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Drachenlanze - Finstere Pläne

Drachenlanze - Finstere Pläne

Titel: Drachenlanze - Finstere Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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eine ernsthafte Wunde an der Seite«,
fuhr Nanda fort, »und sie trug eigentlich nur noch Fetzen am
Körper, die in der kalten Luft rasch gefroren. Hoto brach
schnell auf, um sie zu retten, aber sie war sehr weit entfernt.
Bevor er bei ihr war, geschah etwas noch Merkwürdigeres. Aus
dem Nichts erschien ein Wesen. Hoto behauptet, es hätte wie
ein Minotaurus ausgesehen, aber es war kein richtiges
Lebewesen. Es war eine monströse Schöpfung aus belebtem
weißem Stein. Dieses Ding hob die Frau auf und trug sie in den
Berg, und zwar dorthin, wo der Zauberer jeden Monat
hingeht.«
»Das ist perfekt«, erklärte Tolpan. »Wir haben Balkom, das
Armband und Selana alle zusammen am selben Ort. Sogar
Rostrevor, der Knappe, ist ganz sicher da. Da können wir alle
auf einmal retten.«
Zum ersten Mal sprach Hoto zu der Gruppe. Er bewegte sich
nicht, sondern saß weiter auf seinem Hocker und starrte ins
Feuer. »Alle, die ihr retten wollt, müssen heute noch gerettet
werden.«
Tanis drehte sich mit gerunzelter Stirn zu Nanda um. Die
Gesellschaftsstruktur der Phaetonen war ihm völlig fremd, aber
sie hatten offenbar eine strenge Hierarchie. Er wollte bestimmt
als letztes die Leute beleidigen, die seine besten Verbündeten
sein konnten. Nanda verstand Tanis’ schweigende Bitte und
redete ihn an. »Sprich, Tanis Halbelf, aber halte dich bei allem,
was du sagst, an die Wahrheit.«
»In Anbetracht von Hotos Feststellung«, fing Tanis an,
»schlage ich vor, daß wir Balkoms Versteck heute nacht
angreifen. Wir haben diesen Mann bisher wenig erfolgreich
bekämpft, aber wenn wir ihn überraschen, können wir ihn
vielleicht schlagen.«
»Heute nacht ist zu spät. Heute abend ist vielleicht schon zu
spät. Es geht nur jetzt.« Die Stimme des alten Phaetons enthielt
keine Schärfe, keinen Sarkasmus, keine Kritik. Mit Ausnahme
der Stimme der Sonne hatte Tanis noch nie erlebt, daß jemand
eine Tatsache mit so schlichter Überzeugung aussprach.
Tanis wollte den alten Phaetonen nicht beleidigen, indem er
diese Information anzweifelte, doch er erinnerte sich noch
lebhaft an den Kampf mit Balkom in Burg Tantalion. Der
Gedanke, sich einfach so ohne Planung oder Vorbereitung in
den nächsten Kampf zu stürzen, erschreckte ihn.
Wieder spürte Nanda Tanis’ Unbehagen. »Du darfst Hoto
befragen, wenn du willst. Denk jedoch daran, daß Fremden
diese Freiheit fast nie erlaubt wird. Denk auch daran, daß er die
absolute Wahrheit sagt. Wenn Hoto sagt, es ist so, dann ist das
so. Du kannst ihn bitten, sich klarer auszudrücken.«
Diese Beschränkungen schienen Fragen überflüssig zu
machen, dachte Tanis, aber er konnte wenigstens ein paar
weitere Informationen bekommen. »Warum ist Eile geboten?«
fragte er.
»Gestern nacht hat Nuitari seinen Höchststand erreicht.
Dieser Mann führt seine Rituale immer dann durch, wenn
Nuitari am höchsten steht. Heute nacht stehen Nuitari und
Lunitari zusammen, wodurch die Zeit für mächtige Magie
geeignet ist. Diese Kombination kehrt erst in dreiunddreißig
Tagen wieder. Ich beobachte diesen Mann seit Jahren und
kenne seine Gewohnheiten. Er wird sein Ritual heute nacht
durchführen. Nach dem Ritual ist keiner mehr da, den man
retten könnte.«
Tolpan konnte nicht länger an sich halten. »Er hat völlig
recht. Ich weiß nicht, warum alle noch zögern. Ich habe
Balkom gehört, wie er Rostrevors Seele angepriesen hat, und
der ist nur ein Rittersohn. Denk doch mal nach, was er jetzt
vorhaben muß, wo er eine echte Prinzessin gefangen hat! Ich
bin dafür, daß wir sofort aufbrechen.«
Tanis schüttelte den Kopf. »Wir stimmen gar nicht ab,
Tolpan. Ich glaube, unsere Gastgeber werden die Entscheidung
für uns treffen.« Nanda sah ihnen der Reihe nach in die Augen.
»Die Frau, Selana, ist für uns unwichtig. Wir würden sie
beschützen, wenn wir könnten, wie Hoto es versucht hat, aber
sie geht uns eigentlich nichts an.
Der Zauberer, Balkom, jedoch kann ein Problem werden.
Wir wissen, daß er in den Bergen seine bösen Machenschaften
vor den Menschen in Tantalion verbirgt. Das allein geht uns
eigentlich auch nichts an, denn, was er auch tut, seine
Handlungen haben unserem Land bisher keinen Schaden
zugefügt. Wir wissen aus Erfahrung, daß sich das unter
Umständen ändern kann. Selbst wenn er diese Gegend verläßt
und nie wieder kommt, zieht sein leeres Versteck Monster an,
die versuchen werden, uns aufzulauern. Am besten beseitigen
wir ihn, bevor er uns Schwierigkeit bereitet.
Wenn euch das hart

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