Drachenklänge
Burgherren nach Fort, um Groghe als Erben zu bestätigen. Fax glänzte durch Abwesenheit.
»Er war auch nicht eingeladen«, bemerkte Gennell grimmig, »weil er das vorgeschriebene Protokoll missachtete, als er Lord Faroguys Nachfolge antrat.«
»Das schert ihn wenig«, behauptete Robinton. »Er verfolgt nur seine eigenen Interessen, die Rechte anderer tritt er mit Füßen.«
Es dauerte nicht lange, und Lady Relna von Crom
und ihre beiden jüngsten Kinder baten bei Lord Ashmichel und Lady Adessa in Ruatha um Asyl. Weder
ihr Gemahl noch die beiden ältesten Söhne hatten Fax'
Überfall auf ihre Burg überlebt.
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Groghe ließ jeden Mann zwischen sechzehn und
fünfzig in der Handhabung von Waffen ausbilden. Tarathel und Melongel folgten seinem Beispiel und ver-doppelten ihre Grenzpatrouillen.
Im nächsten Winter, der wieder ungewöhnlich kalt war, starb Meisterharfner Gennell an einem Herz-schlag. Ogolly, Washell und der mittlerweile gebrechliche Gorazde trommelten die Nachricht ins Land.
Man wusste, dass Meister Robinton sein Nachfolger sein sollte, doch erst im kommenden Frühjahr konnte sich die erforderliche Anzahl von Meistern in der Halle einfinden, um eine formelle Wahl abzuhalten.
Niemand wünschte, dass die Harfnerhalle in einer so risikoreichen Zeit ohne Vorstand bliebe. Robinton hörte die ausgesandten und eingehenden Botschaften.
Er saß in der Küche der Halle, wo Silvina, Lorras hübsche Tochter, ihm Gesellschaft leistete und ihm unzählige Becher Klah einschenkte, die er während der langen Wartezeit trank.
Vor drei Planetenumläufen war Lorra zu ihrer Familie nach Süd-Boll zurückgekehrt, und seitdem fungierte Silvina, dunkelhaarig und resolut wie ihre Mutter, als Wirtschafterin. Robinton mochte ihre tüchtige, praktische Art, und darüber hinaus genoss er ihre ganz persönliche Gunst. Er schlief mit ihr, wenn er sich zwischen seinen zahlreichen Reisen in der Harfnerhalle aufhielt. Sie war klug genug, ihm nicht ins Gesicht zu sagen, sie wolle Kasia ersetzen. Denn auch zehn Planetenumläufe nach ihrem Tod trauerte er immer noch um sie.
Vina akzeptierte ihn, wie er war, stellte keine Forderungen und behandelte ihn mit gleich bleibender Freundlichkeit. Dafür war er ihr dankbar, und dies schien ihr zu genügen. Sie hatte dasselbe sonnige, unkomplizierte Gemüt wie ihre Mutter.
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»Die Trommeln sind verstummt«, bemerkte sie, als sie ihm den nächsten Becher Klah einschenkte.
»Hmm«, brummelte er und schluckte nervös. Hier
drunten in der Küche war das Trommeln nur gedämpft zu hören gewesen, doch die Vibrationen der wuchtigen Schläge drangen selbst durch die dicken Mauern. Nun kehrte wieder Stille ein.
»Du hättest draußen bleiben und die Stimmen zählen können«, meinte Silvina.
»Angenommen, ich …« Er verstummte, als auf der
Treppe schwere Schritte polterten. Mindestens zwei Leute näherten sich.
Silvina griff nach seiner Hand.
Ogolly und Jerint traten ein, lächelnd und mit einem Stapel kleiner Lederfetzen, die sie vor Robinton auf den Tisch legten.
»Meister Robinton, bist du bereit und willens, das Amt des Meisters der Harfnerhalle anzutreten?« fragte Ogolly förmlich, derweil seine Augen vor Freude blitzten.
»Ich bin bereit und willens«, antwortete Robinton mit vor Aufregung trockener Kehle.
»Es ist der einstimmige …« – Jerint legte eine drama-tische Pause ein, um die Bedeutung dieses Wortes ein-sinken zu lassen – »Beschluss aller Meister der Harf-nerkunst, dich als Meisterharfner von Pern einzusetzen.« Er trat vor und schüttelte Robinton die Hand.
»Ich bin ja so erleichtert, dass die Wahl auf dich gefallen ist, Rob.«
»Ein anderer wäre wohl kaum in Frage gekommen«,
kommentierte Ogolly und gratulierte seinerseits Robinton mit Handschlag. »Nur schade, dass Merelan das nicht mehr erlebt. Sie wäre sehr stolz auf dich gewesen.«
Bei der Erwähnung seiner Mutter schnürte sich Robintons Kehle zusammen. »Ich weiß«, war alles, was er hervorbrachte.
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»Sie hat immer gesagt, du würdest es bis zum Meisterharfner von Pern bringen«, behauptete Silvina. Sie schlang die Arme um Robinton und küsste ihn. »Meine Mutter wird auch sehr glücklich sein. Sie fand auch, es sei deine Bestimmung, große Dinge zu vollbrin-gen.«
»Petiron hat geholfen, die Stimmen auszuzählen«, erwähnte Jerint.
»Er ist auch stolz auf dich, Robinton …« ergänzte Ogolly ernst. »Du kannst es mir glauben.«
Robinton nickte nur. Silvina holte Gläser und einen
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