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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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auch noch sein mochte, war nicht unverwüstlich und erholte sich zunehmend schwerer von körperlichen Verletzungen.
    »Bald fand ich heraus, dass sich der Alchemist zu einem Treffen einfinden musste. Mit wem, war mir nicht bekannt, aber ich wusste, wo und wann, also plante ich einen Hinterhalt. Doch damit tappte ich direkt in die Falle, die der Alchemist für uns ausgelegt hatte.«
    La Fargues Blick verlor sich einen Moment lang in der Ferne. Dann sprach er weiter: »Heute bin ich davon überzeugt, dass die Mission des Alchemisten darin bestand, uns zu demaskieren und unschädlich zu machen.«
    »Hatte man Euch denn in Verdacht?«
    »Nein, aber die Schläge, die wir den Bewohnern von La Rochelle versetzten, legten die Existenz einer Gruppe von Untergrundkämpfern nahe …«
    »Also war es der Alchemist selbst, der dafür gesorgt hatte, dass die Gendarmen des Kardinals erfuhren, dass er sich in La Rochelle aufhielt, nicht wahr? Damit Ihr auf ihn angesetzt werdet und versucht, ihn zu ergreifen.«
    »Ja, so war es. Da er um seinen eigenen Wert wusste, machte er sich selbst zum Köder und scheuchte uns so mühelos auf. Ein einfacher und effektiver Plan. Ein brillanter Plan. Meistens besteht die Kunst nur darin, den Feind glauben zu machen, dass er das Spiel anführt …« Der alte Edelmann, der plötzlich wirkte, als hätten ihn die Jahre eingeholt, schüttelte bedächtig den Kopf. »Das Ganze geriet zum Desaster. Einen von uns, Bretteville, kostete der Hinterhalt sogar das Leben. Und ein anderer, Louveciennes …«
    »… übte Verrat und floh. Heute lebt er als reicher Conte de Ponteverda in Spanien.«
    Der Hauptmann der Klingen nickte ernst, bevor er hinzufügte: »In derselben Nacht brach der Damm. Bald darauf erreichten Nachschub und die Hilfe der Engländer La Rochelle vom Meer aus. Der König sah ein, dass er die Stadt nicht mehr einnehmen könnte, ohne das gesamte Königreich zu ruinieren, und beauftragte den Kardinal, die Verhandlungen aufzunehmen. Um unseren Einsatz während der Besetzung nicht verantworten zu müssen, verleugnete der Kardinal uns: Er behauptete, dass wir nicht auf Befehl gehandelt hatten und er nicht einmal von unserer Existenz wüsste. Für uns Klingen bedeutete dies das unehrenhafte Ende unserer Mission, denn der Kardinal hatte uns entlassen.«
    »Bis vor Kurzem.«
    »Ja. Bis vor Kurzem …«
    La Fargue verstummte.
    Laincourt tat es ihm gleich, doch eine Frage trieb ihn noch um. Eine Frage, die er nicht zu stellen wagte, die der Hauptmann jedoch erahnte. »Stellt sie mir ruhig.«
    »Wie bitte, Hauptmann?«
    »Die Frage. Stellt sie mir schon.«
    Der junge Mann zögerte erst noch. »Woher soll man wissen …«, hörte er sich schließlich selbst fragen, »… woher soll man wissen, dass Ihr diese Mission hier nicht nur deshalb verfolgt, um Euch am Alchemisten zu rächen? Woher soll man wissen, dass Ihr nicht nur Euch selbst Recht verschaffen wollt, statt dem König und Frankreich einen guten Dienst zu erweisen?«
    Hinter ihnen spitzte Almadès die Ohren.
    La Fargue lächelte traurig. »Das kann man nicht wissen«, erwiderte er.
    Im Faubourg Saint-Jacques kehrte Agnès durch den noch immer herunterprasselnden Regen zu dem Gasthof zurück, durch menschenleere Straßen, die immer wieder von vereinzelten Blitzen in grelles Licht getaucht wurden. Die junge Baronin war völlig durchnässt und wütend und stapfte schnellen Schrittes voran. Eine nasse Haarsträhne hing ihr über einem Auge.
    Bald traf sie auf Marciac und Ballardieu, die in dieselbe Richtung unterwegs waren. Der alte Soldat stützte den humpelnden Gascogner.
    Als er Agnès sah, senkte Ballardieu den Blick.
    »Und?«, erkundigte sich Agnès bei Marciac.
    »Knöchel verdreht. Tut ziemlich weh … Und der Kerl? Entkommen?«
    »Tot.«
    »Du hast ihn …«
    »Nein! … Er ist vom Dach gestürzt und hat sich den Schädel gebrochen.«
    »Jetzt haben wir ein Problem.«
    »Du sagst es.«
    Die junge Frau wandte sich an Ballardieu, bedeutete ihm frostig, wo sich die Leiche befand, und befahl: »Wirf du den Toten in die Seine. Aber zieh ihm vorher die Kleider aus und mach ihn unkenntlich. Bewahre all seine Kleidungsstücke auf.«
    »Ja, Agnès.«
    Der alte Soldat entfernte sich kleinlaut.
    Nun musste Agnès Marciac stützen, und langsam, weil der Gascogner ziemlich viel wog und bloß noch humpeln konnte, schlugen die beiden den Weg zur Herberge ein.
    »Vielleicht trifft ihn ja gar keine Schuld«, sagte Marciac.
    Agnès wusste, dass er von

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