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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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Er packte ihren Arm, allerdings
freundlich. »Für heute hast du genug gekämpft«, drängte Ursa
leise.
Dann ließ er ihren Arm los. Kitiara hielt mit blitzenden
Augen die Stellung. All ihre Müdigkeit war verflogen, neue
Kraft war plötzlich in ihr aufgestiegen. »Ich schulde dir noch
eine Tracht Prügel von damals!« sagte Kit wütend.
Er setzte sich und zog seine Kapuze herunter, um seine
langen braunen Haare zu schütteln. Kit hatte Zeit, eine Waffe
zu ziehen – und das tat sie. Ihre Tasche mit dem Schwert war
auf der anderen Seite des Raums. Der dicke Knüppel, den sie
sich schnappte, würde reichen müssen.
Sie wartete auf Ursas Reaktion, doch der saß nur da und
starrte sie mit seinen dunklen, glitzernden Augen an.
»Ja«, meinte er zuletzt mit nüchterner Stimme. »Das war
schon ein schlechtes Geschäft. Du schuldest mir eine Tracht
Prügel, und ich schulde dir deinen Anteil an… an der Sache.«
»Und wo ist der? Glaub bloß nicht, daß du diesmal
davonkommst, ohne ihn mir zu geben!« Sie stieß ihm mit dem
Knüppel gegen die Brust.
Halbherzig schob er die Waffe beiseite. »Sei doch nicht
blöd«, sagte er. »Du bist jetzt besser dran als ich.« Sie
tätschelte den halbvollen Beutel Gold in ihrer Tasche. Ursas
Augen beobachteten sie etwas nachdenklich.
»Ich schulde dir etwas«, fuhr er fort. »Das bestreite ich gar
nicht. Aber ich freue mich, dich zu sehen. Merkst du das nicht?
Auch wenn du mich einiges von dem bißchen Geld gekostet
hast, das ich noch hatte.« Er grinste einfältig. »Wie jeder
andere habe ich auf Camium gesetzt.«
Sie schnaubte ohne viel Mitleid.
»Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich dich erkannt habe.
Aber schließlich mußte ich ja die armselige Verkleidung der
Frau durchschauen, die mich schon als Mädchen den Wert
einer Holzwaffe gelehrt hat«, sagte er spöttisch. »Schon damals
warst du keine schlechte Kämpferin, aber inzwischen bist du
verdammt eindrucksvoll, gebe ich zu. Was machst du
überhaupt hier in der Gegend?«
Kit runzelte besänftigt die Stirn. Eigentlich war sie sogar
froh, den dreist grinsenden Ursa wiederzusehen. Er meinte es
offensichtlich ehrlich, wenn er auch etwas bedrückt wirkte.
»Erst du«, sagte sie, nachdem sie ihren Knüppel
heruntergenommen hatte. »Was machst denn du hier?«
»Ich habe einen Auftrag«, sagte er, wobei sich sein Gesicht
aufhellte. »Ich und Schlaukopf – ja, der ist immer noch dabei.
Die anderen nicht.« Ursas Gesicht wurde wieder finsterer.
»Von den anderen erzähle ich dir später. Und was ist mit dir?«
Sie sah keinen Grund, etwas zu verschweigen. Kit erzählte
ihm kurz die Geschichte ihrer vorgetäuschten Verlobung mit
Patrick, der Seereise, dem ungeklärten Mord und ihrer Flucht
über Bord. Das alles schien schon Jahre her zu sein.
»Die Silberhechtl« rief Ursa aus. »Alle Zuschauer haben von
diesem Schiff geredet. Es ist heute nachmittag zur Reparatur in
Vocalion eingelaufen. Liegt zur Zeit im Hafen. Es heißt, der
Kapitän wäre vollkommen aufgelöst, weil er mit der Leiche
seines Herrn an Bord zum Heimathafen segeln muß.«
Diese Nachricht überraschte Kit. »Wenn die Silberhecht hier
ist«, unterbrach sie ihn aufgeregt, »dann könnte ich womöglich
Cinnamon zurückbekommen.«
»Wenn es wahr ist, was du mir erzählt hast«, sagte Ursa,
»dann solltest du lieber vorsichtig sein.«
»Stimmt…«
»Weißt du was«, sagte Ursa. »Schließ dich mir an, dann hol
ich dir Cinnamon irgendwie zurück.«
Kit wollte schon Einwände erheben, als er die Hand hob.
»Und sobald es geht, werde ich dir zurückzahlen, was ich dir
schulde«, versprach der Söldner. »Darauf kannst du dich
verlassen.«
Ursas großer, gebeugter Gefährte wartete auf einem
schmutzigen Stück Hafenmauer auf sie. Trauerkloß
– sie
konnte ihn in Gedanken nicht anders nennen – zeigte keinerlei
Überraschung und auch keine sonstige Reaktion, daß Kit nach
zwei Jahren wieder bei ihnen war. Sie hingegen hätte dem
Verräter am liebsten das Schwert – oder etwas anderes – an
den Hals gesetzt, doch Ursa hielt sie davon ab.
Eins mußte sie stillschweigend eingestehen: Die Vorstellung,
wieder mit den beiden zusammenzuarbeiten, gefiel ihr.
»Da ist sie! Ich sehe sie!« rief Kit. Die Silberhecht hatte an
einem Pier abseits von der offenen See angedockt. Ein Fallreep
führte hinauf. Sie glaubte, La Cava an Deck zu sehen, und zog
ihre Begleiter in die Schatten einer Seitengasse.
»Das ist der Kapitän. Ich rate dir, ihm nicht über den Weg zu
laufen, egal

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