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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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als sie bislang hatte durchblicken lassen?
    Mit einem Anflug von Ironie sagte er: »Zeit ist etwas, das wir alle benötigen, Lady Sherrine. Wie sollte es mir, dem Verwalter von Prinz Peridaens Besitztümern, möglich sein, Euch mehr Zeit mit Linden Rathan zu verschaffen?«
    »Laßt uns diese Farce beenden – Großhofmeister. Ihr seid ebensowenig ein Bediensteter wie ich. Ihr seid ein Magier – und ich nehme an, ein äußerst mächtiger.«
    Kas Althume ließ ein flüchtiges Lächeln über seine Lippen huschen. »Sehr gut, meine Liebe. Wie seid Ihr darauf gekommen?«
    Sherrines Mundwinkel hoben sich, doch es war kein Lächeln. »Ich bin nicht dumm, werter Magier. Ganz und gar nicht. Ich kann sehr wohl sehen – nicht bloß schauen.«
    Nun amüsiert, fragte Kas Althume: »Und was wollt Ihr von mir?«
    Ohne weitere Umschweife nannte sie ihm den Grund ihres Besuches. Kas Althume nahm es wohlwollend zur Kenntnis. Er hatte nichts übrig für leeres Geschwätz oder falsche Bescheidenheit.
    »Prinz Peridaen scherzte einmal über einen Liebestrank für Linden Rathan. Ich möchte einen solchen Trank. Wenn Linden sich mit mir versöhnt, kann ich neue Informationen sammeln. Und falls er aufgrund des Trankes völlig berauscht sein sollte von mir, könnte ich dementsprechend wagemutigere Fragen stellen.«
    »O weh«, bedauerte der Magier. »So ungern ich es zugebe, aber das ist nicht möglich. Glaubt nicht, ich hätte nicht darüber nachgedacht. Peridaen traf mich in meinem Stolz, als er sagte, daß es unmöglich sei. Leider hatte er recht. Ihr werdet Euch schon selbst etwas ausdenken müssen, das Euch zurück in Linden Rathans Bett führt.«
    Ihre Nasenflügel bebten, doch ansonsten verriet nichts an Sherrine ihren Zorn. »Ich – seine Diener haben mich vor einer knappen Stunde fortgeschickt«, gestand sie.
    Götter, dachte Kas Althume. Wie zu sich selbst sprach er laut: »Wie seltsam, daß Ihr vorhin über Zeit geredet habt. Zeit, Zeit, Zeit; genau das, was wir – Prinz Peridaen und ich – benötigen.«
    »Warum?«
    Die Frage war eine Überraschung. »Hat Euch Eure Mutter nichts von den jüngsten Entwicklungen im Rat erzählt?«
    Sherrines Lachen klang trocken und gänzlich unamüsiert. »Wir hielten es für das beste, uns so wenig wie möglich zu sehen, solange ich mit Linden Rathan zusammen war und sie ihm am Konferenztisch gegenübersaß. So konnten Berens Befürworter nicht behaupten, der Drachenlord werde von unserer Seite beeinflußt. Und ich muß gestehen, daß mir die Regelung recht gut gefiel.«
    Trotzdem hätte sie Euch über die Vorgänge im Rat auf dem laufenden halten müssen. Ah, Anstella – so gerissen Ihr sein könnt, in vielen Dingen seid Ihr einfach eine Närrin. Schade, daß Peridaen Euch und nicht Eure Tochter erwählt hat.
    Er sagte: »Die Drachenlords scheinen Herzog Berens Thronanspruch zu favorisieren. Zweifellos würde es die Dinge vereinfachen, wenn sie Peridaen die Krone gäben, doch selbst wenn nicht, gibt es eine Möglichkeit, diesen Kampf noch zu gewinnen. Aber dafür brauche ich Zeit, um ein bestimmtes uraltes Manuskript zu studieren. Und auf Grundlage dessen, was ich dem Manuskript bisher entnommen habe, kann ich Euch zwar keinen Liebestrank anrühren, Lady Sherrine, aber ich kann Euch versichern, daß Ihr für die erlittene Demütigung ein gewisses Maß an Genugtuung erhalten werdet.«
    Sie sah auf ihre im Schoß liegenden Hände hinunter und betrachtete die kostbaren Ringe an ihren Fingern. Lange Wimpern verdeckten ihre Augen, und der Magier fragte sich, was hinter ihnen vorgehen mochte.
    Dann traf ihr Blick wieder den seinen. Während Sherrine eine kastanienbraune Haarlocke um den Finger zwirbelte, fragte sie: »Werdet Ihr mich in Euren Plan einweihen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ihr werdet nur das erfahren, was für Eure Rolle in dem Ganzen wichtig ist. Einiges wird Euch nicht gefallen, aber es ist notwendig.«
    Sie dachte darüber nach. Schließlich verzogen sich ihre Lippen zu einem grausamen Lächeln. »Wird es schmerzvoll für ihn werden?«
    »Sehr schmerzvoll.«
    Der Gedanke an Vergeltung ließ die schönen haselnußbraunen Augen aufblitzen. »Das hat er verdient. Ich werde alles tun, was Ihr von mir verlangt, Magier.«
    »Gut. Als erstes müssen wir ein paar Dinge vorbereiten …«

38. KAPITEL
     
     
    Maurynna starrte mit leerem Blick auf die vor ihr liegende Seekarte und lauschte dem Treiben im Haus der Vanadins: Tante Elenna rief Lehrlingen Anweisungen zu; Maylin ermahnte

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