Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Bett letzte Nacht war steinhart, doch ich hätte es nimmer verlassen, denn mich dünkte, ein Ungeheuer läge darunter.«
Da brach Thork zum ersten Male in lautes Gelächter aus und schüttelte den Kopf. »Ein Ungeheuer unter dem Bett! Das kann man wohl sagen!«
 
An diesem Tag hielt keiner Lagerwache, denn sie waren zu der Überzeugung gekommen, daß das Böse nur in der Dunkelheit kam, und sie waren todmüde. Sie hatten eine Lichtung im Wald gefunden, die mit Klee bewachsen war, das die Tiere abweiden konnten, und hier ihr Lager aufgeschlagen. Den ganzen Tag schliefen sie, wachten nur ab und zu auf, doch alles blieb ruhig, und sie fielen bald wieder in Schlaf. Der Himmel wurde dunkler, als der Tag sich neigte. Jetzt zogen schwarze Wolken über sie dahin — aber im Schlaf merkten sie nichts davon. Aus der Ferne kam ein dumpfes Grollen, Vorbote eines heranziehenden Gewitters.
Elyn erwachte, als ein Tropfen sie auf die Wange traf. Sie drehte sie um, um Thork zu wecken, denn der Himmel war schwarz, und der Wind rauschte in den Bäumen; aber ein Blitz und ein Donnerkrachen ließen den Zwerg aufspringen und nach seiner Axt greifen.
Elyn lief zu den Pferden, band sie los und führte sie zurück zum Lager durch den stärker werdenden Wind. Hastig brachen die beiden das Lager ab; denn der Abend war hereingebrochen. Und gerade noch rechtzeitig hatten sie ihre Regenumhänge aus geöltem Leder übergestreift, als der Himmel seine Schleusen öffnete und der Regen wie ein Sturzbach auf sie herniederprasselte.
Lang ritten sie durch den Sturm, zwischen den windgepeitschten Bäumen, durch den bitterkalten Sturzregen. Und rings um sie her zuckten Blitze und rollte Donner, und die Tiere scheuten und schnaubten bei jedem neuen Krachen.
Schließlich trieb Elyn ihren Grauschimmel an Thorks Seite und schrie ihm über das Getöse hinweg zu: »Wir brauchen Schutz, Thork! Die Tiere können diesen eisigen Regen nicht viel länger aushalten.«
Und in dem grellen Licht der Blitze folgte Thork einer Biegung nach oben und kam zu einer Art geschützter Stelle, einem Überhang an einem Hügel, einer Nische hinter einer kleinen Fichtengruppe. Sie drängten sich unter den Felsvorsprung und waren so zumindest vor dem schlimmsten Sturm geschützt, wenngleich Wasser mit den Windböen hineingetrieben wurde und sie weiterhin durchnäßte.
Blitze zuckten nahebei, Donner folgte fast unmittelbar darauf, und der eisige Regen verdoppelte seine Wut, der Wind peitschte die Fichten vor ihrer Grotte. Und Elyn und Thork drängten sich zitternd unter der leichten Plane zusammen, die Thork von seinem Sattelpack genommen hatte. Und über dem Heulen des Windes und dem prasselnden Regen kam ein Krachen aus dem Wald und ein Bersten von Bäumen.
»Das Ding?« Elyn warf die Plane zur Seite, sprang auf die Füße und griff nach ihrem Breitschwert in der Sattelscheide an Windsbrauts Flanke.
Auch Thork war auf den Beinen. Die Axt bei der Hand, spannte er die Armbrust mit dem Gewinde und legte einen roten Bolzen ein.
Sie spähten hinaus in den Regen und die Dunkelheit, die nur von einem gelegentlichen Blitz erhellt wurde. Elyn konnte nichts sehen, aber Thork deutete mit dem Finger, doch auf was, konnte sie zunächst nicht sagen. Dann kam ein weiterer Blitz, und eine abscheuliche, riesige Kreatur stand zwischen den Bäumen: vierzehn Fuß hoch, wie ein gewaltiger Rutch, aber massig und tierhaft und mit grüner Schuppenhaut bedeckt. Kein Rutch war dies, sondern ein Ogru, und er schnüffelte, als suche er die Witterung einer Jagdbeute aufzunehmen.
Der Blitz erlosch, doch Elyn sah es immer noch vor ihrem geistigen Auge. Da deutet Thork erneut, und der nächste Lichtschein enthüllte einen weiteren Ogru, von gleicher Gestalt wie der erste und gleichfalls schnüffelnd, witternd ...
Thork zog Elyn zurück und flüsterte ihr ins Ohr: »Trolle. Sie suchen uns. Doch der Sturm stört sie, denn sie können unsere Witterung oder die unserer Tiere nicht aufnehmen. Möge Elwydd mehr Regen heruntersenden! Sei ganz still, denn sie sind ein Feind, den wir nicht ohne die Hilfe von vielen bezwingen können. Halt deinem Pferd das Maul zu, damit es nicht wiehert, denn sonst sind wir verloren.«
Elyn trat zu Windsbraut und legte eine beruhigende Hand auf die weiche Nase des Pferdes und raunte ihm leise Worte zu. Auch Thork hielt Steigers Maul, doch ob er dem Tier zuredete, konnte Elyn nicht hören. Und sie lauschten dem Krachen von berstendem Holz über dem Sturmgebraus, als die suchenden Ogrus

Weitere Kostenlose Bücher