DrachenKind (German Edition)
sie wohl kaum eine Chance den Krieg zu gewinnen. Weder die einen noch die Anderen. Er hörte Sajas Gedanken.
„Komm runter! Ich weiß zwar nicht wo du landen willst, aber dir fällt doch sicher was ein.“
Sie hatte Recht. Wo sollte er denn hier landen? Bei der Körpergröße war das nicht so einfach. Er könnte versuchen, zwischen den riesigen Bäumen durchzufliegen, wollte es aber nicht riskieren da er keine der gigantischen Wesen beschädigen wollte. Wenn er doch nur kleiner wäre. Gerade jetzt wenigstens. Was jetzt? Er könnte doch auf einem Baum landen und dann herunterklettern. Blödsinn, so hohe und glatte Bäume waren höchstens eine Selbstmordhilfe für ihn. Er schwebte eine Weile über den Bäumen, dann suchte er sich einen besonders Kräftig aussehenden aus und ließ sich langsam absinken. Es fühlte sich merkwürdig an, seine Hinterläufe versanken buchstäblich in der Baumkrone ehe er ein paar sehr dicke Äste ertasten und sich festklammern konnte. Seine Flügelschläge hatten die Blätter total zerzaust, einer der Äste knackte Unheil verkündend. Er bat den Baum noch eine Weile durchzuhalten aber der antwortete nicht. Eric fiel nichts Besseres ein und er verwandelte sich, ein blauer Lichtblitz flammte auf und schon hing da jemand ganz weit oben in einem der Bäume. Er zog sich hoch und saß auf dem Ast. Es war wunderschön. Schattig, warm, und die Äste waren dick genug um darauf schlafen zu können. Weiter unter sich in der gigantischen Baumkrone sah er ein Paar kleine Affen, die sich unter lautem Gekreische schnellstmöglich zu einem anderen Baum hangelten. Eric saß einen Moment da und genoss dieses Luxusplätzchen in schwindelerregender Höhe, dann dachte er wieder über das Herunterkommen nach. Der Baum hatte eine Raue Rinde mit großen Furchen. Eric hörte ein Zischen und drehte sich erschrocken um. Eine grüne Mamba hatte sich um einen Zweig herumgewickelt und sah ihn verwundert und erschrocken an. Sie öffnete ihr Maul und fauchte.
„Geh weg, mein Baum! Und wo kommst du so plötzlich her?“
Eric ging ein Lichtchen auf, doch bevor er sich vom Baum verziehen wollte, meinte er:
„Sorry, war keine Absicht dich zu stören…Geht aber leider nicht anders! Muss hier runter, bin gleich weg. Wie bist du hier hoch gekommen?“
„Was denkst du denn? Sehe ich wie ein Affe aus?“
„Nein, bestimmt nicht. War nett dich getroffen zu haben…“
Die Schlange nickte und verbeugte sich, soweit das in seiner Halt suchenden Lage möglich war, dann stand Eric langsam auf und ging über den breiten Ast zum Stamm. Dort blieb er stehen und dachte nach. Ob es wohl funktionieren würde? Der Stamm hatte einen beachtlichen Durchmesser. Um da herumzukommen müsste er glatt so groß wie Saja sein. Er besah sich die Mamba, die friedlich in einem Fleckchen Sonne weiterdöste. Und sie? Wie war sie hier hoch gekommen? Er sah sich um. Der Nachbarbaum war dünn und nicht ganz so hoch, er sah sogar etwas wackelig aus. Vielleicht war sie da hoch gekommen und hatte es geschafft über die Baumkronen den Baum zu wechseln. Aber er würde mit seinem Gewicht nicht dort hinüber kommen, soviel stand fest. Es sei denn, er wäre schon vorher…Nein, so nicht. Gleich hier, das war doch die beste Möglichkeit. Der Stamm des Nachbarbaumes war nicht rau, eher ziemlich glatt. Eric schloss die Augen und dachte an Saja. Die wartete immer noch unten mit den Anderen. Er überließ sich völlig seinem Instinkt, dachte an die Tatsache, dass er mit den Schlangen verwandt war. Und daran, dass er über seinen Körper herrschte, dass er ihm gehörte und er ihn kontrollieren konnte wie es ihm passte. Er spürte zunächst Garnichts, dann hatte er das Gefühl seine Beine und Arme würden sich langsam in einem Taubheitsgefühl auflösen. Er sah nichts, doch plötzlich überkam ihn absolute Stille, kein Ton war mehr zu vernehmen. Weder das laute, schrille Kreischen der Affen, noch das Zwitschern der Vögel, die sich in allen Farben und Formen auf in den Baumwipfeln tummelten oder blitzschnell zwischen ihnen hindurch flogen. Sein Körper veränderte sich schneller. Das Bild einer Schlange, riesig und sehr lang, drang in sein Bewusstsein. Schwarz mit leuchtend blauem Zebramuster. Er musste lachen. Blau war seine Lieblingsfarbe. Er sah sich selbst auf dem dicken Ast, der unter seinem Gewicht langsam zu ächzen begann. Es hatte nur wenige Sekunden gedauert und das plötzliche Gewicht überraschte den Baum. Eric hatte keine Lust herunter zu fallen. Er
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