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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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machte und ihre Rippen noch mehr peinigte.
Thork war zuerst erstaunt über ihre Erheiterung; sein verblüfftes Gesicht brachte sie nur noch mehr zum Lachen. Indem sie ihm mit einer Hand abwinkte und die andere vor den Mund legte, versuchte Elyn das Gelächter aufzuhalten, die Schmerzen in ihren Rippen zu beenden, aber sie brach statt dessen nur in unkontrolliertes Kichern aus, was nur noch mehr weh tat.
Daraufhin blickte Thork an sich selbst hinunter und erkannte zu guter Letzt, daß er die Quelle ihrer Heiterkeit war, und mit einem Knurren ließ er sich wieder auf den Boden plumpsen und hätte seine Arme in beleidigtem Grollen gekreuzt, wenn ihm nicht die Schlinge im Weg gewesen wäre. Außerdem hatte sich der aufgerollte rechte Ärmel seiner Robe wieder entrollt, und das Ende hing nun gut zehn oder zwölf Zoll unter seinen Fingerspitzen, und so kämpfte er und schüttelte seinen heilen rechten Arm, um seine Hand aus dem Stoff zu befreien. Dies ließ Elyn noch stärker kichern. Und indem sie ihrer schmerzende Seite hielt, kämpfte sie sich bis zu der Stelle, wo er saß und fiel vor ihm auf die Knie, um ihm zu helfen, Tränen des Schmerzes und der Freude in den Augen.
Mit vorgestrecktem Kinn, der Bart zitternd vor Entrüstung, hervorquellenden Augen und tiefrotem Gesicht, schien Thork kurz vor dem Platzen zu stehen.
»Ach, mein Zwergenkrieger, wenn die Trolle dich so sehen könnten«, stieß Elyn zwischen Kicheranfällen hervor, als sie ihm den Ärmel wieder aufrollte. »Sie wären vor Lachen tot umgefallen.«
Und wie die Sonne nach dem Sturm duch die Wolken bricht, so verwandelte sich Thorks Gesicht von einem Augenblick auf den anderen von Zorn in Heiterkeit, als er die Absurdität des Ganzen sah, und die Lichtung widerhallte von seinem dröhnenden Gelächter.
Vorsichtig ließ Elyn sich neben ihm nieder und lehnte sich ebenfalls mit dem Rücken gegen die Eiche. Eine ganze Zeit konnte sie ihr immer wieder aufkeimendes Gekicher nicht unterdrücken, und Thork prustete jedesmal mit.
»Wie lange ist es her, frag' ich mich«, meinte sie schließlich, »daß ich so gelacht habe? Nicht seit ...« Ihre Stimme stockte, als die Erinnerungen in ihr aufstiegen.
Thork, der ihren Kummer spürte, sagte nichts.
Oben in den Bäumen sangen Zikaden ihr Lied vom Wechsel der Jahreszeiten. Bald würde der Herbst über das Land hereinbrechen, und die Vögel riefen einander zu, einen Partner zu finden, jetzt, am Ende des Sommers, ehe ihr eigenes Leben zu Ende ging. Irgendwo bei einem Baumstumpf zirpte durchdringend eine Grille vor dem Hintergrund des einschläfernden Summens der Bienen zwischen den kleinen blauen Blumen im Gras, wo sie Nektar und Pollen sammelten, solange sie konnten, um es zu ihrem verborgenen Bau irgendwo tief im Wald zu bringen. Und auf der Lichtung wechselten die Silberwölfe die Plätze, übernahm der eine die Wache vom anderen.
Schließlich ergriff Elyn das Wort: »Wo hast du letzte Nacht geschlafen?«
»In der Hütte«, antwortete er. »Da ist noch ein anderes Zimmer, hinter der Speisekammer, wo auch ein Bett steht.«
»Noch ein Raum? In der kleinen Hütte? Ein Hauptraum, ein Bad, ein Vorratsraum und ein Gästezimmer obendrein?« Elyns Stimme verriet ihre Verwunderung. »Vielleicht ist das Haus drinnen wirklich größer als draußen. Kann das sein?«
»Forscht nicht zu tief den Geheimnissen von Zauberern nach, Kriegsmaid«, gab der Zwerg zurück, »denn ich habe gehört, daß sie sie eifersüchtig hüten.«
Sie blieben noch eine Weile sitzen und sannen über das Rätsel nach, dann knurrte Thork der Magen. »Geheimnis hin oder her«, sagte der Zwerg, »machen wir uns auf in die Speisekammer. Ich bin hungrig, und da gibt es etwas zu essen.«
 
Eine Woche verging und dann eine weitere, und Elyns Rippen heilten langsam, wie auch Thorks Schulter. Indem sie sich gegenseitig halfen, konnten die beiden verwundeten Kämpfer für sich selber sorgen: Kochen, Waschen, Reparieren von Reisezeug und Kleidung, Säubern und Einfetten von Rüstung und Waffen und was es alles so zu tun gab. Täglich machten sie lange Spaziergänge, entdeckten kristallklare Seen und moosige Bächlein, Felsgestein und stille Wiesengründe im dunklen Tann. Sie hielten lange Gespräche, stets bemüht, das gefährliche Terrain zu meiden, das zwischen Zwerg und Ridder lag.
Und jeden Tag erschien der Wolfmagier, brachte Wurzeln und Pilze, Früchte und Nüsse, Wildgetreide und Süßgräser, Beeren und Knollen und Dinge ähnlicher Natur. Einmal brachte er

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