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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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mehr er darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm die Idee.
    »Es wäre natürlich besonders feierlich, wenn die Drachenlords anwesend wären. Ich bin sicher, daß sie sich für Eure neuen Zuchtstuten interessieren – vor allem Linden Rathan.« Ein Anflug von Traurigkeit überschattete ihr schönes Gesicht.
    Wieso sah sie auf einmal so – O Götter. Plötzlich fiel Sevrynel ein, was ihm zu Ohren gekommen war … O Götter. Verwirrt fragte er: »Glaubt Ihr wirklich, daß …«
    »O ja. Den Legenden nach müßte er Königin Ranis Stute noch mit eigenen Augen gesehen haben.«
    Damit stand sein Entschluß fest Er mußte Linden Rathans Meinung über seine neuen Schönheiten hören. Und die Drachenlords hatten bereits ein oder zwei seiner kleineren Feste besucht und schienen sich gut unterhalten zu haben – besonders Linden Rathan, als man ihm die Stallungen gezeigt hatte.
    Er würde es tun. »Baronesse, vielen Dank für den wunderbaren Einfall. Ich werde sofort alles Nötige in die Wege leiten. Und ich hoffe, daß Ihr und Prinz Peridaen mich mit Eurer Anwesenheit beehrt.«
    »Verehrtester, ein solches Fest lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen. Wann soll es stattfinden?« fragte Anstella mit einschmeichelnder Begeisterung.
    Sevrynel überlegte einen Moment. »Morgen«, sagte er. »Das Fest wird morgen stattfinden.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Anstella.
    Maurynna starrte auf die Gestalt in der Tür. »Eel? Bist das wirklich du?«
    Ein unnatürlich kleiner Mann in einem mit zahllosen bunten Flicken ausgebesserten Wams polterte in die Kajüte. Normalerweise hätte das grelle Kunterbunt Maurynnas Augen weh getan, doch die Flicken waren zu einem etwas dezenteren Gelbbraun verwaschen. Trotz der Hitze trug Eel wie immer seine scheußliche Kappe. Er lüftete sie, offenbarte seinen glänzenden, von grauen Haarbüscheln umkränzten Kahlkopf und verneigte sich elegant wie ein höfischer Charmeur. »Ja, ich bin es.«
    Sie setzte sich auf die Bettkante und lachte. »Wo hast du gesteckt? Ich hatte dich viel früher erwartet.«
    »Ich war in Balyaranna auf der großen Pferdeschau, aber meine Ausbeute war mager. Jeder, der kann, ist hier in Casna, um die Drachenlords zu sehen.« Er legte den Kopf schräg wie ein buntes helläugiges Rotkehlchen. »Deshalb bin ich zurückgekommen. Die Stadtwache hat im Moment Besseres zu tun, als mich im Auge zu behalten. Außerdem sind die hiesigen Menschenpulks einfach unwiderstehlich. Leichte Beute, wenn du verstehst, was ich meine.« Er setzte sich an den Tisch.
    Maurynna setzte sich zu ihm. Mit einer blitzschnellen Handbewegung, die sie von dem alten Taschendieb nur zu gut kannte, griff Eel in seine ausgebeulte Gürteltasche und hielt plötzlich zwei reife Pfirsiche in der Hand. Einen Augenblick später lag in der anderen Hand ein winziges Messer. Er begann, die Pfirsiche zu schälen.
    Sie sah ihm zu, das Kinn auf eine Hand gestützt. Sie mochte den gewitzten cassorischen Taschendieb. Sie hatte ihm einst den Hals gerettet. Wahrscheinlich ist er damals das einzige Mal in seinem Leben unschuldig gewesen, dachte sie. Seitdem hatte er ihr viele kleine Dienste erwiesen. Doch am meisten mochte sie ihn, weil er sie zum Lachen brachte.
    Und die Götter wußten, daß sie das im Moment mehr denn je brauchen konnte. Als sie ihren Pfirsich aufgegessen hatte, lachte Maurynna herzhaft über eine von Eels vielen Geschichten.
    »Er wieherte wie ein Pferd, als er merkte, daß sein Ring verschwunden war. »Wooooo ist mein Ring?« jammerte er immer wieder. ›Wooooo? Wooooo?‹ Es ging mir auf die Nerven, deshalb …«
    Maurynna hob eine Hand. Sie hörte Stiefel übers Deck schreiten.
    Eine Stimme rief: »Rynna?«
    »Hier drin, Otter«, antwortete sie.
    Eel erhob sich, als wollte er fliehen. Maurynna bedeutete ihm, sich wieder zu setzen.
    Otter steckte blinzelnd den Kopf in die Tür, während sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnten. »Ich hoffe, ich störe nicht.«
    Sie winkte Otter heran. Anscheinend würde sie ein Fest geben, ob sie es wollte oder nicht. »Nein. Otter, das ist Eel, ein Freund von mir. Eel, das ist der Barde Otter Heronson. Er ist«, sagte sie und fixierte Eel mit strengem Blick, »ein sehr guter Freund von mir.«
    »Verstehe, Käpt’n.« Grinsend sprang Eel auf und bedachte Otter mit einer seiner kunstfertigen Verbeugungen. »Es freut mich, Euch kennenzulernen, Barde Otter, und es grämt mich, daß ich keinen dritten Pfirsich dabeihabe – welch Unglück! Ich wußte nicht, daß

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