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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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der Hintergründe des fandoranischen Angriffs.
    Sie hatten Simbala also wirklich für den Angreifer gehalten. Falkenwind hatte recht gehabt.
    Er starrte nach vorn, sah die Bäume unter dem Windschiff dahingleiten. Sie kamen schnell voran, dachte er. Die Fahrt würde viel zu schnell vorüber sein.
     
    Die wenigen Stunden, die Ceria tief im Wald gewartet hatte, gehörten zu den längsten Stunden, die sie je erlebt hatte. Immer fester war sie davon überzeugt, dass Falkenwind in den Hügeln verwundet oder erschlagen worden war. Lathan sah unglücklich zu, wie Ceria nervös auf der Lichtung hin und her lief, konnte aber nichts unternehmen.
    Dann hob Ceria plötzlich den Kopf. »Hör nur!«, sagte sie leise. »Hörst du es?«
    »Höre ich was, edle Dame?«
    Ceria antwortete nicht. Sie lauschte angespannt, und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht wie das Schimmern eines Sonnenstrahls durch das dichte Blätterdach. »Es ist der Schrei eines Falken!«, rief sie.
    Jetzt hörte auch Lathan den Falken, zusammen mit dem Hufschlag eines Pferdes, das sich durch den Wald näherte. Einen Augenblick später erblickten sie Falkenwind. Er hatte seine Rüstung abgelegt, und Lathan und Ceria begrüßten ihn mit Freudenrufen. Ceria lief zu ihm, und einen Augenblick lang umarmten sie sich. »Rasch!«, sagte Falkenwind dann. »Hast du die Drachenperle bei dir?«
    »Der Stein ist in meiner Satteltasche«, erwiderte Ceria.
    Falkenwind nickte. »Dann reiten wir also!«, sagte er. »Vora hat mir gesagt, dass acht Kavalleristen im Wald auf uns warten, sie werden uns zum Podium begleiten.«
    Er saß auf, und Ceria und Lathan folgten seinem Beispiel.
     
    Von der äußersten Kante des verlassenen Windschiffstartraums im Palast starrte Ephrion durch ein uraltes Fernrohr zum Wald hinüber.
    »Nichts«, sagte er. »Nicht ein einziger Hinweis auf Cerias Rückkehr.«
    Hinter ihm wartete Baron Tolchin. »Dann müssen wir weitermachen!«, sagte er. »Die Krönung muss stattfinden. Es wäre nicht recht, um längeren Aufschub zu bitten. Selbst wenn Ceria beweisen kann, dass sie unschuldig ist, bliebe immer noch König Falkenwind. Wir können nicht einen Monarchen in seinem Amt bestätigen, der die Armee im Stich gelassen hat!«
    »Das glaube ich nicht eine Sekunde lang!«
    »Und ich glaube nicht, dass der Spion aus Fandora allein aus dem Palast entkommen konnte. Außerdem glaube ich nicht, dass Kiorte Lügen über Falkenwinds Vorgehen erfinden würde. Es tut mir leid, König Ephrion, aber ich bin überzeugt, dass Falkenwind sich entweder als Feigling oder als Verräter erwiesen hat.«
    Ephrion schwieg, aber es war offensichtlich, dass sein Vertrauen in Falkenwind unerschütterlich war, obwohl er nicht wusste, was der Bergmann zuletzt unternommen hatte.
    »Kiorte hat einen Plan«, sagte Tolchin und blickte auf den leeren Palasthof hinunter. »Er hat die übrigen Windschiffe zum Tal gerufen für einen Angriff auf die Hügel. Noch vor Einbruch der Nacht treiben sie die Fandoraner zurück.«
    Ephrion schüttelte den Kopf. »Die wirkliche Gefahr bleibt bestehen.«
    »Kiorte wird sich auch mit den Kreaturen befassen, die du Frostdrachen nennst. Die Windsegler locken die Geschöpfe schon in eine Falle.«
    »Und das glaubst du, angesichts dessen, was ich erzählt habe?«
    Tolchin nickte. »Es sind riesige Geschöpfe, aber sie können nicht besonders schlau sein. Wie viele mag es geben, Ephrion? Wir haben bisher nur einen gesehen.«
    Ephrion hob noch einmal das Fernrohr und starrte auf die Straße, die sich von Oberwald aus dahinschlängelte. »Ich weiß nicht, wie viele es gibt oder woher sie kommen, Tolchin – das sollte Ceria ja in Erfahrung bringen.« Amsel und die Mission, mit der er betraut worden war, erwähnte Ephrion lieber nicht.
    Der Baron drehte sich zur Tür um. »Die Rayanerin hat es offenbar nicht geschafft, ihre Aufgabe zu erfüllen. Ich muss jetzt gehen und mit Alora Vorbereitungen für die Krönung treffen. Mach dir keine Gedanken, König Ephrion. Wir werden Evirae auf die Finger schauen.« Er klopfte dem älteren Ephrion auf den Rücken und wandte sich ab. Ephrion seufzte. Der Baron war zu nervös, dachte er, aber etwas Wahres hatte er gesagt. Selbst wenn Ceria noch vor der Feier zurückkehren sollte, gab es keinen Grund, Evirae nicht zur Königin zu krönen, solange Falkenwind nicht da war. Für die Familie stand nun mal fest, dass Falkenwind Fahnenflucht begangen hatte. Die Wahrheit über die Frostdrachen konnte den Krieg rascher beenden,

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