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Drachenlied

Drachenlied

Titel: Drachenlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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habe.
    »Unter diesen Umständen hast du genau das Richtige getan, Menolly«, beruhigte T’gellan sie. »Aber nun holen wir endlich dieses Gelege! Wo hast du es gesehen? Wann werden deiner Ansicht nach die Jungen ausschlüpfen?«
    »Die Eier wirkten noch ganz weich, als ich sie fand - am gleichen Tag übrigens, da mich T’gran vor den Fäden rettete. Und sie liegen etwa einen halben Tagesmarsch von den Drachensteinen entfernt.«
    »Monarth schafft das im Nu. Aber wo genau? Im Süden oder Norden?«
    »Im Süden. Ganz in der Nähe fließt ein breiter Fluss aus dem Marschland ins Meer.«
    T’gellan zog mit einem Seufzer die Brauen hoch. »Im Süden fließen eine Menge Flüsse aus dem Marschland ins Meer. Am besten nehme ich dich mit.«
    »T’gellan!« Mirrims Stimme klang entrüstet. »Menollys Füße sind völlig wund...«
    »Aber Lessa frisst mich, wenn ich ihr diese Eier nicht bringe! Wir umwickeln Menollys Füße mit Lappen, dann kann gar nichts geschehen. Außerdem bist du hier nicht die Aufseherin, meine Liebe«, sagte T’gellan und drohte Mirrim mit dem Finger.
    Es dauerte nicht lange, Menolly auszurüsten. Mirrim lieh ihr die eigene Reitkleidung und brachte ein Paar übergroße Stiefel, die T’gellan vorsichtig über die dick eingewickelten Füße streifte und mit Lederschnüren festband.

    Rocky und Taucher ließen sich durch Fleischbrocken rasch besänftigen, aber Prinzessin krallte sich eigensinnig in Menollys Haar fest und fauchte T’gellan an, als er Menolly zu Monarth trug. Sobald der Drachenreiter sich anschickte, die Schenkelgurte festzuziehen, schlug die kleine Königin mit den Klauen nach ihm.
    »So zornig habe ich sie noch nie gesehen«, meinte Menolly entschuldigend.
    »Monarth, redest du mal mit der Kleinen?«, meinte T’gellan gutmütig.
    Im nächsten Moment hörte Prinzessin zu fauchen auf und ihre Augen kreisten weniger heftig.
    »So gefällst du mir schon besser, du kleines Ungetüm!«, lachteT’gellan. »Weißt du was, Menolly? Monarth beschreibt deinen Echsen ganz genau, wohin wir fliegen. Sonst proben sie noch den Aufstand, wenn wir starten.«
    »Ja - kann man denn das?«
    »Ist schon geschehen!« T’gellan legte den Arm um ihre Schulter. »Es geht los.«
    Diesmal genoss Menolly den Flug. Sie begriff nicht, was der alte Petiron so schlimm daran gefunden hatte. Nicht einmal die Kälte und Leere des Dazwischen störte sie. Zwar biss sich das eisige Nichts durch ihre halb verheilten Sohlen, aber der Schmerz dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde.
    Gleich darauf schwebten sie dicht über den Drachensteinen und Menolly hielt den Atem an, so schön fand sie das Schweben über dem Wasser.
    »Vielleicht legt die alte Königin ihre Eier wieder in diese Höhle«, meinte T’gellan. »Aber dazu müsstest du wohl erst deine Habseligkeiten entfernen.«
    Sie landeten am Strand, und Monarth betrachtete missmutig die winzige Bucht, während die Brandung seine Füße umspülte.

    Gleich darauf tauchte Menollys Schwarm auf und dicht daneben eine größere Goldechse.
    »Da,T’gellan, das ist die alte Königin!«
    Aber sie war fort, als der Drachenreiter aufschaute.
    »Schade, dass sie uns hier sah. Ich hatte gehofft... Wo war das Gelege, als du es vor der Flut in Sicherheit brachtest?«
    »Wir stehen genau an der Stelle.«
    Monarth tat einen Schritt zur Seite.
    »Versteht er denn, was ich Ihnen sage?«, flüsterte Menolly dem Drachenreiter zu.
    »Aber ja. Sei also vorsichtig, wenn du von ihm sprichst. Er ist sehr leicht gekränkt.«
    »Habe - habe ich denn etwas gesagt, was ihn kränken könnte?«
    »Menolly!« T’gellan schaute sie lachend an. »Das war doch nur Spaß!«
    »Ach so!«
    »Sag mal, wie hast du es fertiggebracht, diesen Steilhang hinaufzuklettern?«
    »Das war gar nicht so schwer. Anfangs benutzte ich die Felsvorsprünge und Simse als Stützen und später hieb ich dann einen Pfad in den Fels.«
    »Einen Pfad - einfach so, was? Monarth, bringst du uns noch ein Stückchen näher?«
    Monarth gehorchte, und zu ihrem Staunen sah Menolly, dass sie von den Schultern des großen Tieres direkt die Höhle betreten konnten.
    Ihre Schar schwirrte ihr kreischend entgegen. Und dann wurde es mit einem Mal dunkel in der Höhle. Monarth hatte seinen riesigen Kopf in die Öffnung gesteckt und schaute sich um.
    »He, Monarth, dein Dickschädel nimmt uns das ganze Licht!«, rief T’gellan.

    Der Drache blinzelte und schnob ein wenig, aber er trat zurück.
    »Warum hat man dich eigentlich nie bei einer

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