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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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einen Drachen zu töten. »Ja, Tochter, er ließ sich nicht aufhalten«, sagte Aranor, während er ihr einen Becher Wein einschenkte, ihn würzte und mit einem heißen Eisen aus dem Feuer anwärmte, bevor er ihn Elyn reichte.
»Aber ein Drache, Vater, ein Drache!« rief Elyn aus. »Ruric hat uns vor langer Zeit erklärt, daß kein Mensch je einen Drachen getötet hat. Ist Elgor verrückt geworden?«
Aranor lachte. »Nein, Tochter, verrückt ist er nicht. Horch, Elgors Plan ist klug, denn es ist die Hand Adons selbst, die den Drachen niederstrecken wird.«
»Aber Ruric sagte ...« begann Elyn.
»Ruric reitet mit ihm«, unterbrach Aranor sie. »Er glaubt daran, daß Elgor und sein Trupp Erfolg haben werden. Und ich auch. Auf Elgor Drachentöter!« Aranor leerte seinen eigenen Becher zu Ehren seines Sohnes.
Diener kamen mit Essen und Trinken herein, während Elyns Gedanken wirbelten. »Was meinst du damit, Vater, daß Adon selbst den Drachen niederstrecken wird? Wie soll das geschehen?«
Und während Elyn stumm saß und zuhörte, erklärte König Aranor Elgors Plan. Und während er berichtete, betrat Arianne, Elgors Frau, mit dem kleinen Bram auf dem Arm die Kammer, setzte sich wortlos zu ihnen und wiegte ihr schlafendes Kind.
»... Und so wirst du verstehen, Tochter, daß er frühzeitig aufbrechen mußte, um zum Mittsommertag, wenn die Sonne am längsten am Himmel steht, in Schwarzstein zu sein.« Aranor lehnte sich in seinem Sessel zurück und fuhr sich mit den Fingern durch sein weißgesträhntes kupferfarbenes Haar — er war jetzt ein Mann in den späten Fünfzigern, doch immer noch schlank, gesund und kräftig. »Bei Kalgalath, ich wäre mitgeritten, doch irgendeiner muß schließlich das Reich regieren.«
Elyn bemerkte zum erstenmal, daß Arianne und Bram im Zimmer waren; der Kleine schlief nun auf den weichen Kissen eines Alkovens nahebei. Die zarte Arianne saß in Gedanken versunken; ihr langes weizenblondes Haar fiel über ihre Augen, die von der Farbe eines blassen Sommerhimmels waren. Als Elyn aufstand und ihre Schwägerin umarmte, spürte sie, wie Ariannes zierliche Gestalt zitterte. »Hab keine Angst, meine Schwester«, flüsterte Elyn. »Es ist ein guter Plan, dem Elgor folgt. Horch, er hätte mich mitgenommen, wenn ich nur rechtzeitig hiergewesen wäre.«
Der Frühling kam in Grün und machte dem Sommer Platz, und Elyn war oft mit Arianne und Bram draußen zu finden, auf der Jagd mit Rotschwinge, dem Falken, den sie selbst aufgezogen hatte. Manchmal gesellten sich auch Mala und andere zu ihnen; denn Mala war eine eifrige Falknerin, und trotz ihrer unleidlichen Natur trug sie oft sehr zur Ausbildung der Jagdvögel bei. Diese Ausflüge auf den weiten Grasebenen waren Brams Entzücken, und er zeigte sich als ein wahrer Sohn Elgors. Der goldhaarige Säugling war nun zu einem Kleinkind herangewachsen, das vor Freude gurgelte, wenn der rote Falke niederstieß, und in einer Sprache nach ihm rief, die nur er selbst verstand, während er mit den Händchen nach dem prächtigen Gefieder griff. Arianne suchte ihn vor sich selbst zu schützen, sprach zu ihm von Klauen und Schnäbeln, und dabei sah sie der Knabe an, als ob er genau verstehe, was seine Mutter meinte, doch wandte sich alsgleich wieder um, erneut nach dem Vogel zu greifen.
 
Am Mittsommertag ging ein Gefühl der Besorgnis durch das Schloß, denn dies war der Tag, an dem nach Elgors Plänen der Angriff auf Glaum stattfinden sollte. Doch keiner konnte etwas tun, um die Spannung zu lindern, außer daß Elyn sich an diesem Tag besonders bei den Schwertübungen verausgabte, daß ihre Gegner ob ihrer Fertigkeiten in Staunen gerieten.
Im Dunkel der Nacht wachte Arianne auf und schrie Elgors Namen.
Und obgleich es nun Sommer war, hatte Elyn das unsinnige Gefühl, als sei der nächtliche Himmel blutrot, und sie stand von ihrem Bett auf und ging hinaus auf den dunklen Wehrgang und starrte hinauf zum Sternenhimmel, als könne sie Vorzeichen in seinen kreisenden Mustern erkennen. Kein Geisterlicht flammte in roter Glut, allein ein Schauer von fallenden Sternen schoß mit feurig goldenen Bahnen von oben herab in die Tiefe.
Der Sommer neigte sich langsam seinem Ende entgegen, der Herbst stand vor der Tür, und immer noch kein Wort vom Skaldfjord. Und einige, darunter auch Arianne, ersuchten den König, einen Kundschafter, einen Herold, irgendeinen Abgesandten um Neuigkeiten auszuschicken. »Wenn wir mit Herbstbeginn nichts von ihnen gehört haben, dann werde ich

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