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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Barans Herausforderung anzunehmen. »Verdammt noch mal, hört auf, habe ich gesagt!« brüllte Ruric und funkelte den Jungen wütend an, durchbrach endlich die Wand aus Haß und Wut, und widerstrebend zog Reynor sein Bein zurück und blieb im Sattel sitzen.
Wieder schaute Ruric auf den rasenden Châk hinunter. »Wisse, daß unsere beiden Völker sich im Krieg befinden, Zwerg; denn das deine hat unseren Prinzen getötet. Doch wisse auch, daß wir gnädig sind.« Ruric wies auf das Schlachtfeld. »Sammle deine Toten auf, so wie wir unsere holen, und reite zu eurem Erdloch und trefft eure Vorbereitungen; denn wir werden zurückkehren, um Rache an dir und den Deinen zu üben.«
Und so kam es, daß die Vanadurin, als sie vom Paß herabritten, sechs Tote mit sich führten, die auf Pferde gebunden waren.
Und so gelangte auch Baran bis nach Kachar, neun gefallene Krieger in seinem Gefolge. Und als schließlich der einsame Zwerg mit den Toten vor den Toren erschien, konnte er das ganze Tal hindurch und bis zur Zwergenbinge selbst den Klang der Totenglocke hören. Und er erstickte fast an seiner Trauer; denn nun wußte er, daß Brak, sein Vater, tot und daß er, Baran, nun der neue DelfHerr von Kachar war.
 
Thork hatte zugesehen, wie die Vanadurin den gefallenen Elgor und den großen ochsenhaften Krieger aus der Halle trugen. Als sie gegangen waren, wandte Thork sich der Leiche seines gemeuchelten Vaters zu, packte den Schwertgriff und zog die Waffe aus Braks Brust. Er hob die bluttriefende Klinge hoch, zerbrach den Stahl und schleuderte die Teile von sich.
Nachdem er sich die Kapuze über den Kopf gezogen hatte, bückte Thork sich und hob den Körper seines Vaters auf, trug ihn hinaus aus dem Thronsaal und nach links durch einen Korridor und gelangte schließlich zu dem großen Rundbau, in dem die Châkka von Kachar ihren Toten Ehre erwiesen. Begleitet wurde er von den Hauptleuten, die ihre Köpfe ebenfalls verhüllt hatten. Und während Thork seinen Vater auf das große Marmorpodest bettete, begann die mächtige Totenglocke ihr langsames, tiefes Trauergeläut.
Lange Augenblicke verstrichen, und dann ertönte an der Tür ein Rascheln, und die Reihen der Unterführer wichen auseinander, um einer Châkian den Eintritt zu gestatten: Es war Sien, Braks Treugespons, die Mutter von Baran und Thork. Wie alle Châkia war sie von Kopf bis Fuß in wallende Schleier gehüllt, spinnwebfein, von heller Farbe, ihr Gesicht unsichtbar. Schlank war sie und vielleicht vier Fuß groß. Mit Anmut und Würde trat sie an den Katafalk, ihr Schritt klang so leicht auf dem glatten Granit, und sie legte eine zarte Hand auf die Stirn ihres Gefährten. Und sie stimmte eine helle Klage an und sank am Fuß des Marmortisches auf die Knie. Und alle Unterführer flohen aus der Halle, denn solches Leid konnten sie nicht ertragen. Auch Thork verließ den Rundbau, denn seiner Mutter Schmerz war für ihn unerträglich.
Verzweifelt irrte der Krieger zurück in den Thronsaal. Thork sah einen großen Blutfleck — Elgors Blut — auf dem weißen Marmorboden, als er zu dem mächtigen Thron hinaufstieg. Und sein Blick fiel auf die Drachenhauttasche, die vor dem Sessel lag und im Licht der flackernden Châk-Laternen in allen Farben schillerte. Wutentbrannt bückte Thork sich, wobei seine Tränen auf den Steinboden tropften, hob die Tasche auf und schleuderte sie fort. Und der Zwerg sank auf den Thron, während die Klage seiner Mutter in seinem Geiste nachhallte. Und er weinte und verfluchte die Männer, die seinen Vater getötet hatten, und schwor bittere Rache. Und die ganze Zeit lag die Drachenhaut irisierend auf dem weißen Marmor.
Nach langer Zeit erhob Thork sich aus dem großen Sessel. Und er ging zu der schillernden Tasche hinüber und nahm sie in die Hand. Dieser schurkische Elgor hatte gesagt, daß man sie braucht, um den Schatz zu holen; na schön, dann werde ich sie auch benutzen! Die Gedanken des Châk-Kriegers rasten, während er die Haut betastete, und plötzlich sah Thork einen Weg, wie er diese farbschillernde Haut gegen die Plünderer einsetzen konnte.
Uns so eilte er in seine Gemächer, holte seinen Schild hervor und trug ihn in die Werkstatt seines Vaters. Und dort nahm er die Werkzeuge des toten DelfHerrn und fing an, einen Schildbezug zu formen, einen Schutz aus Drachenhaut. Und er fertigte einen Schild, den diese Ridder fürchten lernen sollten; denn er wurde von Thork getragen, dem Sohn Braks, dessen Rache schrecklich sein würde.
 
Zwei Tage

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