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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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von hinten und hielt sie
unten, als diese wieder aufstehen wollte.
»Sei nicht blöd!« schrie Colo ihr ins Ohr, um das Brüllen zu
übertönen. »Bleib unten. Wälz dich so schnell wie möglich hier
lang!«
Kitiara konnte die Söldnerin vor sich kaum erkennen, die
sich wälzend, kriechend und schlängelnd nach rechts schob.
Auf einmal explodierte der Mahlstrom zu voller Kraft und
sog alles in sich hinein. Obwohl Kit versuchte, Colo zu folgen,
wurde sie auf die Lichtung zurück und – noch schlimmer –
nach oben gezogen. Ihre Finger krallten sich in die Erde.
Vergeblich. Alles mögliche fegte an ihr vorbei nach oben –
Waffen und Pferde und um sich schlagende Körper.
Der Kopf des Sligs.
»Halt dich fest!« gellte Colos Stimme in ihren Ohren.
Die zierliche Kriegerin hatte sich in einen schmalen Graben
geworfen, wo sie sich mit einem Arm an einer dicken Wurzel
festhielt. Mit der anderen Hand ergriff sie Kits Knöchel. Die
Macht des Orkans war so gewaltig, daß die Körper der beiden
Frauen zu einer geraden Linie auseinandergezogen wurden.
Kit hörte überall um sich herum Männer schreien. Sie mußte
die Augen schließen, weil so viel Dreck und Staub
herumwirbelte. Nur unter schmerzhaftem Keuchen gelang es
ihr, überhaupt Atem zu holen. Aber die ganze Zeit fühlte sie
Colos festen Griff um ihren Knöchel.
Ein Stein wirbelte hoch und traf Kitiara genau an der
Schläfe. Sie wurde ohnmächtig. Das letzte, was sie hörte – oder
zu hören glaubte –, war eine gewaltige Explosion.
Kapitel 6
Mantillatal
    Kitiara erwachte, weil ihr kaltes Wasser ins Gesicht
geschüttet wurde. Sie lag am Flußufer auf dem Rücken und
blickte Colo ins Gesicht, die neben ihr hockte. Mit den hohlen
Händen hatte die andere bereits die nächste Ladung geschöpft.
Kit schreckte hoch, als ihr alles wieder einfiel – die Sligjagd,
der Überfall, der zerstörerische Wirbelsturm.
»Pst! «flüsterte Colo.
     
Kit stützte sich auf die Ellenbogen. Die Umgebung kam ihr
nicht besonders bekannt vor. »Wo bin ich?« fragte sie.
     
»Ungefähr eine halbe Meile hinter unserem Lager«, sagte
    Colo immer noch flüsternd.
»Wie…?«
»Ich mußte dich schleppen! Jetzt sei still, sonst verrätst du
uns!«
    Benommen hörte Kit etwas weiter entfernt im Unterholz
Schritte, gedämpft streitende Stimmen und sich entfernende
Pferde. Nach einer halben Ewigkeit wurden die
Geräusche
leiser, und sie und Colo waren schließlich von Schweigen
umgeben.
»Was – «, setzte sie wieder an.
     
»Still«, befahl Colo, die Kit nachdrücklich die Hand auf den
Mund legte. »Schlaf jetzt. Morgen früh…«
    Sie versteckten sich hinter ein paar Steinen. Colo deckte Kit
mit einer Lage Äste und Blätter zu, damit sie nicht so leicht zu
entdecken war, und tarnte sich dann selbst ähnlich. Als Kitiara
bei dem Versuch, die Ereignisse irgendwie in die richtige
Reihenfolge zu bringen, einschlief, war sie sich bewußt, daß
Colos wachsame Augen aus dem Versteck in die Nacht
spähten.
    Am anderen Morgen wachte Kit früh auf. Colo hockte neben
ihr, warf ihre Würfel und murmelte in sich hinein.
Sie waren am Rand des Waldes in der Nähe der
Flußbiegung, wo die vier Söldner am Vortag die erste Spur des
Sligs gefunden hatten. Die Bedrohnung bestand offenbar nicht
mehr, denn Colo gab sich keine Mühe, nicht gesehen zu
werden.
»Was war das für eine Bande? Was haben sie mit Ursa
gemacht?« fragte Kit drängend. »Kannst du mir bitte sagen,
was passiert ist? Wieso hat dieser Zauber einen Wirbelsturm
heraufbeschworen?«
»Weiß ich nicht.« Colo unterbrach ihre Wahrsagung und
antwortete unwirsch.
»Wie hast du – haben wir – es geschafft zu entkommen?«
Colo lächelte listig. »Als sie uns überraschten, hatte ich
meine Hand in Schlaukopfs Tasche und konnte mir einen von
seinen Giftpfeilen schnappen. Ich wußte ja, daß er sie dabei
hatte. Der war so klein, daß ich ihn in meiner Hand verbergen
und in den Mund schieben konnte. Ich habe auf den richtigen
Moment gewartet, als nämlich der blöde Kerl, der mich töten
sollte, seine Waffe zog. Dann habe ich ihm den Pfeil ins
Gesicht gespuckt. Das Gift wirkt schnell, und in dem
Durcheinander konnten wir entkommen. Ein paar von ihnen
haben hinterher versucht, uns zu finden, was ihnen aber nicht
gelang, weil ich dich flußabwärts gezogen habe.«
»Wo sind sie jetzt?«
»Ich glaube, sie haben aufgegeben«, sagte Colo. »Jetzt
können wir sie verfolgen.« Sie war zum Flußufer gegangen und
beugte sich hinunter, um mit den

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