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Drachenlanze - Die Stunde der Diebe

Drachenlanze - Die Stunde der Diebe

Titel: Drachenlanze - Die Stunde der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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sagte Tolpan,
während er den Weg entlanghüpfte, um mit dem raschen
Tempo mitzuhalten, das der wütende Hügelzwerg einschlug.
Selbst Tanis mußte große Schritte machen, um mit Flint
mitzuhalten, als sie gegen Ende der Nacht vorwärts eilten.
    »Es ist alles deine Schuld, Kender!« knurrte der Zwerg.
»Wenn du das Armband bloß gar nicht angefaßt hättest,
müßten wir uns jetzt nicht mitten in der Nacht so abhetzen!«
    »Aber ich hab dir doch gesagt, ich weiß nicht, wie das
Armband beim zweiten Mal in meine Tasche geraten ist. Und
ich habe versucht, es zurückzuschicken… Warum hätte ich es
sonst dem Kesselflicker geben sollen? Du mußt mir das
wirklich glauben, Flint.«
    »Ich muß überhaupt nichts, ich will nur mein Armband
zurückhaben«, sagte der Zwerg, der dem Kender seine dicke
Nase zuwandte. »Und nenn mich nicht mehr Flint, das hört sich
an, als ob wir Freunde wären.«
    »Wie soll ich dich denn dann nennen?« fragte der Kender
unschuldig.
»Am besten sagst du überhaupt nichts mehr! Laß mich
einfach in Ruhe!«
»Du bist schrecklich reizbar. Wahrscheinlich bist du nur
müde vom vielen Gehen, kein Wunder bei deinen kurzen,
dicken Beinen«, sagte Tolpan. »Wo wir gerade durch den Wald
rennen, mein Onkel Fallenspringer hat immer Wildgänse gejagt
– wegen ihrer Federn nämlich. Doch, das stimmt. Gänsefedern
waren bei den Reichen in Kenderheim heiß begehrt. Männer
wie Frauen wollten sie in den Haaren haben oder in ihre Kissen
stopfen. Onkel Fallenspringer hat da echt gut Geld verdient.
Hat er dann alles für die Reise zum Mond ausgegeben. Einmal
bin ich fast selbst auf dem Mond gelandet, mit einem
magischen Teleportationsring – «
»Hör auf mit deinem verdammten Gequatsche!« schrie Flint
und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu.
Tanis kämpfte mit dem Lachen. »Du warst doch derjenige,
der darauf bestanden hat, daß er uns begleitet, nachdem wir ihn
im Windtal gefunden hatten.«
»Als Geisel, nicht als Folterknecht! Ich wollte ihn
mitnehmen, falls es gelogen ist, daß er dem Kesselflicker das
verdammte Armband gegeben hat.« Flint kniff verärgert die
Augen zusammen. »Sag mal, werden Geiseln nicht
normalerweise gefesselt und geknebelt?«
»Ja, aber dann mußt du ihn tragen«, lachte Tanis und zeigte
dann geradeaus. »Außerdem ist da vorne die Brücke über den
Solacer Bach. Wir sind gleich in der Stadt, und dann werden
wir auch bald diesen Kesselflicker finden, und du bekommst
dein Armband zurück.«
»Ich hoffe bloß, daß Selana noch nicht gekommen ist, um es
abzuholen«, murmelte Flint.
»Wenn ja, dann sag ich ihr, daß wirklich keiner schuld war,
aber daß es irgendwie – «
Flint fuhr zu dem Kender herum und packte ihn am Kragen
seiner Pelzweste. »Erzähl ihr nur ein Wort davon«, drohte er,
»und ich schneide dir die Zunge raus, brate sie und lasse dich
davon essen!« Dann ließ er Tolpans Weste los und setzte
seinen Marsch fort.
»Na gut«, schniefte Tolpan, der Flint einen beleidigten Blick
zuwarf. Er zupfte seine Kleider zurecht, während er dem Zwerg
hinterhertrottete. »Das ist wirklich nicht nett“ von dir. Ich
wollte doch bloß helfen.«
Tanis klopfte dem Kender auf die Schulter. »Ich glaube,
Flint findet, daß du ihm für dieses Leben genug geholfen hast,
Tolpan.«
Flint schnaubte nur.
Gerade als der dünne Schimmer des Tagesanbruchs im Osten
sichtbar wurde, erreichten sie den Südrand von Solace. Tanis
war dafür, daß sie erst nach Hause gehen sollten, um sich nach
einem Tag auf der Straße erst einmal frischzumachen. Ein
leichter Stoppelbart, wie er keinem Elfen wuchs, bedeckte
seine Wangen – ein Erbstück von seinem menschlichen Vater.
Flint wollte nichts davon hören.
»Du kannst dich noch den ganzen Tag waschen und
umziehen, nachdem ich mein Armband wiederhabe.« Wenn
der Kesselflicker Flints Stand benutzte, wie der Kender
angedeutet hatte, dann hatte er die Nacht wahrscheinlich dort in
seinem Karren verbracht wie die meisten Händler von
auswärts, überlegte Flint. Er führte den Kender und den
Halbelfen zum Festplatz am Westrand der Stadt. Ein paar
Leute waren schon auf und liefen herum, um Wasser zu holen
und Feuer fürs Frühstück anzuzünden. Flint ignorierte sie und
marschierte mit den anderen im Schlepptau geradewegs zu
seinem Stand.
»Er war wirklich hier«, sagte der Zwerg, dem das Schild
über den Brettern und etwas Werkzeug innerhalb des von
Vorhängen verdeckten Raums auffielen. Flint bahnte sich
seinen Weg durch die Vorhänge, kam

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