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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Siebenspanne später erfuhr Robinton zu seiner Überraschung, dass Rulyar tatsächlich einen braunen Drachen namens Garanath für sich hatte gewinnen
    können. Der Junge aus der Burg wurde von einem
    Grünen erwählt.
    »Das war ja zu erwarten«, kommentierte sein Vater, doch Robie wagte es nicht, ihn zu fragen, was er damit meinte.
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Kapitel 5
    obinton war neun Jahre alt, als sein Vater eine Par-Rtitur suchte und dabei die Notenblätter fand, die Merelan heimlich in der Schublade ihres Arbeitstisches verwahrte.
    »Was ist das für ein Gekritzel?« fragte er und las das oberste Blatt. Ohne zu bemerken, dass es seiner Frau vor Verblüffung die Sprache verschlug, überflog er zwei weitere Blätter, ehe er alles fest zusammenrollte und achtlos in die Schublade zurückwarf.
    Merelan stand wie angewurzelt im Türrahmen, in
    der Hand einen geöffneten Brief. Auf ihrem Gesicht lag ein eigentümlicher Ausdruck.
    »Was schnüffelst du in meinem Arbeitstisch herum?«
    wollte sie wissen, während sie um einen ruhigen Tonfall rang. Merelan war außer sich vor Wut, weil Petiron in ihren Sachen stöberte und die für sie unersetzbaren Kompositionen ihres Sohnes derart nachlässig behandelte.
    »Unter anderem suche ich unbeschriebene Blätter, ich habe keine mehr«, entgegnete er gereizt, hektisch in der Schublade kramend. Die Unordnung schien ihn anzuwidern. »Ab und zu könntest du hier aufräumen, Merelan.«
    »Saubere Blätter liegen hier, wo jeder sie sehen kann«, versetzte sie, jedes Wort ärgerlich betonend, und zeigte auf eine Schachtel, die auf ihrem Arbeitstisch stand.
    »Ach ja.« Er nahm sich ein paar Blätter heraus und 116
    prüfte jedes einzelne auf seine Brauchbarkeit hin. »Darf ich mir diese hier ausborgen?«
    »Ja. Aber du musst sie ersetzen.« Es kostete sie große Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren. Den Brief hatte sie zu einem kleinen Ball zusammengeknüllt.
    »Du brauchst dich nicht gleich so aufzuplustern«, meinte er, als ihm ihr zorniger Blick und ihre angespannte Haltung auffielen. »Ich besorge dir schon neue.« Er schickte sich an, das Zimmer zu verlassen, blieb jedoch wieder stehen. »Wer hat eigentlich diese Melodien geschrieben? Du?« Er lächelte, bestrebt, sie zu besänftigen. »Nicht schlecht.«
    Sein gönnerhaftes Lächeln und der herablassende
    Tonfall machten sie so wütend, dass sie mit der Wahrheit herausplatzte. »Dein Sohn hat sie komponiert.«
    Petiron blinzelte verdutzt. »Robie?« Er ging an den Arbeitstisch zurück, doch Merelan kam ihm zuvor.
    Schützend stellte sie sich vor das Pult. »Mein Sohn komponiert schon Lieder? Du hast ihm natürlich dabei geholfen«, fügte er hinzu, als sei dies die einzig logi-sche Erklärung.
    »Er komponiert ohne jede Hilfe.«
    »Aber irgendwer muss ihm doch zur Hand gegangen sein«, beharrte Petiron und versuchte, an Merelan vorbei in die Schublade zu fassen. »Die Partituren waren gut, wenn auch ein bisschen kindlich.« Plötzlich klappte er den Mund auf. »Seit wann schreibt er Lieder?«
    »Wenn du ihm ein richtiger Vater wärst, ihm Beachtung schenktest, ihn ab und zu fragen würdest, was in der Schule läuft«, versetzte Merelan, wobei sie all ihrer aufgestauten Frustration freien Lauf ließ, »dann wüsstest du, dass er bereits seit mehreren Jahren Musikstücke schreibt. Einige kennst du sogar – die Lehrlinge singen sie.«
    »Tatsächlich?« Petiron runzelte die Stirn. Er ver-117
    stand die Welt nicht mehr. Wieso hatte seine Frau ihm so lange Robintons Musikalität verheimlicht, und warum hatte sie ihn nicht darauf aufmerksam gemacht, dass die Lehrlinge seine Melodien sangen? »Ja, richtig, ich weiß schon, welche du meinst.« Er erinnerte sich an die Weisen, die Washell seinen Schülern beibrachte.
    Gewiss, die Lieder entsprachen den Fähigkeiten dieser Altersgruppe, aber … Vorwurfsvoll starrte er Merelan an. Irgendwie fühlte er sich von ihr verraten. »Warum, Merelan? Warum hast du mich in diesem Punkt im
    Ungewissen gelassen? Wieso hast du mir nie erzählt, wie begabt mein Sohn ist?«
    »Ach, auf einmal ist er dein Sohn anstatt meiner«, entgegnete Merelan aufgebracht. »Jetzt, da er Talent zeigt, entdeckst du deine Vatergefühle.«
    »Mein Sohn, dein Sohn – was macht das für einen
    Unterschied? Wie alt ist er eigentlich – sieben?«
    »Er ist neun Planetenumläufe alt«, fauchte sie. Dann marschierte sie aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Petiron starrte ihr hinterher, die Hand mit den sauberen Blättern

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