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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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schaffen würden, ehe die tiefe Nacht hereinbrach; und die einundzwanzig Meilen Paßweg an einem Stück zurückzulegen, die Hälfte sogar in eisiger Dunkelheit, wäre um diese Jahreszeit zu gefährlich gewesen, da in diesen Höhen immer noch mit Schneestürmen zu rechnen war. Innerlich diesen erzwungenen Aufenthalt verfluchend, machten sie hier nur widerstrebend halt, wußten sie doch, daß Kachar nur noch zwei Tage weit war; trotzdem würden sie zwei Tage nach den Plünderern dort erscheinen, die längst abgezogen wären, wenn sie dort ankamen.
Was mag mein Vater mit diesem Mann getan haben, der Schwarzstein geplündert hat? fragte Baran sich, als er sich an diesem Abend zur Ruhe bettete. Über ihm am Himmel funkelten die Sterne, fesselten seinen Blick; und allmählich wanderten die Gedanken des Châks hin zu Elwyyd, der Spenderin des Lebens. Doch während er noch über ihren Platz in den Herzen der Châkka nachsann, zuckte ein heller Lichtstreif über den Himmel. Schnell wandte Baran den Blick von dem Glitzern ab, denn Sternschnuppen sagten den Tod voraus. Daher sah der Zwerg auch nicht, als acht weitere Sternschnuppen in schneller Folge aufleuchteten, gefolgt von noch einmal vier.
 
Baran erwachte vor Tagesanbruch, als eine düstere Ahnung ihn zum Aufbruch drängte. Schnell weckten er und der Châk, der als letzter Wache hatte, die anderen, und sie brachen das Lager ab, sattelten die Ponys und verstauten ihre Ausrüstung. In Eile nahmen sie eine Mahlzeit ein und fütterten ihre Rösser. Dann ritten sie zur Paßschlucht, während das Morgengrauen den Himmel aufhellte.
Der Weg war steil und schwer, und die Luft war eisig. Eine Stunde waren sie so unterwegs, und der Himmel im Osten färbte sich rosa, dann orange und schließlich blau, als die verborgene Sonne über einen fernen unsichtbaren Horizont stieg, der von den aufragenden Flanken der Grimwallberge verdeckt wurde. Und tief unten in der Kaagor-Klamm klapperten Ponyhufe über nackten Stein, und das Tageslicht sickerte hinunter in die Schatten und drängte sie langsam zurück in die dunklen Risse und Spalten, aus denen sie sich herausgewagt hatten.
Auf dem Scheitelpunkt des Passes kam die Zwergenkolonne an einer dunklen Öffnung auf der rechten Seite vorbei; es war der verwaiste Trollbau von Golga, dem Qgru von Kaagor.
»Dann war es auch dieser Elgor, der Golga tötete, eh?« knurrte Bakkar, der Châk, der nun an der Spitze der Kolonne ritt.
»Ja«, brummte Baran, »durch eine List! Genauso wie Glaum getötet wurde — ebenfalls durch eine List.«
»Hätten wir diese Aufgabe übernommen«, verkündete Odar, »hätten wir sie ehrenvoll vollbracht: durch ein Troll-Vernichtungskommando von Châkka-Kriegern.«
»Hai!« bellte Baran. »Viele Äxte braucht es, um eines Trolls Untergang zu besiegeln, denn ihre Haut ist hart wie Stein, aber wie wir es früher schon getan haben, so können wir es auch heute tun. Und es wäre keine List, durch die der Ogru ausgelöscht würde. Es wäre Châkka-Stahl!«
Die Ponys tasteten sich an der Öffnung vorbei und begannen den Abstieg auf der anderen Seite des Passes.
Lange ritten sie, weitere fünf Stunden etwa, und hielten gelegentlich an, um die Bedürfnisse der Rösser und der Châkka zu befriedigen, doch Baran spürte ständig das Verlangen, sie anzutreiben, denn eine düstere Ahnung erfüllte ihn, die er nicht ergründen konnte.
Es war etwa Mittag, als die Zwergenkolonne zu den südöstlichsten Ausläufern des Kaagor-Passes kamen, und als sie sich dem Ende des Abstiegs näherten ...
»Herr Baran, Menschen auf Pferden nähern sich«, brummte Odar und deutete mit gekrümmten Finger den Weg entlang.
Baran folgte dem Finger, und am Beginn des Paßweges erschien eine Reiterkolonne. Sie sahen aus wie diebische Ridder, doch der einäugige Prinz schien nicht bei ihnen zu sein.
Langsam stiegen die Ponys den Weg hinab und auf die Harlingar zu, und die Pferde kamen zu den Zwergen herauf. Und während die beiden Reiterkolonnen einander näher kamen, hallte der Berg plötzlich vom Kriegsruf eines Auerochsenhorns wider, und ein Reiter löste sich aus dem Reihen der Vanadurin und kam herangesprengt.
 
Im Morgengrauen hatten die Harlingar das Lager im Hochwald abgebrochen, der die Ausläufer des Grimwallgebirges säumte. Es war der Morgen nach dem Tag, an dem Elgor und Bargo getötet worden waren. Und obgleich die Harlingar ihr Lager am Abend vorher aufgeschlagen hatten, hatten sie nur wenig oder keine Ruhe gefunden, denn Trauer füllte ihre

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