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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Er hat viele Menschen umgebracht. Ich bin froh, dass er tot ist.«
    519
    Robinton nickte. »Dafür hast du gesorgt. Ich danke dir.«
    »Du hast klug gehandelt, als du die Leute von Telgar zu Hilfe riefst. Das hat sie aus ihrer Passivität aufgeschreckt.«
    Robinton holte tief Luft. »Wir sind bequem geworden. Und verweichlicht.«
    »Das ist ja der Grund, weshalb Fax sich alles he-rausnehmen kann«, versetzte Nip grimmig. »Rob, du musst die Burgherren wachrütteln, ehe er noch mehr Anwesen überfällt.«
    »Ich habe getan, was ich konnte. Groghe lässt Bewaffnete drillen, und Oterel folgt seinem Beispiel. Nach diesem Vorfall wird Tarathel auch besser Obacht geben.«
    »Und was ist mit Kale in Ruatha?«
    »Ich habe vor, ihm auf meinem Heimweg einen Besuch abzustatten.«
    »Wie lange wird es dauern, bis du dich von einem Drachen transportieren lassen kannst?«
    »Ich glaube, auf diese Möglichkeit kann ich nicht mehr zurückgreifen.«
    »Schick C'gan eine Trommelbotschaft. Er kommt
    dich bestimmt abholen. Schade, dass F'lons Söhne noch so jung sind.«
    Robinton furchte die Stirn. »Ich müsste sie aufsuchen …«
    »Als Erstes solltest du dich schleunigst nach Ruatha begeben«, fiel Nip ihm ins Wort. Dann stand er auf und ging zur Tür. »Bis später. Wir bleiben in Verbindung.«
    »Nip, wohin …?« Doch die Tür schloss sich bereits leise hinter dem Kurier.
    Trotz des Fellis-Saftes und des Taubkrauts dauerte es eine geraume Weile, bis Robinton einschlief.
*
520
    Zwei Tage später brach Robinton trotz Tarathels Bedenken und der Ermahnungen des Heilers auf. Tarathel gab ihm sechs Mann als Geleitschutz mit.
    »Hab gut Acht auf dich, Meister Robinton«, gab der Burgherr ihm mit auf den Weg. »Die Halle hat die Übergriffe auf Harfner vertuscht, aber ich weiß davon.
    Man munkelt sogar, dass Evenek auf Fax' Geheiß hin nach Crom gelockt wurde, weil man an ihm ein Exem-pel statuieren wollte.« Er räusperte sich. »Kann er eigentlich wieder musizieren?«
    »Er spielt Instrumente. Aber er kann nicht mehr
    singen.«
    »Ich wünschte mir, du wärst bereits sicher in der Harfnerhalle angelangt«, fuhr Tarathel fort. »Ein ehrloser Geselle wie Fax würde vielleicht versuchen, dich umzubringen, wenn du ohne bewaffnete Eskorte unterwegs wärst. Vielleicht solltest du künftig deine Reisen etwas einschränken oder zumindest schlagkräftige Begleiter mitnehmen.«
    »Ich muss dorthin gehen, wo man mich braucht.
    Das verlangt mein Amt.«
    »Dann sei wenigstens vorsichtig.« Tarathel drückte ihm kurz die Schulter des unverletzten Arms. »Ich stelle dir einen meiner besten Renner zur Verfügung.«
    Robinton bedankte sich bei Tarathel, obwohl ihm
    mulmig zumute wurde, als er sich in den Sattel
    schwingen wollte. Drei Knechte waren nötig, um den Rappen zu bändigen. Doch sowie Robinton auf seinem Rücken saß, wurde der Renner lammfromm …
    zumindest seinem Reiter gegenüber. Er keilte nach jedem aus, der Anstalten machte, Robinton die Satteltaschen zu reichen. Man musste das Tier überlisten, damit Robinton sein Gepäck verstauen konnte.
    Der Renner besaß eine geschmeidige Gangart, neig-te jedoch dazu, ein forsches Tempo anzuschlagen. Robintons Eskorte musste ihre Reittiere antreiben, um 521
    ihren Schutzbefohlenen nicht aus den Augen zu verlieren. Allmählich lernte Robinton, Big Black zu zü-
    geln, und als er ihm reichlich Klumpen von Süßwürze zu fressen gab, fasste der Rappe zu ihm Vertrauen.
    Der Ritt ging zügiger vonstatten, als es Robintons Verletzung gut tat, und er atmete erleichtert auf, als sie Burg Ruatha sichteten und endlich in den Hof galoppierten.
*
    Die Reise hatte sieben Tage gedauert. Robinton bedauerte es, dass ihm kein Drache zur Verfügung
    stand, doch vom Sattel eines Renners aus lernte er die Gegend besser kennen. Dieses Wissen konnte ihm
    vielleicht von Nutzen sein. Es war kein Problem, un-gehindert nach Ruatha zu gelangen. Robinton hätte sich etwas mehr Wachsamkeit seitens des örtlichen Burgherrn gewünscht. Er nahm sich vor, Lord Kale zu raten, Wachposten aufzustellen und Signalfeuer bereit zu halten, falls Fax ein Auge auf die wohlhabende Burg mit ihrer berühmten Rennerzucht geworfen hatte.
    »Dieser Hauptmann muss doch einen Grund gehabt
    haben, F'lon anzugreifen«, meinte Lord Kale bei ihrem ersten Gespräch.
    Er war ein groß gewachsener schlanker Mann mit
    dunklem Haar und grauen Augen. An der Art, wie er mit seinen Untergebenen umging, merkte Robinton, dass er ein guter Burgherr war, der für

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