Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenlanze - Finstere Pläne

Drachenlanze - Finstere Pläne

Titel: Drachenlanze - Finstere Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
Vom Netzwerk:
Dennoch war das Hitzegefühl
unbestreitbar da.
Balkom wollte das Armband gerade abziehen, als ihn etwas
leicht am Hinterkopf traf. Er taumelte kurz und fuhr dann zu
dem Angreifer herum. Anstatt jemanden hinter sich zu sehen,
sah er mehrere Leute, darunter den Kender, den Zwerg und den
Halbelfen, durch die Tür zu seinem Zaubererlabor eintreten.
Als sie auf ihn zustürmten, sprangen drei weitere Personen
durch die Öffnung über dem Altar und griffen ihn von hinten
an.
Mit pochenden Schläfen hätte Balkom fast einen
Verteidigungszauber gesprochen, als ihm klar wurde, daß keine
Angreifer da waren. Er blinzelte einige Male. Bis auf ihn
selbst, Selana und seine Golems war der Raum leer. Die
anderen waren Hirngespinste gewesen, nur… Vision.
Fast augenblicklich erkannte er: Das Armband hatte ihm
tatsächlich einen Blick in die Zukunft gestattet.
Selana hatte sein Gesicht nicht aus den Augen gelassen!
»Was ist los? Was habt Ihr gesehen?«
Schnell warf er ein einfaches Festhalten über die Meerelfin.
»Danke für das Armband, Prinzessin«, sagte er. »Es hat mich
gerade auf etwas aufmerksam gemacht, gegen das ich leicht
Vorkehrungen treffen kann. Auch wenn ich mir nicht erklären
kann, wie deine Freunde aus Tantallon entkommen sind, haben
sie sich anscheinend zu einer Rettungsaktion entschlossen.«
Er nahm das Armband ab, damit es ihn nicht beim Zaubern
störte, und legte es auf den Altar.
»Ich muß ein paar ungebetene Gäste willkommen heißen.«
Kapitel 9
Ein Edelstein als Lösung
    Flint verzog das Gesicht und kratzte sich am Bart. »Das
ganze Viehzeug krieg’ ich nie wieder raus«, knurrte er Tanis
an. »Kein Wunder, daß Vögel keine Haare haben.«
    »Und kein Wunder, daß du keine Flügel hast«, antwortete
der Halbelf. »Aus lauter Angst um deinen kostbaren Bart
würdest du sie nie benutzen. Paß bei dem Geröll auf, das ist
locker.«
    Genau in dem Moment, wo er diese Warnung aussprach,
rutschte Tanis ein melonengroßer Stein unter dem Fuß weg und
kullerte den steinigen Hang hinunter. Flint wich zur Seite aus.
Dicht hinter ihm knallte er gegen einen Felsen und sprang über
die Köpfe von Tolpan und den drei Phaetonen hinweg, die das
Schlußlicht der Gruppe bildeten. Er verschwand unter ihnen in
der Finsternis, aber wiederholtes Krachen ließ sie deutlich
jeden Aufschlag hören, als der Stein bis zum dreihundert
Schritt tiefer gelegenen Ende des Hangs hinabpolterte.
»Wieder daneben, Tanis. Das war das zweite Mal«, sagte
    Tolpan, der wieder zu klettern begann.
»Aller guten Dinge sind drei«, murmelte Flint.
Nanda Lokir, der die Gruppe anführte, drehte sich zu den
anderen um. »Wir nähern uns dem Grat. Seid jetzt still und
paßt auf. Oben ist der Hang steiler.«
    Sie waren so nah zu Balkoms Höhle geflogen, wie die
Phaetone es wagten. Leider wirkten ihre Flammenflügel im
Dämmerlicht wie Leuchtkugeln, so daß sie es für besser
hielten, hinter einem Berg zu landen, der sie vom Eingang zur
Höhle abschirmte.
    Nanda, Hoto, Cele und die anderen vier Phaetone, die die
Gruppe begleiteten, waren an das Gelände und die Höhe
gewöhnt. Ihre Stiefel mit den festen Sohlen eigneten sich gut
dazu, über Geröll zu klettern. Tolpan, Flint und Tanis hatten
Mühe und keuchten vor Anstrengung, weil die Luft in dieser
Höhe schon ziemlich dünn war. Flint trug wenigstens
eisenbeschlagene Stiefel. Tanis und Tolpan hatten einiges
auszustehen, während sie über die Steine stolperten, die durch
ihre dünnbesohlten Mokassins stachen, welche eher für
grasbewachsene Ebenen und staubige Straßen gemacht waren.
    Alle atmeten auf, als sie einer nach dem anderen oben
ankamen und kurz vor dem Grat eine Pause einlegten. Die
andere Seite war lange nicht so steil. Zehn Gesichter spähten in
die Dämmerung.
    Etwa vierhundert Schritt entfernt war am
gegenüberliegenden Hang der Eingang zu einer Höhle zu
sehen. Von innen strömte ein einladendes Licht heraus, das
einen warmen Glanz über die verkrüppelten Bäume um den
Eingang warf. Ein Bach, der sich tief in die Erde eingeschnitten
hatte, trennte die Gruppe von der Höhle. Auf beiden Seiten
fielen die Hänge allmählich ab und waren mit Gestrüpp
bedeckt: Dornenbüsche und kleine Bäume.
»Ich kann es zwar kaum glauben, aber der Eingang sieht
nicht bewacht aus«, stellte Tanis fest.
    Flint war skeptisch. »Dann glaub’ es lieber nicht, Junge. Du
hast Balkom doch kennengelernt. Er ist ein gewiefter Zauberer
und obendrein ein schlauer Fiesling. Der läßt nicht einfach

Weitere Kostenlose Bücher