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Drachenlanze - Finstere Pläne

Drachenlanze - Finstere Pläne

Titel: Drachenlanze - Finstere Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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zu dem gemacht, was du bist, und dafür erwarte ich wenig
genug als Gegenleistung.«
»Dann wird es dich außerordentlich freuen zu hören, was ich
diesmal für dich habe.« Rote Lichtstrahlen blitzten aus dem
großen Rubin, als er das Licht einer Fackel an der Wand
einfing. Während Balkom in voller Vorfreude auf der Lippe
herumkaute, streichelte er die geschliffene Oberfläche des
Rubins, bevor er ihn vor die Münze hielt.
Hiddukels Ausdruck war wütend. »Ich habe schon früher
Edelsteine gesehen, Magier. Warum verschwendest du meine
Zeit mit Spielchen?«
»Sieh hinein, oh Herr«, sagte Balkom freundlich. Er drehte
das verzauberte Edelsteingefängnis näher zum Gesicht der
Münze hin.
Das Goldstück drehte sich selbst in Balkoms offener Hand
herum. Hiddukels verschlagenes Gesicht spähte in die Tiefen
des Steins. »Ich sehe das Gesicht eines hübschen, jungen
Burschen. Er sieht aus wie andere, die du mir geschickt hast;
das sagt gar nichts über seine Seele«, sagte er skeptisch.
»Oh, aber schau ihm in die Augen«, beharrte Balkom. »Das
ist kein Gesicht von einem gewöhnlichen Flickschuster oder
Gammler. Das ist Rostrevor, einziger Sohn von Lord Curston,
erzogen nach Eid und Maßstab der Ritter von Solamnia. Seine
Seele ist so rein und klar wie ein Bergbach. Ich wette, es gibt
auf ganz Krynn nur wenige, deren Seele so unbefleckt ist.« Er
hielt inne, damit seine Worte wirken konnten. »Das gebe ich
dir – «
Selbst Hiddukels gewiefte Seite konnte ihre Freude bei
solchen Aussichten kaum verbergen.
»- gegen einen letzten Dienst.«
»Denk dran, wer hier der Herr ist.«
»Das habe ich nie vergessen.«
Balkoms Blick hielt dem Gesicht auf der Münze stand.
Keine Schwäche zeigen, ermahnte er sich selbst. »Seit zehn
Jahren bin ich dir treu ergeben und tausche Seelen gegen das
Leben ein, das du mir ermöglicht hast. Im Schatten des Turms
hast du gelobt, mir zu helfen, wenn ich mich für meine
Behandlung während der Prüfung im Turm der Erzmagier
räche. Jetzt bitte ich um die Erfüllung dieses Versprechens.
Verschaff mir Ladonnas Sitz in der Versammlung der
Zauberer.«
Hiddukel war entsetzt. »Das ist unmöglich!«
»Einem Gott ist nichts unmöglich.«
Hiddukel erkannte die Falle.
Das bewegte Gesicht auf der Münze erstarrte nachdenklich.
»Du bist ein Gott des Bösen. Ladonna ist die höchste
Zauberin der Schwarzen Roben. Denk dir etwas aus.« Balkom
hielt Hiddukel wieder den Stein vor die Nase.
»Wann?«
Balkom unterdrückte ein begeistertes Lächeln. »Ich werde
dich wie gewöhnlich vom Tempel aus anrufen. Dort machen
wir den Handel perfekt.«
Die Münze sprang auf die ablehnende Seite zurück. »Ich
brauche Zeit! Ladonna ist nicht dumm.«
»Einem Gott wird sie doch wohl kaum gewachsen sein.«
Nachdem ihm diese Worte herausgerutscht waren, hielt
Balkom wegen seiner Unverfrorenheit heimlich die Luft an.
Hatte er übertrieben? Hatte er Hiddukels Selbstgefälligkeit
überschätzt, weil er der Erfüllung seiner Ziele so nah war?
»Nimm dich in acht, Sterblicher«, warnte die Münze kalt.
»Ich gerate nicht so leicht in Zorn, aber du hast meine Geduld
lange genug auf die Probe gestellt. Ich stehe nicht in deiner
Schuld, sondern du in meiner. Solange das so ist, kann ich
alles, was ich dir gewährt habe, wieder zurücknehmen, selbst
dein Leben. Überleg es dir gut, bevor du noch einmal meine
Macht in Frage stellst.«
Balkom hatte Hiddukels Macht auf Krynn nie wirklich
erprobt, aber was er in der Vergangenheit erlebt hatte, war
eindrucksvoll gewesen. Er wußte, Hiddukel machte seine
Drohung womöglich wahr, wenn nicht direkt, dann durch
andere Gläubige. Nur wenige verehrten den verschlagenen Gott
des Feilschens in aller Offenheit, doch Balkom hatte gute
Gründe anzunehmen, daß viele ihm heimlich dienten, so wie er
selbst. Mehr als einmal hatte der Gott in der Vergangenheit
verlangt, daß Balkom ihm die Seele einer bestimmten Person
auslieferte. Obwohl Hiddukel es nicht ausdrücklich gesagt
hatte, zweifelte Balkom nicht daran, daß auch diese Opfer dem
Gott gefolgt waren, ihn jedoch entweder verraten oder
enttäuscht hatten. Der Gedanke an solche Mörder, die ihm
selbst nachstellten, ließ Balkom frösteln, besonders weil seine
Seele dann Hiddukels bösen Spaßen ausgeliefert sein würde.
»Ich bitte um Vergebung, Hiddukel. Der Gedanke daran, daß
meine Rache endlich so nah ist, macht meine Worte
unüberlegt. Du weißt, daß ich dir zehn Jahre treu gedient habe.
Ich erbitte nur das, was du mir

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