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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Peridaen«, sagte Kas Althume. »Aber es könnte eine passende Gelegenheit geben …« Er sah Anstellas Blick.
    Die Baronesse nickte und lächelte geheimnisvoll. »Ich glaube, wir haben denselben Gedanken, Kas. Könnt Ihr Euch kurzfristig bereit halten? Vermutlich kann ich Euch nicht lange vorher Bescheid geben.«
    »Ja. Ist die Droge einmal zusammengebraut, muß sie lediglich einem Glas Wein beigemischt werden. Das Schöne daran ist, daß sie an sich nicht magisch ist. Es besteht also kein Risiko, daß Linden Rathan vorher etwas merkt. Die Droge bereitet nur den Nährboden für die anschließenden Zaubersprüche.«
    »Gut«, sagte Peridaen. »Dann müssen wir nur noch Sherrine instruieren. Ich werde ihr befehlen, daß sie …«
    »Nein«, unterbrach Kas Althume ihn. »Tut das nicht. Noch nicht. Ich möchte, daß sie es möglichst freiwillig tut. Wenn sie nicht mit vollem Herzen bei der Sache ist, könnte sie ihn dadurch warnen. Ich möchte, daß sie Euch um Hilfe ersucht.«
    »Aber wie wollen wir sie dazu bringen, daß sie es tun will?« widersprach Peridaen.
    Anstellas geheimnisvolles Lächeln wurde unbarmherzig. »Überlaß das mir.« Anstella erhob sich. »Wenn Ihr mich bitte entschuldigen würdet, Eure Hoheit, Großhofmeister, ich denke, ich werde meiner Tochter heute abend einen Besuch abstatten. Ich bin sicher, sie braucht heute … ein wenig mütterlichen Beistand.«
    Peridaen stand auf und brachte die Baronesse zur Tür, wo er ihr einen flüchtigen Kuß gab.
    Nachdem sie gegangen war, ging Peridaen zu seinem Stuhl zurück und füllte zwei Trinkkelche mit Wein. »Glaubt Ihr, daß es funktionieren wird?« Er schob einen der Kelche über den Tisch.
    »Eher, als wenn wir versuchten, einen Mann von Linden Rathans Statur gewaltsam zu überwältigen«, sagte der Magier und setzte sich zu Peridaen an den Tisch. Er trank einen Schluck Wein.
    »Das wäre also das – welche sonstigen Änderungen in unseren Plänen habt Ihr im Sinn?« fragte der Prinz.
    »Ich beabsichtige nach wie vor, das Seelenfänger-Juwel einzusetzen, aber nicht so wie geplant. Kennt Ihr die Legende, nach der Ankarlyn einen heranreifenden Drachenlord versklavte?«
    »Natürlich. Aber das ist bloß ein Ammenmärchen, Kas.«
    »Das glaube ich nicht – nicht mehr. Und ich werde es genau wissen, falls ich Linden Rathan ausfragen kann.«
    Peridaen runzelte die Stirn. »Und wenn das über den versklavten Drachenlord wahr ist? Wollt Ihr etwa …«
    »Sherrine versklaven. Ganz richtig. Als Mitglied der Bruderschaft muß sie bereit sein, ihr Leben zu opfern. Aber soweit muß es nicht kommen.«
    »Das ist aber nichts, was man sofort tun muß, oder?« fragte Peridaen mit einem seltsamen Klang in der Stimme. »Ich meine, Ihr habt doch nicht vor, es heute nacht zu tun?«
    »Nein. Erst muß das Seelenfänger-Juwel genügend aufgeladen werden«, erwiderte der Magier. »Das dauert eine Weile.« Er wunderte sich über den erleichterten Ausdruck, der dem Prinzen übers Gesicht huschte.
    »Ist das nicht gefährlich – wieder Eure Rituale aufzunehmen?« fragte Peridaen. »Könnten die Drachenlords sie spüren?«
    »Dieses Risiko muß ich eingehen. Aber ich denke, ich werde so weit weg sein, daß sie nichts merken werden.«
    Peridaen schauderte. »Ihr werdet wieder diesen Ort aufsuchen?«
    »Ja. Er ist durch Magie geschützt und wie geschaffen für derlei Aktivitäten. Es gibt dort beträchtliche natürliche Energien, die dabei helfen, das Juwel aufzuladen. Und sobald es aufgeladen ist …«
    Kas Althume zuckte mit den Schultern und beobachtete Peridaen, während dieser überlegte.
    »Ah, Götter. Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg.« Peridaen vergrub das Gesicht in den Händen. »Mir gefallt das nicht.«
    »Jeder von uns muß der Bruderschaft Opfer bringen. Und seid Ihr sicher, daß Anstella dagegen sein wird? Mir scheint nicht, daß sie eine besonders innige Beziehung zu ihrer Tochter hat«, sagte Kas Althume.
    Die letzte Bemerkung ließ Peridaens Kopf hochfahren. »Seid kein Narr«, explodierte er. »Ganz gleich, wie es scheint, und ganz gleich, wie herablassend sie das Mädchen behandelt, sie ist trotzdem ihre Mutter. Ich habe nie ganz verstanden, was zwischen den beiden vorgeht oder warum das so ist, aber ich weiß: falls jemand Sherrine beleidigt, verteidigt Anstella ihre Tochter wie eine Löwin ihr Junges. Ihre Beziehung mag zwar kompliziert sein, trotzdem ist es die einer Mutter und ihrer Tochter, und das ist etwas, wovor sich selbst ein Magier in acht

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