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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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Slig wohnte irgendwo in
den Sandsteinklippen am Flußufer in der Nähe des Waldrands.
In dieser Nacht campierten Ursa und die anderen wie
gewöhnlich abseits der Stadt.
Ursa war in Stimmung wie einst Gregor. Am Lagerfeuer
erzählte er Geschichten aus der Zeit, in der er mit einer
Kompanie aufrechter Ritter von Solamnia herumgezogen war
und so getan hatte, als wäre er einer von ihnen, bis man ihn
wegen Sauferei und Frauengeschichten aus dem Regiment
geworfen hatte. Wie bei den meisten Geschichten von ihm,
konnte man sich nicht sicher sein, ob sie wirklich stimmte oder
nicht, doch Kit, Colo und Trauerkloß hatten einiges zu lachen.
Sie legten sich früh schlafen. Colo verschwand in der
Dunkelheit, um die erste Wache zu übernehmen. Seite an Seite
auf ihren Decken liegend, blieben Ursa und Kit noch wach und
teilten sich einen Krug Met aus dem Ort, den die dankbaren
Bürger von Kimmel gestiftet hatten.
»Sligs sind hartgesottene Verwandte der Hobgoblins«,
erzählte Ursa Kit als Vorbereitung auf den morgigen Tag.
»Geh unbedingt immer dem giftigen Speichel aus dem Weg.
Der Speichel bringt dich nicht um, aber er verbrennt dir die
Haut, so daß du dir wünschst, du wärst tot. Bei Tag sehen sie
schlecht, aber bei Nacht oder in Höhlen zielen sie gut.«
Irgendwann war der Krug leer. Der betrunkene Ursa legte
größten Wert darauf, Kit zu erklären, daß die Beute für das
Erlegen des Sligs gerecht geteilt werden würde – vierhundert
Goldstücke, also hundert für jeden. Er tat sein Bestes, seinen
einstigen Betrug wiedergutzumachen.
Die Kälte hier oben war schlimm. Kit folgte Ursas Beispiel
und zog sich die Decke über die Ohren. Als sie einschlief,
wußte Kit, obwohl sie nur seine Augen sehen konnte, daß Ursa
sie mit einem frechen Lächeln auf den Lippen beobachtete.
Sein schiefes Lächeln war ihrem eigenen gar nicht unähnlich.
Am Nachmittag des folgenden Tages belauerten sie den Slig
von einem Hochsitz am Waldrand aus. Colo hatte seine Spuren
gefunden und ihn seit dem späten Vormittag verfolgt. Kit hatte
so etwas noch nie gesehen. Der Slig war sechs Fuß groß, hatte
tief orangefarbene, verhornte Haut, einen Stummelschwanz,
große, spitze Ohren und eine lange, dünne Schnauze mit
gemeinen Fangzähnen.
Ursa hatte recht. Die Augen des Sligs waren nutzlose,
schmale Schlitze, und er hatte wenig Lust zu kämpfen, wenn
die Sonne am Himmel stand. Der Slig wich ihnen möglichst
aus.
Zu Pferde konnten sie dem Slig in dieser dicht bewaldeten
Gegend schlecht folgen. Daher suchten die vier sich einen
Platz, wo sie die Tiere anbanden, um dann zu Fuß
weiterzulaufen. Der Slig schien mit ihnen zu spielen, denn sein
Weg führte zwischen Felsen und Bäumen hindurch, und er war
immer gerade so weit voraus, daß einer von ihnen aufholen
konnte, ehe er sich umdrehte, um den vordersten Verfolger
anzugreifen.
Colo war die Hurtigste von den vieren, und sie stürmte vor,
sprang über Büsche und brach durchs Dickicht, immer dem
Slig auf den Fersen. Sie trug einen Speer, den sie erst an
diesem Morgen hergestellt hatte, indem sie ihr bestes Messer
an einen Stab gebunden hatte. So einfach er war, konnte dieser
Speer vielleicht wirklich die Haut des Sligs durchstoßen. Aber
zuerst mußte Colo zum Werfen nah genug herankommen.
Als sie auf einem kleinen Hügel stehenblieb, um Luft zu
holen, drehte sie sich zu den anderen um. Ursa und Kit waren
nur Minuten hinter ihr; Trauerkloß machte mühsam das
Schlußlicht.
Kitiara trug Becks Schwert. Als Ursa die Waffe erkannt
hatte, die Kit am Morgen herausgeholt hatte, hatten sie ein
verschwörerisches Lächeln getauscht.
»Schneller!« rief Colo. Doch gerade als sie sie sahen, drehte
sich die kleine Kriegerin um und schien vornüber zu taumeln.
Sie hörten sie schreien und schimpfen, konnten sie aber nicht
mehr sehen. Kit erreichte die Anhöhe zuerst, doch zum Glück
war Ursa ihr dicht auf den Fersen und konnte sie gerade noch
davor bewahren, ebenfalls in die Fallgrube auf der anderen
Seite zu rutschen.
Als sie hinunterschauten, sahen sie Colo am Boden eines
schleimigen, rechtwinkligen Lochs, das fünfzehn bis zwanzig
Fuß tief sein mußte. Sie stand auf den Beinen und blickte voller
Wut zu ihnen hinauf.
»Alles in Ordnung?« rief Ursa.
»Nichts gebrochen«, schrie sie zurück. »Aber der Boden
dieser Fallgrube wimmelt vor Eidechsen, die vielleicht giftig
sind. Ein paar habe ich getötet, und die anderen halten sich im
Moment zurück, aber ich weiß nicht, wie lange noch. Holt
mich hier

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