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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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was du vorhast. Ich glaube, er ist dir gewachsen
oder sogar überlegen«, weihte Kit Ursa ein.
Die junge Frau spähte wieder um die Ecke; mehrere
Passagiere kehrten über das Fallreep zurück. Keine Spur von
Cinnamon, die wahrscheinlich unten versorgt wurde.
»Unsere Pferde stehen in einem Stall am Stadtrand. Du holst
sie mit Schlaukopf zusammen und bringst sie an den Rand der
Marsch östlich von hier. Schlaukopf weiß schon, wo ich
meine.«
Trauerkloß nickte schweigend.
»Dort wartet ihr auf mich«, fuhr Ursa fort. »Ich komme,
sobald ich kann. Wenn man Cinnamon überhaupt entführen
kann, dann bin ich der Mann dafür.« Ein Teil seiner alten
Großspurigkeit war zurück.
Trauerkloß drehte sich um, und Kit stand auf und folgte ihm.
Ursa legte ihr die Hand auf den Arm. »Warte, Kit«, sagte er.
»Was ist mit dem Gold?«
Sie machte den Mund auf und wollte protestieren.
»Für Bestechungen«, grinste er, »und sonstige Auslagen.«
Seufzend griff sie in die Tasche und gab ihm den Beutel.
Ursa hatte recht. Sie konnte ihm auch gleich ganz vertrauen.
Und sie hatte sich sowieso nicht eingebildet, ihr Gold
besonders lange zu behalten.
Die drei traten aus dem Gäßchen zwischen zwei Gebäuden
heraus. Kit und Trauerkloß verschwanden in die eine Richtung;
Ursa tauchte auf der anderen in der Menge unter. Nachdem sie
sich getrennt hatten, tauchte in einem Eingang in der Nähe eine
vermummte Gestalt auf, die ihnen hinterherstarrte. Hätte Kit
sich umgesehen, so hätte sie den Dunkelelfen von der
Silberhecht erkannt.
Kapitel 5
Die Slighöhle
    Kitiara und Trauerkloß warteten bereits seit fast zwei Tagen
am verabredeten Treffpunkt am Rande einer schilffbestandenen
Marsch zehn Meilen östlich von Vocalion. Zuerst war Kit
geduldig, doch mit der Zeit wurde sie unruhig, denn sie
befürchtete, Ursa könnte etwas zugestoßen sein. Ihr einfaches
Lager lag, von hohem Riedgras verborgen, abseits der
Hauptstraße. Um sie herum erstreckte sich eine spärlich
bewaldete Tiefebene mit einzelnen Tümpeln und Eisflächen.
Weit im Norden konnte Kit eine Bergkette mit
schneebedeckten Gipfeln erkennen.
    Während der Wartezeit hatte Trauerkloß kaum etwas ge sagt,
wie das bei ihm üblich war. Falls der große, gebeugte,
trübselige Mann sich wegen Ursa Gedanken machte, hatte er
ihr das jedenfalls nicht gezeigt. Er war wieder so wie immer
und las ungerührt in seinem Zauberbuch, wobei er die Lippen
tonlos bewegte und gelegentlich die Seiten vollsabberte.
    Als ihre Nerven vom Warten schon völlig am Ende waren,
hörte Kit Hufgeklapper und dann die Geräusche von mehreren
Pferden, welche die Hauptstraße verlassen hatten und in ihre
Richtung kamen. Ihr wurde klar, daß Trauerkloß besorgter
gewesen sein mußte, als er sich hatte anmerken lassen, denn er
war sofort aufgestanden und erwartungsvoll von einem Bein
aufs andere getreten.
    Ursa tauchte auf, und Kits Herz machte einen Sprung, als sie
ihr eigenes Pferd hinter ihm hertraben sah. »Cinnamon!« rief
sie glücklich und rannte los, um das Pferd ihres Vaters
loszubinden und Cinnamon fest zu umarmen. »Wie hast du sie
zurückbekommen?« fragte sie Ursa. »Wie – «
    Noch während sie diese Frage stellte, nahm Kit einen
weiteren Reiter wahr, der gleich hinter Ursa ritt und ein
geschecktes Pony hinter sich herzog. Dieser Reiter hatte lange,
offene sandfarbene Haare, die mit Federn geschmückt waren,
trug eine bemalte Lederweste und ebensolche Armbänder. Am
meisten überraschte Kit jedoch, daß es sich bei dem Fremden
um eine junge Frau handelte.
    Das neue Mitglied der Gruppe sprang graziös vom Pferd. Sie
war ziemlich klein und von fast pygmäenhafter Statur, jedoch
offensichtlich gelenkig und kräftig. Während sie Kit
betrachtete, fingerte sie an dem Dolch in ihrem Gürtel herum.
    »War nicht einfach«, prahlte Ursa, der ein meckerndes
Gelächter ausstieß, während er sein Pferd abband. »Der
Kapitän von dem Schiff, ich glaube, der wollte dein Pferd
selbst behalten. Cinnamon wurde erstklassig behandelt. Sie
haben sie die ganze Zeit bewacht, und ich konnte kaum in ihre
Nähe kommen, ohne Verdacht zu erregen. Immerhin erfuhr
ich, daß sie zweimal am Tag an Land gebracht und
herumgeführt wurde. Ich hab mir gedacht, daß das Schiff
höchstens eine Woche im Hafen liegen würde. Dadurch hatte
ich Zeit für einen alten Trick.«
Als er sich zu Kit umwandte, merkte Ursa, daß sie finster die
neue Frau anstarrte, welche ihrem Blick kühl begegnete.
    »Oh«, sagte Ursa, der seine kleine

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