mir selber stammen könnte.
Dies war mein Plan: daß früher oder später irgend jemand den Zornhammer stehlen würde, irgend jemand, der imstande war, ihn zu erwecken ...«
Plötzlich erbebte die Halle im schwarzen Granit. Ein Stoß ließ sie erzittern, als habe die Welt selbst einen gewaltigen Schlag erlitten. Steine lösten sich, Wände bebten, Geschirr und Kristall klirrte. Rucks schrien vor Furcht und taumelten zurück, angsterfüllte Augen gingen zur Decke, voll banger Sorge, das Gestein könne herabkommen und sie zermalmen.
Die dunkle Halle füllte sich mit Schwärze, als die finstere Wesenheit darinnen den Grund für dieses Beben zu erkennen suchte. Seine Sinne drangen hinauf und nach draußen, suchten den Schuldigen — nur um zu erkennen, daß es von ferne kam, von Süden, woher das Licht des Hammers aufschien, das nun erloschen war.
»Hinaus!« zischte er, und die Diener beeilten sich zu gehorchen und flüchteten aus dem Raum.
Die Dunkelheit ballte sich zusammen um den schwarzen Thron, als Modru seinen Geist aussandte, hinaus in die Welt, bis zu den fernen Grimmwallbergen, und den geistlosen Körper suchte, der von jenen bereit gehalten wurde, welche den Drachenschlund beobachteten; nach dem einen Ausschau hielt, der ihm als Wirt dienen konnte. Doch kein leerer Geist, kein hohles Gefäß wartete auf die Berührung des Meisters, harrte darauf, mit seinem Ich erfüllt zu werden.
Es war, als ob der Stellvertreter zerstört worden sei.
Ergrimmt sandte

Weitere Kostenlose Bücher