DrachenKind (German Edition)
er wieder bei Saja, Iman und Seath. Sajani und Hurat waren zusammen mit Mia auf der anderen Seite. Chire war nirgends zu sehen. Er hatte sich, auf einem der Wildpferde reitend, auf die andere Seite des Heeres gemacht, die weit in der Ferne unter dem dunklen Himmel mit der Nacht eins zu werden schien. Seraf schnaubte. Die Pferde. Der Rest jener, die sich dem Befehl und den Angriffen des Herrschers widersetzen konnten, den Weg in ihren Wald gefunden hatten und es tatsächlich geschafft hatten, mit hierher zu fliehen, so unerwartet und überraschend. Sie würden wie einige Andere die Qualen erleiden müssen, gegen ihre eigenen Artgenossen anzutreten. Und Chire? Niemand von den anderen Großmeistern wusste von seinen und Erics Gedanken über diesen Außenseiter. Aber Seraf dachte an den Blick, den der weiße Tiger dem Großmeister zugeworfen hatte, nachdem dessen Freund verschwunden war. Er hatte ihn in den Gedanken seines neuen Freundes gesehen, hatte ihn gleich verstanden. Und auch er vertraute den Gefühlen und Empfinden des Drachen. Er traute Chire genau so wenig wie er, hatte das Gefühl, dass auch Saja und Iman Verdacht schöpften. Hurat, einer der weisesten überhaupt, war eine so undurchsichtige Person dass niemand seine Gedanken erriet ohne in sie einzudringen. Seraf ging zu Saja, die sich entspannt und wachsam auf dem Boden zusammengerollt hatte und jeden der Krieger, der aus dem Tempel zu den anderen Stieß, beobachtete. Als sie Seraf sah, richtete sie sich ein Stück weit auf.
„Na, schon wieder die Runde gemacht? Ich bin wirklich beeindruckt, du und Sune habt ein wertvolles Werk vollbracht. Ich glaube nicht, dass jemand diese Krieger so gut hätte motivieren können wie ihr.“
„Danke…ich muss dich etwas fragen. Was denkst du über Chire?“
Saja verschloss ihre Gedanken so jäh, dass Seraf einen starken Impuls in den seinen spürte, bevor er es schaffte, den von ihr zugelassenen Strom seiner Gedanken wieder herzustellen. Sie schien sich sicher zu sein, was sie von ihm hielt.
„Ich vertraue ihm genau so wenig wie Eric, ich bin mir nicht sicher, welche Rolle er hier spielt. Er hat diese Krieger in einem Maße trainiert und ausgebildet, dass ich ernsthaft daran zweifle, dass er auf der anderen Seite steht. Er hätte sich somit einen großen Schaden zugefügt, unsere Armee ist eine sehr starke geworden, stärker, als ich es je erwartet hätte. Seine Arbeit an ihrer Entstehung ist beeindruckend, zusammen mit den anderen Meistern hat er sich selbst übertroffen. Aber ich vertraue ihm trotzdem nicht richtig, ich bin unsicher. Was ist mit dir?“
„Ich hatte erwartet, dass du dir sicher wärst…Ich selbst weiß, dass ich ihm nicht traue, nicht im Geringsten. Er war immer dort, wo Eric sich schlecht oder verfolgt gefühlt hat, er war der erste, der zur Stelle war, als Jack den einen der zwei Verräter gejagt hat und verschwand.“
„Wie gesagt, ich vertraue ihm auch nicht…Aber ich will sehen, wo das hinführt. Selbst wenn er uns betrügt, wir hätten erst den einen der zwei Verräter. Der zweite würde fehlen.“
Seraf nickte. Ohne den zweiten Informanten war kein Problem gelöst. Er bezweifelte, dass Chire, sollte er einer der beiden sein, ihnen den Namen des anderen nennen würde.
Kapitel 53
Eric fieberte dem Gespräch mit Seraf geradezu entgegen. Er hatte überlegt, nachgedacht, nach Hinweisen auf den zweiten Verräter gesucht. Die Gedanken zwischen dem einen der Verräter und dem anderen, seinem Vorgesetzten, wenn man das so nennen konnte. Der hatte doch gesagt, dass jemand hellwach zwischen all den anderen auf der Wiese gelegen hatte, ohne von Eric entdeckt zu werden. Der zweite Verräter war also nicht beim Herrscher, er war unter ihnen, in den eigenen Reihen. Ein Agent des Herrschers, der sich immer im Dorf befand und alles mitteilen konnte, was der Gebieter zu wissen wünschte. Schlimmer konnte es eigentlich nicht mehr kommen. Wenn sie ihn nicht fanden, vor dem nächsten Morgen, würden sie alle ins offene Messer laufen.
Mit einem lauten, lang gezogenen Rauschen schoss er blitzschnell durch das Auge des Zyklons hindurch, als er die Flügel drehte um zu bremsen sog er einen breiten Streifen der dunklen Wolken hinter sich her. Für Sekunden hatte er das Gefühl diese dunkle Materie würde ihn verfolgen doch schnell änderte sie wieder die Richtung, wurde abermals unerbittlich vom Zyklon angesogen. Niemand würde ihn in dieser Finsternis sehen. Als er sich umsah und auf das Dorf zu segelte,
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