Drachenkampf - Zwergenkrieger
einen Gesandten schicken«, war seine Antwort.
Rotschwinge kreiste am tiefblauen Himmel, seine Rufe drangen bis zu denen am Boden vor. Bram lachte, als der Vogel im Sturzflug herniederschoß, auf die Erde zu, um Beute zu schlagen. Kyla, Arianne und Elyn saßen auf einer Decke, die man auf dem Gras ausgebreitet hatte, und aßen, während Mala, den ledernen Falknerhandschuh auf der rechten Faust, in der Nähe stand und dem fliegenden Jäger zusah. Der Vogel fing seinen Sturzflug kurz über dem Boden ab; die Beute hatte ein schützendes Erdloch aufgesucht. Rotschwinge flatterte tief über die grasige Ebene. Malas Blick folgte ihm eine Weile, dann aber erregte eine andere Bewegung ihre Aufmerksamkeit.
»Hmmm«, knurrte Mala, »wer könnte das sein? Männer zu Pferde. Und mit Wagen dabei.«
Elyn sprang auf, beschattete ihre Augen mit der Hand und spähte in die Ferne: »Elf Mann, soweit ich zählen kann: neun Reiter und zwei Wagenlenker.« Auch sie fragte sich, was für ein kleiner Trupp das sein mochte, der sich in südöstlicher Richtung auf die Feste zubewegte. Doch dann erspähte sie ein nachtschwarzes Pferd und daneben einen Rotschimmel mit weißen Flecken. »Arianne!« rief sie aus. »Es ist Elgor! Und Ruric!«
Sie schwang sich auf ihr Pferd, Windsbraut, und hielt auf den fernen Reiterzug zu, in einem hélmäßigen Galopp. Hinter ihr kam Arianne; ihre milchweiße Stute war kaum minder schnell.
Und aus dem Wagentreck lösten sich drei Reiter, Elgor, Ruric und Reynor, und kamen auf sie zugaloppiert. Und als die Pferde auf der Prärie zu einem Halt kamen, schwangen sich die Reiter alle zugleich aus den Sätteln. Und Arianne warf sich in Elgors Arme, während Elyn sie beide umarmte und Ruric und Reynor ebenso.
Und Elgor hielt Arianne fest und weinte; das ganze Leid und die Trauer um seine gefallen Kameraden stieg in ihm auf und überwältigte ihn, jetzt, da er wieder zu Hause war.
Auch Ruric konnte seine Tränen nicht zurückhalten, und Revnor, Elyn und Arianne weinten mit ihm.
Und Elgor stand vor ihnen, von Narben gezeichnet, mit einer schwarzen Klappe vor dem Auge und einer weißen Strähne in seinem kupferroten Haar. Doch Arianne kümmerte dies nicht; denn ihr Geliebter war zurück.
Es war der erste Tag des Herbstes.
Kalgalath der Schwarze
Spätwinter, 3Æ1602 [Im Jahr der Legende]
Kalgalath der Schwarze sah die ätherische Gestalt über einen blubbernden Lavapfühl näher kommen. Feuerfontänen schossen empor, spien geschmolzenes Gestein aus. Doch die dunkle, verhüllte Gestalt kam unbeirrt weiter über das Magma aus dem Bauch der Erde geschritten, ohne der vulkanischen Gewalten zu achten.
Auf dem Sockel aus Bimsstein, der sein flammenumhülltes Lager bildete, wartete Kalgalath der Schwarze.
Schließlich stand die menschenähnliche Gestalt vor dem Drachen, stand auf der brodelnden Oberfläche, dem Schmelztiegel von Schöpfung und Zerstörung, in dem sich Feuer und Stein in elementarer Wut vereinigten.
»Dunkler Wyrm«, flüsterte der Besucher - ein Mensch? Ein Elf? Etwas anderes? Für Kalgalath machte es keinen Unterschied.
»Andrak«, gab der Drache zu erkennen. »Was bringt den großen und mächtigen Andrak in mein Reich?« Echos von spöttischem Gelächter schienen in des Drachen dröhnender Stimme mitzuhallen.
Lava blubberte, und geschmolzener Stein spritzte hoch. Über ihren Häuptern gab die lodernde Kammer nach, und ein Strom feurigen Magmas ergoß sich auf den schattenhaften Fremden, ohne Wirkung zu zeigen.
Und aus den Schatten der tief hinabgezogenen Kapuze kam die geflüsterte Antwort: »Glaum ist tot, dunkler Wyrm.«
Seine riesige Masse Lügen strafend, schoß der Kopf des großen Drachen vor, um direkt in die Schatten unter der Kapuze zu spähen. Doch selbst Drachenaugen konnten nicht sehen, was darin verborgen lag. »Tot? Glaum? - Wie?«
»Der Bann, dunkler Wyrm«, zischte Andrak. »Adons Bann!« Er ballte die Fäuste. »Verflucht sei der Tag, da Er Seinen Bann uns auferlegte, unsere Macht in Ketten schlug.«
»Pah, Zauberer!« erklangen Kalgalaths Worte. »Deiner Macht wird von der Sonne Grenzen gesetzt, nicht meiner! Mein Feuer brennt!« Ein großer Flammenschwall schoß aus dem Schlund des Drachen, umhüllte Andraks dunkle Gestalt - doch der Magier nahm nur mit einer Geste der Verärgerung davon Kenntnis.
»Ja, dunkler Wyrm«, raunte der Zauberer, »deine Flamme brennt. Und hättest du dich auf die Seite deiner Brüder gestellt und dich mit ihnen zusammengetan, insbesondere
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