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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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die Ihr sehen wolltet«, sagte Kas Althume, als er, beladen mit einem Stapel Grundbücher, in Prinz Peridaens Speisezimmer kam.
    Peridaen sah von dem Abendessen auf, das er und Anstella gerade beendeten. »Ah, gut, Kas. Wir sind fertig. Yulla, du kannst den Tisch abräumen lassen. Wir brauchen jede Menge Platz für all die Bücher.«
    Peridaen lehnte sich in seinen Stuhl zurück und beobachtete milde lächelnd die eilfertig herbeieilenden Diener. Kas Althume wartete geduldig am ungenutzten Kamin. Anstella schien amüsiert.
    Als der letzte Diener das Zimmer verlassen hatte, ließ Prinz Peridaen die Maske leutseliger Königlichkeit fallen. »Was jetzt, Kas? Ihr habt bestimmt gehört, was Sherrine angerichtet hat. Der Rat konnte es heute morgen kaum erwarten, uns die Geschichte aufzutischen.«
    »Ich wußte, daß das dumme Ding alles verderben würde«, sagte Anstella geringschätzig.
    Kas Althume legte die Bücher mit einem dumpfen Knall auf den Tisch. »Sherrine hat nichts verdorben, ganz im Gegenteil. Die neue Situation ist zu unserem Vorteil – denn Ihr müßt wissen, daß es eine kleine Änderung in unseren Plänen gibt. Ich habe mir in den letzten Stunden ein Manuskript angesehen, das Pol zusammen mit dem Seelenfänger-Juwel zurückgebracht hat. Es enthält gewisse Aufzeichnungen, die Nethuryn vor langer Zeit verfaßt hat. Mit ihrer Hilfe sollte die Übersetzung von Ankarlyns Abhandlung wesentlich schneller vonstatten gehen.
    Außerdem habe ich in den Aufzeichnungen ein Rezept für eine Droge gefunden, die – so steht es geschrieben – Ankarlyn entwickelt hat. Ich würde sie nur zu gern an einem der Drachenlords ausprobieren. Unter ihrem Einfluß würde mir ein Drachenlord jede Frage beantworten, die ich ihm oder ihr stelle. Und die Krönung ist, daß sich der befragte Drachenlord hinterher an nichts erinnert.«.
    Anstella lachte. »Köstlich.«
    Peridaen grinste wie ein Schuljunge mit einem Korb gestohlener Äpfel. »Das gefällt mir. Werdet Ihr die Droge einsetzen?«
    »Nur zu gern, aber es gibt ein entscheidendes Problem«, gab Kas Althume zu und verzog verächtlich die Lippen. »Den Inhaltsstoffen nach zu urteilen, schmeckt die Droge ziemlich bitter. Ich fürchte, man würde sie in einer Mahlzeit herausschmecken.«
    Peridaen strich sich über den Bart. »Sie einer Speise beizumischen, ist also nicht möglich. Hm. Das ist ein Problem. Könnte man einen der Drachenlords überwältigen und ihn zwingen, die Droge einzunehmen?«
    »Möglicherweise. Daran habe ich auch schon gedacht«, sagte Kas Althume.
    Ein amüsiertes Lachen ließ die Männer die Köpfe zu Anstella wenden.
    »Männer«, sagte die Baronesse belustigt, als spräche sie von einem amüsanten – aber dennoch etwas begriffsstutzigen Rudel junger Hunde. »Immer denken sie, rohe Gewalt wäre die Antwort auf alles. Denkt nach, meine Herren. Es gibt etwas, dem man die Droge beimischen kann.«
    Kas Althume sah den Prinzen an. Peridaen zuckte ratlos mit den Schultern.
    »Was?« fragte der Magier gereizt, weil Anstella das Problem so schnell gelöst zu haben schien.
    Anstella lächelte. »Was schmeckt bitter? Ein Abschiedstrunk.«
    Verärgert platzte Kas Althume der Kragen. »Um Himmels willen, Anstella, Ihr denkt dabei doch nicht etwa an Sherrine und Linden Rathan? Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, daß er von ihr einen Abschiedstrunk annehmen würde, nach allem, was sie dem Mädchen angetan hat, mit dem er sich amüsiert hat?«
    »Ich würde es nicht«, sagte Peridaen. »Und ebensowenig würde Linden Rathan einen Abschiedstrunk von ihr annehmen. Der Mann ist nicht dumm.«
    Nun lag die Verärgerung bei Anstella. »Natürlich würde er in Anwesenheit von Zuschauern. Denkt nach! Er ist ein Drachenlord. Er kann es sich nicht leisten, gehässig und nachtragend zu erscheinen. Und genau das würde er, sollte er einen in ernstgemeinter Reue dargebotenen Abschiedstrunk ablehnen.
    Meine Herren, ihr habt mein Wort darauf: Sollte Sherrine ihm in Anwesenheit einer guten Zahl cassorischer Adliger einen Abschiedstrunk anbieten, würde Linden Rathan ihn bis zum letzten Tropfen austrinken, selbst wenn er daran erstickte.«
    Bei allen Göttern, sie hatte recht. Eine so simple Lösung … Er lächelte wölfisch.
    »Anstella, das ist brillant«, sagte Peridaen. Er nahm ihre Hand und küßte sie. »Absolut brillant. Aber wo würde sich eine solche Zahl von Zuschauern zusammenfinden? Sherrine kann ja wohl kaum in eine Ratssitzung platzen.«
    »Nicht in eine Sitzung,

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