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DrachenKind (German Edition)

DrachenKind (German Edition)

Titel: DrachenKind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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Geschmack und ein Adrenalinstoß ihren Körper. Sie richtete sich auf. Seath lag neben ihr. Und Jack? Sie sprang auf die Füße, streckte sich und sah sich um. Nirgends war etwas von ihm zu sehen. Der Waldrand war etwa hundert Meter entfernt, er sah dunkel aus. Auf dem Boden lagen Gestalten herum, aus denen ganz schwach dunkler Qualm heraufstieg. Mia schloss die Augen, ein Kloß machte sich in ihrem Hals bemerkbar. Die Erinnerungen an das, was geschehen war, und das was nach ihrer Ohnmacht geschehen sein musste, zogen die Gelassenheit wie schwarze Löcher aus ihr heraus. Sie bückte sich und hielt Seath zwei Finger auf die Stirn. Nach ein paar Minuten wachte sie auf, offensichtlich nicht ganz so geschwächt. In den Gedanken ihrer Tochter sah Mia die Bilder, die sie selber gerade gesehen hatte. Seath stand auf, nahm dankend eines von Mias Bonbons entgegen und schauderte. Beide starrten einander an, der starke Geruch der vielen Pflanzen um sie herum schmerzte leicht in ihren Köpfen.
„Wo ist Jack?“, fragte Seath unsicher.
„Ich weiß es nicht. Aber sieh dir mal an, was alles da ist.“
Sie deutete auf die umliegenden Körper der Diener, die in ihren schwarzen Gewändern auf einer dünnen, weißen Raureifschicht lagen. Da fielen ihnen die Fußspuren auf. Sie führten in den Wald, begannen bei einem großen Abdruck, ein paar Meter neben ihnen. Dort musste Jack gelegen haben. Mia und Seath machten sich unverzüglich auf den Weg, folgten laufend den Spuren bis sie den Waldrand erreichten. Hier zogen beide ihre Schwerter, schlichen langsam weiter, nachdem sie die Armbrustpfeile auf dem Boden hatten liegen sehen. Es war deutlich wärmer hier. Mia ging voran, konnte es kaum aushalten so langsam zu gehen. Die Sorge um Jack machte sie fast krank. Und Eric? Was war mit ihm geschehen? Mias Herz begann zu rasen. Die Lichtung, von der sie gekommen waren, wurde langsam zwischen den hohen Bäumen vor ihnen erkennbar. Mia ließ alle Vorsicht fahren, rannte weiter bis sie am Rande der Lichtung stand, die im Gegensatz zum Rest des Waldes nicht in goldenes Sonnenlicht sondern in dämmriges ungemütliches Licht getaucht war. Es sah aus wie ein dunkler Raum in einem weißen Haus. In der Mitte der Lichtung lag jemand, und ein zweiter kniete daneben. Das Schwert glitt ihr aus der Hand. Sie bewegte sich wie in Trance auf die zwei Gestalten zu, hörte hinter sich Seaths langsame Schritte auf dem leicht gefrorenen Waldboden. Jack kniete neben Eric, mit starrem, ausdruckslosem Blick und Tränen in den Augen. Er gab keinen Laut von sich, kniete einfach nur da und überließ seine Gedanken dem Nichts, der absoluten Fassungslosigkeit. Mia fühlte sich wie eine Statistin in einem Film, wie sie langsam und atemlos näher kam. Sie wünschte sich es wären wirklich alles Schauspieler. Ihre Sinne verstummten, kein Ton drang mehr in sie ein, kein Gefühl, nur die unendliche Trauer und das ewige Schuldgefühl. Sie fiel neben Jack auf die Knie. Eric lag leblos da, mitten auf der Lichtung, der dunkelblaue Stoff seiner Kleider war mit großen, fast schwarzen Flecken durchsetzt. Die Einschlaglöcher der vielen Pfeile sahen aus, als hätte jemand sie unsanft mit einem großen, stumpfen Messer hinein gehackt. Mia schloss die Augen. Keine Hitze und Wärme strahlte er aus, sein Körper war einfach kalt und leblos. Die Augen geöffnet, die langen Haare um den Kopf herum auf dem Boden ausgebreitet. Das Bild wollte sie nicht verlassen und sie empfand das gleiche wie Jack. Es war unbeschreiblich, sie machte sich Vorwürfe und konnte sich nicht bewusst machen, wie es jetzt weiter gehen sollte. Seath stand hinter ihnen. Ihre Knie wurden weich, sie konnte kaum stehen. Mia und Jack saßen beide da, verzweifelt und erledigt. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, alles, was ihr in den Sinn kam, war die Frage was Eric hatte erdulden müssen. Sie wünscht sich, er hätte sich verwandelt und überlebt, egal ob er dann vielleicht alles Leben vernichtet hätte. Irgendwann starben sie so oder so alle, was war dieser Kampf um ein paar Generationen mehr denn schon wert? Sie blickte hinauf zu den Baumkronen, die sich langsam im Wind wiegten. Die Trauer ihrer beiden Freunde zerfraß sie langsam von innen, breitete sich aus. Sie versuchte, sich auf das Leben in ihr zu konzentrieren. Es war geschehen, niemand konnte es rückgängig machen. Es gab keine Möglichkeit. Wie hatten sie zulassen können dass auch der letzte Drache ihres Universums auf solch qualvolle Art und Weise

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