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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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seine Sehnen.
 
Schließlich sank die Sonne unter den Horizont, und Dunkelheit breitete sich über das Land. Jetzt würden sie sehen, ob ihre lange Reise in die Nacht die Verfolger abgeschüttelt, der Tag sie ihre Spur hatte verlieren lassen.
Und im Dämmerlicht konnten sie voraus den Rand eines Waldes liegen sehen. Es war der Skög, das Waldland an der Grenze zwischen Aralan und Kath. Sie waren auf ihrem langen Ritt wahrlich ein großes Stück vorangekommen.
Weiter ritten sie, eine Stunde oder mehr, bis sie sich dem nun schwarzen Gehölz näherten.
»Mich dünkt, wir müssen rasten, ehe wir jenen Wald betreten«, grollte Thork, »denn wir wissen nicht, was uns darin erwartet.«
»Dann laß uns solange warten, bis der Mond aufgeht und sein Licht zwischen die Bäume scheinen läßt«, schlug Elyn vor, und Thork knurrte zustimmend.
Und so stiegen sie ab und machten einen letzten Halt, ehe sie ins Unbekannte vorstießen.
Elyn rieb sich mit den Handballen über die Augen. »Ich werde mich nie daran gewöhnen, am Tag zu schlafen und mein Leben bei Nacht zu verbringen.«
»Ich weiß schon, was du damit sagen willst, Kriegerin«, gab Thork zurück. »In einer Châkkafeste dringt der Tag nur durch steingehauene Schächte ein und vielleicht ein Tor oder zwei; dennoch messen wir die Zeit nach der Sonne und richten unser Leben nach ihr aus.«
Elyn wand sich unbehaglich bei dieser Erwähnung der Lebensgewohnheiten der Zwerge, doch sie sagte nichts, und Thork fuhr nicht weiter fort.
Lange rasteten sie, während Pferd und Pony das saftige Gras abrupften. Dann ging endlich der Mond auf. »Warten wir noch ein wenig, eine halbe Kerzenmarke oder so«, schlug Elyn vor. »Dann wird das Mondlicht in den Wald hinabdringen.« Thorks Schweigen ließ auf Zustimmung deuten.
Und so warteten sie, daß der Mond höher stieg, bis Thork schließlich aufstand und Elyn ihm folgte, und sie traten zu ihren Reittieren.
Plötzlich schnaubte Windsbraut und riß den Kopf zurück; ihre Augen ließen das Weiße sehen. Auch Thorks Pony tänzelte rückwärts vor Furcht und kreischte in Panik. Und im gleichen Augenblick überkam es Zwerg und Kriegsmaid wie ein Schauder des Bösen.
Und sie hörten ein seltsames Geräusch »Aie!« rief Thork. »Im Süden! Die Erde! Es kommt aus der Erde!«
Und wie ein riesiger dunkler Keil kam eine Buckelwelle im Boden auf sie zu, als ob ein großes langes Etwas, gewaltig und böse, sich aus den Tiefen der Erde auf sie warf, ein Ungeheuer aus dem Urgrund, das auf sie zu kam.
»Flieh!« schrie Elyn. Ihre Stimme war schrill vor Angst, ihre Augen aufgerissen vor Schrecken. Und sie zerschnitt den Riemen, an dem Windsbraut festgebunden war, sprang in den Sattel und sprengte auf den Wald zu.
Thork auf seinem Pony hetzte hinter ihr her; das Tier rannte in schierer Panik.
Und hinter ihnen zerbarst die Oberfläche der Welt; Grassoden und Erde wurden emporgeschleudert, von unten zur Seite gestoßen, daß die reißende Erde im Todesschmerz schrie, und immer noch kam die Buckelwelle hinter den beiden Fliehenden her, etwas Gräßliches, das näher und immer näher kam und einen langen geborstenen Hügelwall in seinem Kielwasser zurückließ.
»Lauf, Windsbraut, lauf!« schrie Elyn und beugte sich im Sattel nach vorn. Mit einem Blick nach hinten sah sie, daß Thork zurückfiel; das Pony gab sein Äußerstes, doch das Ding unter der Erde kam dem fliehenden Zwergenpferd näher und näher. »Rach!« Die Zügel hart nach rechts anziehend, schlug die Kriegsmaid einen Bogen, um neben den Zwerg aufzuschließen, und beide flohen nur wenige Schritt vor der aufbrechenden Erde hinter ihnen; das unsichtbare Ding hatte seine Beute fast eingeholt.
»Rechts! Nach rechts«, schrie Elyn, »oder wir sind beide verloren!«
Thork schwenkte nach rechts, im Winkel zu Elyns Richtung, im vollen Ponygalopp, während Elyn ihrerseits Windsbraut zügelte und ihren geraden Kurs beibehielt. Das Ungeheuer im Boden war ihr dicht auf der Spur.
Näher und näher kam es; als es fast bei ihr war, beugte Elyn sich im Sattel vor. »Jetzt, Windsbraut!« rief sie und gab dem Grauen die Zügel frei. »Jetzt zeig, was du kannst!«
Und Windsbraut raste los, mit doppelter Geschwindigkeit, doch das Ding in der Erde tat desgleichen, und über die grasbewachsene Ebene hetzten sie, fliehendes Roß und verborgener Verfolger, auf den nahen Wald zu.
Es war ein Rennen auf Leben und Tod.
Auch Thork, auf einem anderen Kurs, hielt auf die schützenden Bäume zu, nicht länger Beute des Jägers,

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