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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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südländischem Akzent. »Du bist nicht aus dem Westen«, sagte Falkenwind.
    »Ich komme aus dem Südland, aber ich spreche für Fandora. Wir verlangen Sühne für die Ermordung eines unserer Kinder.«
    »Ich kenne die Gründe eures Angriffs«, erwiderte Falkenwind, »aber Simbala trifft keine Schuld. Auch in Simbala ist ein Kind ermordet worden. Wir glauben, dass es die Drachen waren.«
    Der Wegwächter verzog das Gesicht. »Ich halte weder von Drachen noch von Windschiffen etwas. Nach allem, was ich gesehen habe, sind unsere Ältesten gefangen genommen worden – oder zumindest angegriffen. Das Blutvergießen muss ein Ende haben. Wir möchten nach Fandora zurückkehren.«
    Falkenwind schüttelte den Kopf. »Es war Fandora, das Simbala überfallen hat. Jetzt gibt es eine Gefahr, der wir gemeinsam begegnen müssen.«
    »Gemeinsam?«, fragte der Wegwächter skeptisch.
    Falkenwind winkte dem beleibten Mann zu, der in ihrer Nähe auf seinem Pferd saß. »Vora«, rief er. »Hierher!«
    Während der General sich näherte, beobachtete Falkenwind den Wegwächter. Er schien ein vernünftiger Mann zu sein. Vora wird mit ihm alles für eine rasche Kapitulation regeln können, dachte Falkenwind. Eviraes Krönung rückte mit jedem Augenblick näher, und er hatte es eilig, mit Ceria wegzukommen.
     
    Die Windschiffflotte näherte sich den Hügeln, um die Bodentruppen zu unterstützen, aber die Soldaten hatten keine Schwierigkeiten. Von seinem Flaggschiff aus sah Kiorte, dass sich viele Fandoraner von den Hügeln westlich durch das Weideland schlugen, das zum Strand hinunterführte. Er gab rasch eine Reihe von Flaggensignalen, und zehn Windschiffe blieben, um bei der Einnahme der Hügel zu helfen, während die Übrigen weiter den fliehenden Fandoranern folgten.
    Die Fandoraner sahen, wie die Windschiffe über ihnen den Horizont verdunkelten, und sie sahen die Armbrüste der Windsegler direkt auf sich gerichtet. Sie konnten nicht einmal davonlaufen, denn die meisten von ihnen waren entweder verwundet oder verantwortlich für einen verwundeten Kameraden. Doch es wurden keine Pfeile abgeschossen.
    Tamark, der voranging, blickte sehnsüchtig zum fernen Strand, wo die Boote lagen. Er wusste, dass jetzt keine Chance mehr bestand, sie noch zu erreichen. Sie hatten den Rückzug zu spät angetreten.
    Einige der Windschiffe kamen herunter, angeführt von Kiortes Flaggschiff. Der Prinz kletterte die Strickleiter hinunter und ging auf Tamark zu, der offensichtlich der Führer dieses Kontingents war. Tamark blickte Kiorte an und dachte, dass er trotz des Größenunterschieds dem mageren, blassen Mann körperlich überlegen, aber dennoch sein Gefangener war.
    »Kraft meiner Stellung als Kommandant der Brüder des Windes und als Prinz von Simbala fordere ich Euch zur bedingungslosen Kapitulation auf«, sagte Kiorte steif. »Ihr könnt Euch als festgenommen betrachten, und Ihr werdet …«
    »Wir haben nicht die Absicht, zu kämpfen«, unterbrach Tamark ihn müde. »Wir ergeben uns! Ich bitte Euch nur, Rücksicht auf unsere Verwundeten zu nehmen.«
    »Das wird geschehen«, schnauzte Kiorte, verärgert, dass er unterbrochen worden war. »Da Ihr der Führer dieses Kontingents seid, werdet Ihr mit mir nach Oberwald zurückkehren.«
    Tamark blickte am Prinzen vorbei auf das Windschiff und bemühte sich, seine plötzliche Nervosität nicht zu zeigen. Es ist nur ein Boot, sagte er sich, als er hinter Kiorte die Leiter hinaufkletterte.
    Kiortes Windschiff flog rasch zurück zur Hauptflotte. Es galt, alle übrigen Fandoraner einzusammeln, die zu fliehen versuchten. Falkenwind war jetzt vermutlich schon auf dem Weg, Eviraes Krönung zu verhindern. Er selbst müsste sich auch bald auf den Weg machen, wenn er das Podium von Beron zuerst erreichen wollte. Er blickte zurück zu dem Fandoraner, der zwischen zwei stämmigen Windseglern stand.
    »Zumindest ist dieser törichte Krieg vorbei, wenigstens das!«, murmelte Kiorte vor sich hin.
    Er hatte zu sich selbst gesprochen, aber Tamark hatte es gehört. »Ja«, erwiderte er leise. »Hätte er doch nie begonnen.«
    Kiorte drehte sich um und blickte ihn überrascht an. »Euer Land war es doch, das uns angegriffen hat!«
    »Das stimmt nicht!«, erwiderte Tamark erregt. »Eure Windschiffe haben unsere Kinder angegriffen!«
    Kiorte starrte ihn an. Der Mann glaubte offensichtlich, was er gesagt hatte. Kiorte dachte an das, was Falkenwind ihm nach ihrem Zweikampf berichtet hatte von den Entdeckungen Cerias bezüglich

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