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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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aber den Kampf um den Palast musste Falkenwind selbst gewinnen.
    Ephrion nahm das Fernrohr fest in die Hand. Er wusste nicht, wohin Falkenwind geritten war und ob er überhaupt zurückkehren würde, aber er gab die Hoffnung nicht auf.
     
    »Ich verbringe mehr Zeit in der Luft als auf dem Boden«, dachte Amsel nervös und starrte auf die öde Landschaft hinunter. Er kauerte in einer kleinen Vertiefung dicht hinter dem Kopf des Drachen. Eine der großen Panzerplatten des Drachen schützte ihn vor dem Wind, die Körperwärme vor der Kälte, und an den Hörnern hielt er sich fest. Es war nicht unbequem, wenn Amsel auch von Zeit zu Zeit dachte, ein heftiger Windstoß würde genügen, um ihn hinunterzublasen auf die weiße Decke tief unter ihnen. Der Letzte Drache hatte sein Maul als sichersten Platz für Amsel vorgeschlagen, aber das hatte Amsel höflich abgelehnt. Nicht weil es unbequem gewesen wäre – das Maul des Drachen hatte die Größe einer Windschiffgondel, und sein Gaumen war so weich wie eine Daunendecke, wenn auch zugegebenermaßen etwas feuchter. Sein Atem war angenehm, weil er Pflanzenfresser war, aber Amsel erinnerte sich noch zu lebhaft an den zischenden Rachen des Frostdrachen.
    Die Rückkehr ins Land der Frostdrachen ging sehr viel schneller als Amsels Flucht am Tag zuvor. Der Drache nahm eine andere Strecke nach Norden, über die verschneiten Gipfel hinweg und weit entfernt von Fluss und Flusstal. Amsel sah kaum Lebenszeichen – ein Rentier gelegentlich oder eine Schneeziege und sonst fast nur Schnee und Eis. In dem matten Sonnenlicht schien Amsels Zuhause sehr weit weg. Ein Gefühl großer Verlassenheit überkam ihn plötzlich, und wieder einmal war er überrascht, wie sehr er sich nach einem Freund sehnte. Doch er war dankbar für die Gesellschaft des Drachen und die Gespräche mit ihm. Er betrachtete seinen riesigen Bundesgenossen immer mehr als Gefährten.
    Obwohl sie sehr schnell flogen, dachte Amsel ständig an die Zeit, die sie schon verloren hatten. Als der Drache sagte, er habe Durst, konnte Amsel einen Protest nicht unterdrücken. »Kannst du nicht warten, bis wir im Land der Frostdrachen sind?«, schrie er. »Dort gibt es Wasser.«
    »Nein«, brüllte der Drache zurück. »Meine Kehle ist völlig ausgetrocknet.« Er ließ sich sehr plötzlich mehrere hundert Fuß tief fallen, und Amsel hatte das Gefühl, sein Magen sei in den Wolken geblieben. »Gib acht!«, schrie er. »Ich bin das nicht gewohnt.«
    »Du wolltest doch, dass ich mich beeile, oder?« Ein polterndes Geräusch folgte der Frage des Drachen, während er auf eine mit Wasser gefüllte Mulde tief unten zuflog, und es klang ganz, als ob er lachte.
    »Es ist ein See!«, rief Amsel, als sie in langsamen Kreisen zur Landung ansetzten. »Er scheint nicht zugefroren zu sein!« Er sah überall am Ufer schmelzenden Schnee und Kieselablagerungen und schloss daraus, dass der See teilweise von einer warmen Quelle gespeist wurde. Unten angekommen, streckte der Drache seinen langen Hals vor und ließ Amsel herunter, damit er auch trinken konnte. Das Wasser war eiskalt und erfrischend, wenn es auch einen starken Mineralgeschmack hatte. Während der Drache seinen Durst stillte, dachte Amsel wieder an die Frostdrachen und überlegte, warum in Fandora wie auch in Simbala ausgerechnet Kinder getötet worden waren. Nur Kinder. Während er noch über die Zusammenhänge nachdachte, sah er mehrere Meter entfernt ein Brodeln unter der Wasseroberfläche.
    »Wir sollten uns beeilen«, murmelte er. »Wenn es hier heiße Quellen gibt, könnte es auch Geysire geben.« Doch da tauchte schon etwas aus dem See auf. Amsel stolperte rückwärts über den Schnee, fort vom See, als ein riesiger Kopf auf ihn zuschoss, auf dem sich monströse Flimmerhaare schlängelten. Er hatte keine Möglichkeit, auszuweichen. Ein Maul voller scharfer Zähne klaffte über ihm. Dann ertönte ein pfeifendes Geräusch, und ein gewaltiger Flügel traf den langen Hals des Ungeheuers von oben und brachte ihn in eine andere Richtung. Ein Flimmerhaar traf Amsel wie eine Peitsche, als der Kopf an ihm vorbeisauste; Amsel schrie vor Schmerzen auf und kroch zwischen zwei große Geisiritbrocken. Das Ungeheuer tauchte weiter aus dem See auf, um den Angriff des Drachen abzuwehren. Es bewegte sich mit mächtigen Flossen voran, und die Welle, die es erzeugte, spülte über Amsel hinweg und warf ihn zu Boden, Augen und Nase voller Wasser.
    Hustend und spuckend blickte Amsel auf. Er erkannte jetzt

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