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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wie bittend erhoben, während der laute Knall noch in seinen Ohren nachhallte.
    »Also, ich hätte nie gedacht …« Er lehnte sich gegen den Arbeitstisch und versuchte, Merelans seltsames Verhalten und die schier unglaublichen Enthüllungen über seinen – ihren – Sohn zu begreifen. Langsam blies er den Atem aus. Die Anschuldigungen, die seine Gemahlin ihm an den Kopf geworfen hatte, fand er un-geheuerlich. Damit musste er erst einmal fertig werden. Dann schüttelte er sich und ging in sein Arbeitszimmer zurück, begierig, die Partituren von dem
    Sandtisch auf die Blätter zu übertragen. Bald merkte er, dass er sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Das Gespräch mit Merelan hatte ihn zu sehr erschüttert.
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    Ein Junge von neun Planetenumläufen, der eigenständig diese Melodien verfasst hatte – so simpel und kindlich sie auch auf den ersten Blick schienen – war reif für eine ernsthafte musikalische Ausbildung. War er wirklich schon neun ? Wie schnell doch die Zeit verging. Natürlich, ein Kind, das pausenlos von Musik umgeben war, musste notgedrungen ein bestimmtes
    Maß an Grundkenntnissen aufschnappen. Robintons
    kleine Liedchen waren vielleicht lediglich Variationen über Themen, die er gehört hatte, und nicht etwa eigene Kompositionen.
    Aber worüber hatte sich Merelan bloß so aufgeregt?
    War es denn so schlimm, dass er das Alter ihres Sohnes nicht wusste? Wie auch immer, er würde sich die Notenblätter noch einmal gründlich ansehen. Selbst wenn es sich nur um Variationen eines bekannten Motivs handelte, reichte dies aus, um dem Kind eine Ausbildung angedeihen zu lassen. Vielleicht lohnte es sich, ein knospendes Naturtalent auf einen gewissen professionellen Standard zu heben. Unter Umständen
    konnte Robinton es sogar bis zum Gesellen bringen!
    Die Vorstellung gefiel Petiron, und er vergegenwärtigte sich, dass er sich so gut wie nie Gedanken über Robs Zukunft machte. Aber darum kümmerte man
    sich erst, wenn ein Kind elf, zwölf Planetenumläufe alt war und eine Anwärterschaft als Lehrling anstrebte, oder nicht? Obwohl Petiron von seiner eigenen Unvor-eingenommenheit fest überzeugt war, gelangte er zu dem Schluss, dass andere ihm Parteilichkeit vorwerfen könnten, wenn er die Ausbildung seines Sohnes selbst in die Hand nähme. Möglicherweise wäre es doch besser, Robinton einem tüchtigen Meister anzuvertrauen und ihn für eine Weile ganz wegzugeben – in eine Burg, wo er den Unterschied zu seiner Heimat bemerken würde. Nach einer Weile wüsste er dann die Vorzüge der hiesigen Harfnerhalle zu schätzen.
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    Doch, das wäre die ideale Lösung, und dann hätte er Merelan wieder ganz für sich allein und sie konnte sich ohne Ablenkung auf ihre wichtige Aufgabe als Sängerin und Lehrerin konzentrieren. In letzter Zeit wirkte sie ohnehin bedrückt und irgendwie abwesend.
    Wo hatte sie diese Notenblätter hingelegt? Sie hatten sich an der linken Seite der Schublade befunden. Er begann in den Sachen zu wühlen. Normalerweise ging Merelan mit allem, was Musik betraf, sehr ordentlich um, doch der Inhalt dieses Fachs war ein wüstes
    Durcheinander.
    Von den zusammengerollten Blättern keine Spur. Sie musste sie mitgenommen haben, als sie wütend davon-rauschte, weil er Robs Alter nicht wusste. Aber wo-rüber sollte sich ein Mann mit seinem Sohn unterhalten, wenn dieser noch so jung war? Eine Beziehung konnte sich erst einstellen, wenn das Kind die Ansichten und Lebensphilosophien seines Vaters verstand. Über seinen Beruf und seine Berufung Bescheid wusste.
    In diesem Augenblick nahm Petiron sich vor, seinen Sohn doch selbst zu unterweisen. Er wollte sicher gehen, dass er auch den ihm angemessenen Unterricht erhielt. Und auf gar keinen Fall würde er ihn bevorzugen, nur weil er sein eigen Fleisch und Blut war. Der Junge musste genauso viel leisten wie alle anderen Lehrlinge auch …
    »Robinton!« rief er und steuerte resolut das kleine Kinderzimmer an, das im rückwärtigen Teil der Wohnung lag. Die Tür stand einen Spalt breit offen. Petiron trat ein. Das Zimmer war aufgeräumt, das Bett gemacht, und die wenigen Spielsachen standen säuberlich in einer Reihe auf dem einzigen Regal. Dann entdeckte Petiron neben dem Spielzeug die Flöte und einen kleinen Harfenkasten. Jemand brachte seinem Sohn das Harfespielen bei!
    In Petiron braute sich ein gerechter Zorn zusammen.
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    Merelan benahm sich wirklich höchst eigenartig. Erst verschwieg sie ihm Robs musikalische Begabung, und dann

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