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Drachenlanze - Finstere Pläne

Drachenlanze - Finstere Pläne

Titel: Drachenlanze - Finstere Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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vorkommt, dann müßt ihr einfach
einsehen, daß wir so sind. Auf diese Weise haben wir uns seit
Tausenden von Jahren vor der Außenwelt geschützt, und wir
werden damit fortfahren, solange es sein muß. Im Augenblick
haben wir die gleichen Interessen, und wir können
zusammenarbeiten. Eure Waffen sind heraufgebracht worden.
Macht euch fertig, dann können wir sofort aufbrechen.«
Tanis, Tolpan und Flint drehten sich um und sahen Phaetone,
die während Nandas Rede eingetreten waren und ihre Waffen
hielten. Flint nahm seine Doppelaxt mit dem langen Griff und
sein Messer und steckte sich beide in den Gürtel. Tanis warf
den Köcher mit Pfeilen über die eine Schulter, schlang den
langen Riemen, an dem die Scheide für sein Kurzschwert hing,
über die andere und hob seinen Bogen auf, wobei er den
geölten Ledergriff und die weiche Krümmung des Holzes rieb.
Tolpan schnappte sich seinen Hupak und den Dolch und
stopfte sich mehrere Scheiben von Celes köstlichem Brot in die
Taschen. Einen Augenblick später waren sie alle bereit.
Nanda wies Tanis, Tolpan und Flint an, zur Tür zu gehen.
Hinter jeden von ihnen stellte sich ein Phaeton, der seine Arme
um den Passagier schlang. Bevor dann einer Zeit zu Protest
oder Angst hatte, kippten alle drei Phaetone nach vorn und
stießen sich mit ihrer lebenden Last von der Plattform ab. Die
Luft pfiff Tolpan um die Ohren, und seine Locken flatterten
ihm ins Gesicht, als er auf die Erde zufiel, doch dann hörte er
das typische Geräusch, als die Flügel seines Phaetons Feuer
fingen, und fühlte, wie sein Gewicht in den Armen des Fliegers
lastete, als sie aufstiegen. So sehr Tolpan Selana retten wollte,
er hoffte doch, daß Balkoms Versteck weit entfernt war.
Kapitel 8
Blu
    Selana erwachte im Geruch von brennendem Mist. Die
Flammen zuckten dicht vor ihrem Gesicht. Dennoch zitterte sie
in der feuchten Kälte. Sie schlug die vor Erschöpfung matten,
blaugrünen Augen zögernd auf.
    Die Meerelfin saß allein auf dem schmutzigen Boden einer
großen, rechteckigen Höhle, die nur von dem herabgebrannten
Feuer aus Mist und Brennholz in der Mitte erhellt wurde. Für
eine so große Höhle war die Decke niedrig, nur ungefähr zwölf
Fuß hoch. In dem schwachen Licht konnte sie gerade eben die
Umrisse enger Öffnungen weit rechts und weit links am Rande
ihres Blickfelds erkennen.
    >Wo bin ich?< fragte sie sich. >Das letzte, woran ich mich
erinnern kann, ist Schwimmen… in eiskaltem Wasser… ich
habe mich geschnitten… und habe wieder Elfengestalt
angenommen^ Selana wimmerte, als sie sich an die
Riesenwunde in ihrem linken Arm erinnerte
– sie war vor
Schmerz und Kälte und Nässe ohnmächtig geworden.
Überrascht stellte sie fest, daß die Wunde nicht mehr weh tat.
War sie so lange bewußtlos gewesen, daß sie verheilt war? Sie
versuchte, die Wunde zu berühren und festzustellen, wie groß
sie war, merkte aber, daß sie ihre Hände nicht bewegen konnte.
    Erst da wurde sich Selana bewußt, daß kaltes, schweres
Metall um ihre Handgelenke lag. Sie sah, daß ihre Arme in
Handschellen an zwei Fuß langen Ketten steckten, die an den
rauhen, pinkfarbenen Granitwänden befestigt waren. Vage
erinnerte sie sich an eine Halluzination mit einem
Steinminotaurus, bei dem rote Adern seinen menschenartigen
Körper und den viehischen Stierkopf gezeichnet hatten. War
das Wesen Wirklichkeit gewesen? Etwas hatte sie hergebracht.
Wo war es jetzt?
    Selana verrenkte sich erfolglos, war jedoch erleichtert, daß
sie sich mit den Ketten wenigstens hinstellen konnte. Bei den
Göttern, sie wünschte, sie würde begreifen, in welcher Lage sie
sich befand, aber sie konnte sich an nichts mehr erinnern, was
passiert war, nachdem sie sich zwischen die Felsen am Strom
gekauert hatte. Ihr verletzter Arm war irgendwie geheilt, aber
jeder Muskel im Körper tat ihr weh.
    Plötzlich hörte die Meerelfin, wie an der engen Öffnung
links etwas Schweres kratzte und zerrte. Dazu ertönte ein
leises, kehliges Gestammel. Ihr Herz raste vor Angst. Mit
gebundenen Händen fühlte sie sich furchtbar verletzlich und
suchte verzweifelt einen Weg, wie sie sich verteidigen konnte.
Sie konnte nur mit den Füßen treten, und auch das nicht sehr
weit. Die ersten Silben eines Schutzzaubers gingen ihr durch
den Kopf, aber sie war zu ausgepumpt, um sich an den ganzen
Spruch erinnern zu können.
    Das kratzende, schlurfende Geräusch hörte auf, und aus der
Öffnung kam ein riesiger Kopf, der sich umschaute und in das

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