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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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Lichtung. Die Bäume hier waren
abgeknickt, verdreht, ja, sogar entwurzelt. Doch der Boden war
von Steinen, Blättern und allem anderen wie leergefegt. Über
dem ganzen Ort hing ein durchdringender Gestank.
Es gab keine Spur von Ursa oder dem Kopf des Sligs oder
der Wache, die Colo getötet hatte, keine Spur von irgend
jemandem oder irgend etwas vom Vortag. Der Ort war nicht
zerstört, nur merkwürdig leer.
»Was hat das zu bedeuten?« fragte Kit nervös.
Colo stapfte herum und versuchte, irgendwelche Spuren zu
erkennen. »Mächtige Magie. Böse Magie. Ich glaube, sie
waren hinter Ursa und – aus welchem Grund auch immer –
hinter dir her. Dieser große Zyklon war ein magischer Wind. Er
hat ihn und alles andere mitgenommen.«
»Er muß einen mächtigen Zauberer zum Feind haben«,
überlegte Kit staunend. Sie dachte über Colos Worte nach und
fragte sich, warum jemand hinter ihr hersein sollte.
»Oder jemanden mit genug Geld, um einen mächtigen
Zauberer zu bezahlen«, ergänzte Colo nachdenklich. Plötzlich
legte sie den Kopf schief. »Hast du das gehört?«
»Was gehört?« fragte Kit.
»Da ist es wieder!« rief Colo und rannte eilig in den Wald.
Kit mußte so schnell laufen, wie sie konnte, und über Äste und
Felsen springen, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sie
stürmte auf eine Lichtung, und vor ihnen stand friedlich
grasend der Maulesel von Trauerkloß. Er scheute vor ihnen,
doch Colo hielt ihn fest. Nachdem sie ihm beruhigend den
Kopf gestreichelt hatte, stieg sie auf und streckte dann Kit den
Arm entgegen, um sie hinaufzuziehen.
Sie mußten den ganzen Nachmittag in immer weiteren
Kreisen reiten, bis sie eine Spur fanden, obwohl sie nicht
begriffen, warum die Spur auf nur zwei Pferde hindeutete, die
nach Westen zogen.
Eine weitere Stunde später wurde es dunkel, doch Kit und
Colo ritten weiter. Sie hatten nur Becks Schwert für beide, so
daß Kitiara sich nicht nur fragte, wem sie eigentlich folgten,
sondern auch, was sie machen sollten, wenn sie die anderen
einholten. Weit nach Mitternacht sahen sie vor sich ein
Lagerfeuer. Sie stiegen ab und krochen auf Händen und Knien
voran.
Als sie sich näherten, sah Kit, daß es die zwei Dunkelelfen
waren, die sich stritten. Noch näher dran, konnte Kit einzelne
Worte verstehen. Sie stellte fest, die beiden stritten sich über
sie – »das Schattenmädchen«, wie einer der zwei sie nannte –
und darüber, wer die Schuld für ihr Entwischen trug.
»Wenn du es auf meine Art gemacht hättest – «
»Du warst einverstanden!«
»Tja, du wirst es erklären müssen.«
Colo legte einen Finger an die Lippen und schlug einen
Bogen nach rechts. Kit hatte keine Ahnung, was sie vorhatte,
hielt jedoch ihren Schwertgriff fest umklammert und wartete
auf irgendein Signal.
Colo tauchte hinter den Elfen auf und sprang mit so
atemberaubender Geschwindigkeit auf sie zu, daß Kit
zurückschreckte. Die Waldläuferin hatte einen großen Stein in
der Hand. Sie warf sich von hinten auf den einen Dunkelelfen
und schlug ihm mit dem Stein auf den Kopf, wobei man ein
scheußliches Knacken hörte.
Noch während sie das tat, sprang Kit aus ihrer Deckung und
stürzte mit einem Schlachtruf los. Der andere Elf war
aufgesprungen und hatte nach seinem Dolch gegriffen. Er
stürmte Kit entgegen, doch die hatte den Vorteil der
Überraschung und die längere Reichweite. Mit einem einzigen
Hieb schlug sie ihm das Messer aus der Hand und stieß ihm die
Waffe in die Brust. Er fiel tot um.
Innerhalb von Sekunden war alles vorbei. Kit sah zu, wie
Colo ihr bewußtloses Opfer entwaffnete und ein Messer und
mehrere Beutel an ihrem Gürtel festmachte. Mit zufriedenem
Grinsen sah sie Kitiara an.
»Was jetzt?« fragte Kit, die ihr Schwert abwischte. Colo
setzte sich auf einen Baumstumpf und biß in die Rehkeule, die
über dem Feuer briet.
»Wir warten«, sagte sie mit einer Handbewegung zu dem
Elfen, den sie niedergeschlagen hatte, »bis der da aufwacht.«
Irgendwann kam der Dunkelelf benommen zu sich. Als er
Colo und Kit über sich stehen sah, verhärtete sich sein
Gesichtsausdruck. Er mühte sich ab, in eine sitzende Haltung
zu kommen. Colo hatte ihm die Hände und Füße gefesselt und
ein Seil um seinen Hals gelegt, das sie an einem starken Ast
befestigt hatte, so daß er sich nicht weit bewegen konnte, ohne
sich selbst zu erwürgen.
Es war der Elf, den Kit auf der Silberhecht gesehen hatte.
Zum ersten Mal sah Kit ihn aus der Nähe – das mandelförmige
Gesicht, die langen, spitzen Ohren,

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