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Drachenlanze - Der Bund der ...

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Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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Karnuthier in seiner Panthergestalt erkannte,
erinnerte sich El-Navar offenbar nicht an sie. Sobald der
schwarze Vorhang sich hob, sprang das Tier gegen die Stäbe
und fletschte seine scharfen Zähne. Seine Augen glühten, sein
Fell war ungepflegt, und um das Maul stand Schaum.
Es gab zwei Reihen Stäbe hintereinander, weshalb Kit
gefahrlos die äußeren Stäbe untersuchen konnte, ohne daß ihr
der Arm abgebissen wurde. Sie bestanden aus einer Art dickem
Rohr, ließen sich nicht biegen, und ihr Schwert konnte nur
kleine Stückchen abschlagen.
Wieder warf sich der Panther brüllend vor Wut gegen die
inneren Stäbe. Selbst auf die Entfernung von mehreren Fuß
konnte Kit seinen heißen Atem fühlen. Der Angriff erschreckte
sie, und sie wich zurück. Frustriert lief das mächtige Tier auf
und ab, belauerte sie und peitschte dabei mit seinem langen,
eleganten Schwanz.
War das wirklich der verführerische Karnuthier, mit dem sie
ihre erste Liebesnacht verbracht hatte? Minutenlang starrte sie
die Raubkatze an und dachte an jene Zeit, die nun schon so
lange zurücklag.
Wenn bloß Raistlin hier wäre, dachte Kit. Er hätte gewußt,
was zu tun war.
Noch während sie an Raistlin dachte, wanderte ihr Blick
nach links, wo sich die steile Wendeltreppe nach oben
schraubte. Nach einem mitleidigen Blick auf El-Navar – der
immer noch wütend in dem Holzkäfig umherlief –, begann sie
hinaufzusteigen.
Kapitel 7
Verlorene Liebe
    Herein«, sagte eine Stimme. »Ich habe dich erwartet.«
Kitiara stieß die Tür weiter auf und betrat kühn den Raum.
Sie stand in einer großen, runden Halle in der Spitze des
    einzigen Turms von Schloß Mantilla, der in den Jahren des
Irrsinns unversehrt geblieben war. Kit konnte nicht viel um
sich herum erkennen – der Raum war finster, vor den wenigen
Fenstern waren die Vorhänge zugezogen. Draußen war
allerdings sowieso Nacht.
    In der Mitte des Raums saß auf einem Stuhl mit hoher Lehne
Lady Mantilla unter einem blassen Lichtkegel, dessen Quelle
Kitiara nicht ausmachen konnte. Obwohl Kit die Frau deutlich
erkennen konnte, fragte sie sich, ob ihre Gegnerin sie hier in
den Schatten genausogut sah.
    Säuberlich aufgereiht stand hinter Lady Mantilla die
gefürchtete Eiserne Garde – vier Wachen, um genau zu sein.
Sie steckten von Kopf bis Fuß in schwerer Rüstung, die nur
Schlitze für Augen, Nase und Mund hatte. Jede hielt ein
juwelenbesetztes Schwert. Fast feierlich standen sie da, starr
wie Statuen. Insgeheim fragte sich Kit, ob sie sich überhaupt
rühren konnten. ^ Auf einer Seite saß auf einem verblichenen
Thron ein dicker Zauberer, dessen zinnoberroter Umhang sein
Gesicht verbarg. Auch er bewegte sich nicht, schien Kitiara
jedoch vorwurfsvoll anzustarren. Während sie in den Raum
hineinging, versuchte Kit, ihn im Auge zu behalten, weil sie
vor seiner Magie auf der Hut sein mußte.
    Der Raum war unnatürlich kalt und trocken. Wenn Kitiara
einen Schritt machte, war das Knirschen unter ihren Füßen
überall zu hören.
    »Komm rein, sage ich«, sagte die Stimme. »Die Zeit ist kurz.
Deine Zeit ist jedenfalls ganz sicher kurz. Du wirst noch früh
genug tot sein.«
    Ihr langes weißes Haar fiel ihr in zotteligen, wirren Strähnen
offen über die Schultern fast bis zum Boden. Sie hatte rote
Augen und totenbleiche, bläuliche Haut, bis auf die
leuchtendroten Wangen. Luz Mantilla konnte nicht viel älter
sein als Kitiara, doch sie machte den Eindruck einer alten
Wasserhexe.
    Die Herrin
– denn unter diesem Namen kannten sie ihre
Diener – war in ein weißes Spitzengewand gekleidet, das
verschlissen war und dessen einer Ärmel gänzlich fehlte. Es
war ihr Hochzeitskleid, erkannte Kit, oder wäre es gewesen.
Luz Mantilla umklammerte die Armlehnen ihres Stuhls, als sie
sich nach vorne neigte, um Kitiara ins Auge zu fassen. Kit war
am Rand des Saals geblieben und hatte angefangen, den Raum
zu umkreisen, um ihre Verteidigungsmöglichkeiten zu prüfen.
Einst war es wohl ein prächtiges Zimmer gewesen. Jetzt war es
abstoßend, voller Schmutz und Exkremente.
    Schwarzer Samt bedeckte Wände und Möbel, was zu der
düsteren Atmosphäre beitrug. In einer Ecke stand ein
säuberlich gemachtes Himmelbett, das jedoch staubig und von
Spinnweben überzogen war. Wahrscheinlich hatte noch nie
jemand darin geschlafen. Ein Blick nach oben verriet Kit, daß
die Holzdecke mit den Schindeln in fortgeschrittenem
Fäulniszustand war.
    An den Wänden hingen goldgerahmte Gemälde und ehemals
herrliche Wandbehänge

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