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DrachenKind (German Edition)

DrachenKind (German Edition)

Titel: DrachenKind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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Er sank immer tiefer, spreizte die Flügel und raste ein paar Meter im Segelflug über den Sandstrand. Dann, als die erste hohe Düne in Sicht kam, lehnte er sich gegen den Wind und landete aufgeregt im feuchten Sand. Es roch nach Regen, Meer und Holz. Wieso Holz?
„Das liegt an den ganzen Ferienhäusern in der Umgebung…Die meisten sind aus Holz, darum! Lass uns mal runter und dann leg dich hin oder verwandle dich zurück, ich will keinen Ärger…Wir haben keine Reisepässe dabei, alles klar?“
Eric ließ sie absteigen und machte einen Hüpfer, der Jack unsanft aus dem Schlaf riss. Der sah Mia absteigen und schnallte sich los, ehe er wankend und zitternd hinterher kam. Er wackelte über den Sand als wären ihm alle Muskeln eingeschlafen. Eric konzentrierte sich und fand sich Sekunden Später auf allen Vieren neben seinen beiden Reisebegleitern im Sand wieder. Er stand auf und sah sich interessiert um. Mia ging am Wasser entlang, ihre Fußspuren sahen in Der Dunkelheit wie große Mäuselöcher aus. Ein paar hundert Meter vor ihnen hörte Eric, wie das Wasser in großen Wellen immer wieder zusammenkrachte. Er wunderte sich, wie das sein konnte. Mia war kaum noch zu sehen, sie war auf dem Weg dorthin. Jack stand an einer Düne und pinkelte. Eric sah die Erleichterung in seinen Gedanken und schmunzelte. Er selbst musste auch mal, aber das hatte noch Zeit. Er folgte Mia zusammen mit Jack, der dicht neben ihm ging, und vor lauter Müdigkeit kein Wort sagte oder dachte. Er watschelte einfach nur nebenher, auf die Fortsetzung der Reise wartend.
    Eric zog Jack hinter sich her, bis sie neben Mia standen, die sich die Wellen vor ihnen ansah. Sie standen offensichtlich an einer Landspitze und von links und rechts schlugen die Wellen gegeneinander. Eric war fasziniert. Noch nie hatte er überlegt, wie es aussah, wenn sich zwei Meere trafen. Eigentlich hätte man alle Meere mit einem Namen versehen können, sie standen doch alle mit einander in Verbindung. Aber so waren die Menschen eben. Die Macht, Namen zu geben, wussten sie immer noch nicht richtig zu gebrauchen…Jedenfalls nicht alle.
„Was ihr hier seht, ist der Treffpunkt von Nord und Ostsee…Schon ein kleines Wunder, dass sich eine Stadt an zwei Meeren befindet. Nichts Besonderes, aber ein Wunder.“, sagte Mia laut, um das Brausen der Wellen zu übertönen. Manchmal verstand Eric nicht, wieso sie eigentlich sprach, wo sie sich doch alle in Gedanken viel besser unterhalten konnten…Sie brauchte doch nicht zu schreien, wenn sie dachte…
„Es ist ein Unterschied ob man Dinge denkt oder sie auch ausspricht!“, sagte Mia. Sie hatte wieder einmal die Gedanken ihres Schülers erraten und der fühlte sich von seiner Lehrerin beobachtet. Er konnte seine Gedanken verschließen, aber er wollte nicht. Sie zu teilen machte mehr Spaß. Eine Weile standen sie einfach nur da, beobachteten die Silhouetten der Wellen. Dann drehte Mia sich um und meinte:
Wenn ihr wollt, würde ich gerne weiter, denn es macht sich gut, wenn wir bei Tagesanbruch nicht mehr zu sehen sind. Und wenn wir dann über dem Meer sind, werde ich dir erklären, wie du das Wasser beherrschen kannst. Ich weiß, dass du es Beim See schon geschafft hast, aber es geht mir wie immer um das Verständnis. Alles klar?“
    Eric und Jack nickten. Sie gingen zurück zu der Stelle, an der sie angekommen waren, denn dort lagen immer noch die Decken und die Sättel. Etwas von ihrem Leder hatte sich an den harten Schuppen abgerieben, aber Mias Gedanken zeigten, dass sie sicher noch bis zum Ende halten würden. Eric rannte schnell hinter eine kleine Düne und pinkelte. Gut so, dass musste einfach sein. Es wäre ihm peinlich, sich einfach während des Fluges zu erleichtern, obwohl er der einzige von ihnen war, der sich das erlauben konnte. Aber trotzdem, man musste ja nichts provozieren. Er eilte zurück, konzentrierte sich und schon nach kürzester Zeit saßen Jack und Mia wieder festgeschnallt und durchgewärmt oben. Gerade, als sich Eric in die Lüfte erheben wollte, meinte Mia:
„Wie sollen wir jetzt deine Spuren wegbekommen?“
Eric faltete die Flügel wieder zusammen und betrachtete seine tiefen Abdrücke im Sand. Dann blickte er aufs Meer. Mia las seine Gedanken und lächelte.
„Wenn du das schaffst, gleich zwei Drittel der Erdoberfläche zu bewegen…oder wenigstens genug, um die Spuren wegzuwaschen…“
Eric sah sich die Wellen an. Er hielt sie fest, speicherte ihre Bewegungen in seinem Inneren. Dann schloss er die

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