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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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kürzer zu machen!«
»Möglich, daß du recht hast, Odar«, antwortete Baran, »doch wir werden abwarten, was mein Vater beschließt. Aber es gäbe mir schon tiefe Befriedigung, das Grinsen vom Gesicht dieses einäugigen Diebes zu wischen - und zwar mit der Axt.«
Barans Worte zauberten ein grimmiges Lächeln auf die Gesichter der Châkka, und sie ritten weiter; doch auch wenn sie lachten, so tobte Wut in ihren Herzen, denn immer noch hatte ein jeder den Anblick Elgors vor Augen, wie er sich über ihre rechtmäßige Forderung amüsierte, wie er tatsächlich leugnete, daß Schwarzstein und der Schatz das gültige Eigentum der Châkka waren.
Langsam tauchte die Sonne zum Horizont hinab, so daß die Schatten der vereinzelten Dickichte sich immer länger streckten und über die weite Ebene nach den fernen Niederungen im Osten zu greifen schienen. Und über diese grünende Fläche zog die Ponykolonne der Zwerge. Und als die Nacht hereinbrach, lagerten die Zwerge auf dem weiten, flachen Gelände neben einem einzelnen Wäldchen, von wo aus die ersten sanften Ausläufer der Berge nur noch wenige Meilen entfernt waren. Sie hatten an diesem Nachmittag insgesamt fünfzehn Meilen zurückgelegt; doch wenn dies auch für die Ponys eine erstaunliche Strecke war, zeigte Baran sich immer noch unzufrieden; es würde ihm zu lange dauern, ehe sie vor den Toren Kachars stünden. Zu Lande lagen über sechzig Wegstunden zwischen Kachar und Aranors Burg, einhunderteinundachtzig Meilen, eine Reise von acht Tagen Dauer für die kräftigen Rösser der Châkka, wenn sie so schnell vorankamen, wie es Barans Absicht war, nämlich um die fünfundzwanzig Meilen täglich.
Im Morgengrauen ging der Anführer der Châkka ruhelos im Lager auf und ab und trieb zum Aufbruch. Nach einem hastigen Frühstück aus Kru und Wasser für die Zwerge und Hafer und Wasser für die Ponys brachen die Gesandten endlich auf, immer noch mit Kurs nach Osten. Den ganzen Tag über ritten sie zügig voran, machten ab und zu halt, um den Rössern etwas Hafer zu fressen zu geben und andere Bedürfnisse zu befriedigen. Manchmal saßen sie ab und führten die Ponys an den Zügeln über das nun wellige Land, um die Reittiere wenigstens für kurze Zeit von der Last der Zwergenkrieger zu befreien. Dabei strebten sie stetig ihrem Ziel entgegen. Und an diesem Tag schafften sie fast volle dreißig Meilen.
Am nächsten Tag, zur vorgerückten Morgenstunde, rief Bakkar vom Ende der Kolonne Baran zu: »Herr Baran, Reiter überholen uns.«
 
Baran wandte sich in seinem Sattel um. Ungefähr eine Meile hinter ihnen konnte er einen Zug von Männern auf Pferden sehen, die auf ihrer Spur dahingaloppierten. »Haltet euch bereit«, befahl er den Châkka. »Sie sehen aus, als seien sie Harlingar, und wir können nicht wissen, was wir von ihnen zu erwarten haben. Dennoch werden sie wohl kaum das Gebot der grauen Flagge verletzen wollen.«
Eilig kamen die Männer näher und überholten die Zwerge. Und als sie fast auf gleicher Höhe waren, konnte Baran sehen, daß Elgor an der Spitze ritt, der Mann, der nach Kachar zu reiten gedachte, um persönlich dem DelfHerrn seine Nachricht zu überbringen.
Die Männer ritten vorüber, und ihr grün-weißes Banner knatterte im Wind. Die Zwerge warfen haßerfüllte Blicke auf die Plünderer, erhielten Blicke gleicher Art zurück. Doch plötzlich galoppierte ein großer ochsengleicher Mann vorbei, fuchtelte närrisch mit dem Speer in der Luft herum und kreischte in gespielter Angst. Und alle Diebe brachen in Gelächter aus, brüllten und kicherten, während sie sich rasch entfernten.
Zu Barans Rechter löste Odar seine Armbrust von der Schulter, und in seinen Augen brannte Feuer.
»Nein, Krieger!« rief Baran. »Daß sie uns beleidigt haben, steht wohl außer Zweifel. Aber noch reiten wir unter grauer Flagge. Entehre sie nicht durch unüberlegtes Tun.«
Die Zähne wütend aufeinanderbeißend, wobei die Kiefernmuskeln zuckten, schob Odar seine Armbrust wieder auf den Rücken, doch seine Augen hingen an den kleiner werdenden Gestalten dieser Ridder. Die Châkka ritten den Tag hindurch und noch die nächsten beiden und legten dabei an die sechsundsiebzig Meilen zurück und erreichten so die Vorberge des Grimwallgebirges.
 
Am frühen Nachmittag des folgenden Tages, es war der sechste seit dem Aufbruch von Aranors Burg, schlugen sie am nordwestlichen Zugang zum Kaagor-Paß ihr Lager auf. Sie hatten nach fünfzehn Meilen halt gemacht, da sie das ganze Stück nicht

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