DrachenKind (German Edition)
kennen lernen, da bin ich sicher. Aber jetzt will ich wissen, wer du bist!“
Eric sagt nichts. Jack erkannte seine Verlegenheit und sagte:
„Er sein ein blauer Drache, kein Mensch. Jedenfalls es bis jetzt so aussehen.“
Eric verfluchte die Tatsache und gleichzeitig dankte er seinem Freund für dessen Hilfe. Saja schüttelte den Kopf.
„Ach ne, dass er ein Drache ist habe ich gesehen. Ich wollte eigentlich nur wissen, wer er ist, nicht was er ist. Ist er der, den Iman gesucht hat?“
„Ja, er sein. Ich dachte, du schon wissen…“
Jack dachte an den alten, kranken Tiger im Zoo. Anscheinend war sein richtiger Name Iman. Saja verbeugte sich vor Eric.
„Dann entschuldige mein Handeln und meine Gedanken. Aber man kann ja nie wissen. Bitte kommt jetzt mit, wir werden zu den anderen gehen. Ihr könnt auf mir reiten, wenn es sein muss…“
Jack ließ sich das nicht zweimal sagen. Er kletterte auf die glatte, glänzende Schlange und saß breitbeinig und zufrieden oben, noch bevor sich die Anderen das Angebot durch den Kopf gehen ließen. Saja schmunzelte, das erste Mal eine freundliche Regung. Eric wollte lieber fliegen. Er freute sich darüber endlich wieder die Gestalt des Drachen zu haben. Seath, Mia und Jack saßen nun hintereinander auf Sajas Rücken und die glitt mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf den Waldrand zu, von wo die Klänge des Urwaldes sie begrüßten.
Kapitel 35
Der Wald roch feucht. Vögel kreischten und das Rascheln im Unterholz verriet, dass sich noch eine ganze Menge Leben dort befinden musste. Eric spürte Saja und die Anderen unter sich, genoss den warmen Wind, den dieser Wald ausatmete. Der Himmel hatte eine schöne Farbe. Die Sonne stand direkt über diesem Naturwunder und ließ die Kronen der uralten, hochhaushohen Bäume leuchten. Eric beobachtete ein paar Affen, die sich schnell und geschickt von einem Baum zum nächsten hangelten. Er hatte Hunger, dachte ans Jagen. Aber er konnte nicht anders als es sich zu verkneifen. Er fühlte sich immer noch nicht ganz wohl dabei, sich einfach die Freiheit zu nehmen andere Lebewesen zu fressen. Es war für ihn etwas Anderes sie selbst zu töten als sie irgendwo fertig zubereitet zu kaufen. Er sah ihnen lieber entspannt bei ihren Spielen zu. Sein riesiger Schatten strich über die Baumkronen und erschreckte die Tiere, die ihn sahen. Mit einem Mal wurde es stiller im Wald, vielleicht weil sich einige von den Tieren versteckten. Plötzlich wichen die Bäume einer steinigen Ebne und ein breiter Fluss wurde sichtbar. Er strömte sprudelnd in seinem flachen Bett aus Granitsteinplatten, kam in einem größeren Becken wieder zur Ruhe und fiel dann von dort aus über die Kante einer Klippe in die Tiefe. Eric erkannte eine grüne Masse, die sich dort unten fortsetzte. Offensichtlich ein weiterer Wald, viele hundert Meter unter der Ebne auf der sie sich befanden. Saja hatte die Richtung geändert. Von so weit oben sah Eric sie, lang und geschmeidig über die Steine gleiten, Seath, Mia und Jack tragend. Er folgte ihnen und als sein Schatten direkt über ihnen schwebte, sah Jack auf und winkte. Eric sah einen großen Braunbären am Fluss stehen. Ob der wohl nach Fischen suchte? Er konnte sich kaum vorstellen, dass die bei der Menge Wasserfälle zahlreich sein konnten. Aber der Bär fischte offensichtlich, genau in dem Moment schnappte er zu und hielt einen rot schimmernden zwischen den Tatzen. Es war wirklich ein Wunder. Aber vielleicht würde ihm ja bald jemand erklären, wieso der Herrscher es nicht schaffte, dieses Reich zu entdecken und auszulöschen.
Eric ließ sich fallen, fing sich erst wenige Meter über den Baumkronen wieder auf. Seine Füße streiften ein paar Blätter. Es war ein wunderbares Gefühl und er fragte sich, ob es vielleicht helfen würde den Traum und die Spannungen zu vergessen, die er am Morgen noch vernommen hatte. Mia und Seath unterhielten sich so gut sie konnten mit Saja, die in bester Laune war und sich wieder vollständig beruhigt hatte. Sie tauschten fast ausschließlich Bilder aus da sie Sajas Sprache nicht verstanden. Eric hielt sie für ein liebevolles, mächtiges, sehr kluges und gefährliches Wesen. Sie war ohne Zweifel dazu fähig ihren Feinden Mit Gerissenheit und wenn nötig auch Gewalt entgegenzutreten. Eric war auf den Rest der Repräsentanten gespannt. Und auf die Verhandlungen. Wenn es stimmte, dass die Tiere den Menschen nicht vertrauten und sie eher beseitigen als mit ihnen zusammenarbeiten würden, dann hätten
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